PATE RECORDS NIGHT: GARISH   3 FEET SMALLER   CURBS   SPOUT  
28.02.2003 @ Posthof

Bei Pate Records handelt es sich um ein eher kleines, aber äußerst professionell agierendes Label aus Wien, dessen Geschicke vom bekannten Kulturaktivisten Mario Rossori gelenkt werden. Die Gründung dieser Plattenfirma erfolgte bereits im April 2001, und es wird vorrangig das Ziel verfolgt, hoffnungsvolle Talente entsprechend zu fördern, und durch gezielte Promotion früher oder später so machen Verkaufserfolg einzufahren. An diesem Freitagabend wurden eben vier bei Pate Records unter Vertrag stehende Formationen die Gelegenheit gegeben, sich dem oberösterreichischen Publikum zu präsentieren. Als Opener traten die Kärntner von .SPOUT. in Erscheinung, deren Debutalbum „The ultimate love collection“ bekanntlich in der letzten Rock Hard-Ausgabe durchaus mit Lob bedacht wurde. Der dort gezogene Vergleich mit LIMP PIZKIT erscheint mir übrigens als durchaus angebracht, da der von den Jungs zelebrierte Nu Metal qualitativ durchaus international gesehen mithalten kann. Dem zahlreich erschienen Publikum wurden jedenfalls jede Menge neometallische Gustostückerl aufgetischt („Do you wanna dance?; „Go ahead“), und als krönender Abschluss wurde noch das Stück "Sick Song", das ebenfalls auf dem Debutalbum enthalten ist, zum Besten gegeben. Die Jungs aus Wolfsberg konnte augenscheinlich bei der Fanschar einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen.

Es folgten CURBS aus Wien, deren Sänger/Gitarrist , Alex Wunderbar, seit einiger Zeit auch der Linzer Formation LIEBLINGE DER NATION angehört, die ich erst im Dezember live bewundern durfte. CURBS waren mir aber bislang gänzlich unbekannt. Dementsprechend gespannt verfolgt ich deren Darbietung, die zwar trotz gut arrangierter, hörenswerter Alternative Rock-Songs (U.a. „1981“) keine nennenswerten Reaktionen bei der Zuhörerschaft hervorrufen konnte, was die Band naturgemäß weniger freute, aber dennoch ein beachtliches Zeugnis ihres Könnens ablieferte.

Mit den Wiener „Bowling Punks“ 3 FEET SMALLER enterte danach der heimliche Headliner die Bühne, und der pubertäre Fanmob in den ersten Reihen sollte im Laufe dieser Show förmlich auszucken. Ja, 3 FEET SMALLER haben nicht zuletzt bedingt durch ihren Supportgig für WHEATUS im Raum Linz eine schier unglaubliche Zahl von Punkrockfans für sich gewinnen können, die wohl mit dem gesamten Songrepertoire der Gruppe bestens vertraut zu sein scheinen. Dass hat ganz sicher auch damit zu tun, dass , dass die Wiener, die zudem stets durch humorvolle Sprüche auffielen, ein Herz für ihre Fans haben, und daher die Nähe zu eben diesen besonders suchen. Auf alle Fälle erfreulich zu beobachten, dass jugendlichen Musikfreas auch heimischen Formationen eine Chance geben, anstatt nur den gängigen aus Funk und Fernsehen bekannten Superstargroups hinterher zuhecheln. Kein Wunder, denn der eingängig und melodische klingende Punkrock der Jungs ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Aber auch für einen Moment des Innehaltens wurde Platz geschaffen, indem der Sänger einen melancholischen und nachdenklichen Song vortrug, der einem verstorbenen Freund gewidmet war. Nach dem Gig des Wiener Quartetts, der durchaus die Bezeichnung Siegeszug verdiente,leerten sich der mittlere Saal des Posthofes immer mehr.

Mittlerweile waren die Burgenländer von GARISH gerade dabei, die letzten Vorbereitungen für ihren Gig zu treffen. GARISH hatten im Vorjahr ein beachtliches Debutalbum namens „Wo die Nacht erzählt vom Tag“ veröffentlicht, und dieser Gig im Posthof markierte den Abschluss einer längeren Tour, die GARISH vorwiegend in deutsche Land führte. Mittlerweile war es verdächtig ruhig im Saal geworden, als GARISH ihre Performance starteten. Und: Diese Show sollte zum Highlight des Abend schlechthin werden, da diese Musik von GARISH wirklich als eigenständig dargestellt werden muss, und auf einem beachtlichen Niveau angesiedelt ist. Songs wie „Blaugepaust“, „Ich werde belohnt“ oder auch „Tänzer“ machen deutlich, warum GARISH auch schon auf den deutschen Bühnen gern gesehene Gäste sind. Nachdenklich anmutende, bezaubernde (Indie-) Pop/Rock-Perlen zogen die Zuschauer immer mehr in ihren Bann. Auch wenn die Songs anfangs mitunter ungewöhnlich erscheinen mögen, konnten GARISH einen beachtlichen Gig auf`s Parket zaubern, und bei der Audienz entsprechend punkten.


Hutti
Weitere Beiträge von Hutti


Zurück

Beitrag vom 09.03.2003
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: