THE VANDALS   TSUNAMI BOMB   AUDIO KARATE  
06.02.2003 @ Arena

Der Start in den Abend fiel mit AUDIO KARATE ziemlich müde aus. Die paar Leute, die schon in der Halle waren, bildeten einen weiten Halbkreis vor der Bühne, fast als ob sie Angst hatten, sich in Sichtweite der Musiker zu bringen. Ein paar Mutige trauten sich trotzdem in die leere Fläche, aber zu fünft pogt sichs nun mal schlecht. Der Auftritt von AUDIO KARATE war zwar nicht schlecht, mehr als Durchschnitt kam dabei aber leider nicht raus. Obs nun daran lag, dass die Musik die Stimmung runterzog oder umgekehrt, es sah jedenfalls nicht danach aus, daß die große Halle heute jemals voll werden würde.

Danach überraschten die mir bis dahin völlig unbekannten TSUNAMI BOMB mit einer weiblichen Sängerin, leider eine Seltenheit in Punkrockkreisen. Da ich – spätestens seit ich TILT kenne – sowieso eine Schwäche für Punk mit weiblichem Gesang habe, war ich gleich mal vollauf begeistert, und dabei war ich keineswegs der einzige: TSUNAMI BOMB brachten Stimmung in die Bude, der Halbkreis der "mich-interessiert-nur-der-Mainact-drum-stehe-hier-halt-mal-so-in-der-Gegend-rum"-Zuseher wurde schon beträchtlich enger. Und nicht nur die Frontfrau beherrschte ihr Handwerk, vor allem der Bassist trieb ordentlich Bühnensport und schwitze wahrscheinlich mehr als alle Zuseher zusammen.

THE VANDALS sorgten schließlich dafür, dass sich der Halbkreis ganz schloss und vor der Bühne endlich soviel los war, wie es sich gehört. Mit "OI! To The World" oder "My Girlfriend Is Dead" weckten die VANDALS das Publikum auf und sorgten auch dafür, dass es nicht wieder einschlief. Am Anfang gab sich die Band noch alle Mühe, den Gitarristen zu bändigen, gab das Vorhaben aber bald auf, gegen Ende entwickelte sich der Auftritt fast in eine One-Man-Show mit Begleitmusik. Die vereinzelten "Ausziehen!"-Rufe bei TSUNAMI BOMB dürften ihn auch ziemlich beeindruckt haben: Als kleinen Höhepunkt fürs weibliche Publikum bot er einen neuen Geschwindigkeitsrekord im Strippen (ca. 5 sek.), stellte sich aufs Schlagzeug (kein netter Ausblick für den Gitarristen) und bewies, dass man zum Headbangen nicht unbedingt den Kopf benützen muss. Pech für die weibliche Earshot-Leserschaft: Zu dem Zeitpunkt hatte der Akku meiner Kamera bereits das Zeitliche gesegnet.


Rooster
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Beitrag vom 16.02.2003
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