ROTTING CHRIST   ENTHRONED   PRIMORDIAL    ASPHYXIA    DAYS OF LOSS   
25.01.2003 @ Planet Music

Zum Glück wurde der Auftritt des Packages PRIMORDIAL, ROTTING CHRIST und ENTHRONED in Wien nicht abgesagt so wie in Graz einen Tag davor, denn sonst wäre mir wirklich etwas entgangen. Ich war ein wenig skeptisch, ob ein Abend mit diesen Bands sich lohnen wird, aber ich wurde auf ganzer Linie positiv überrascht. Das fing gleich mit der ersten Band an:

Okay, ich hatte von DAYS OF LOSS noch nichts gehört, deswegen ging ich auch mit keiner Erwartung an diese Band heran. DAYS OF LOSS hatten die unglückliche Rolle des Openers. Als sie einige Minuten nach 8 anfingen, waren wahrscheinlich mehr Leute in der Warteschlange bei der Garderobe (so auch ich) als vor der Bühne. Im Laufe ihres Auftrittes begann der Saal aber ein wenig voller zu werden und DAYS OF LOSS konnten mit ihrer Death/Thrash-Mischung (muss an dieser Stelle den Bass-Sound loben, der mich stellenweise stark an jenen auf SLAYERs “Hell Awaits” erinnerte) anscheinend nicht nur mich überzeugen sondern auch noch einige andere Zuschauer, denn als sie bereits um 20:25 die Bühne wieder räumen mussten, wurde lautstark eine Zugabe verlangt, aber leider folgte auf den Thrash-Stampfer “Corpse Mourn”(ich hoffe, ich habe mir das richtig gemerkt) nichts mehr. Schade.

Melodischen Blackmetal gab es dann von der Wiener Band ASPHYXIA. Die Keyboards konnte ich so gut wie nicht hören, deutlich hörbar waren aber die zahlreichen Tappingpassagen, die - wie überhaupt die gesamte musikalische Darbietung - solide gespielt wurden und sauber rüberkamen. Manchmal fühlte man sich rein musikalisch an CRADLE OF FILTH erinnert, trotzdem merkte man aber, dass die Band sehr wohl auch andere Einflüsse verarbeitet.

“Are you ready for some fuckin’ Celtic Metal?” fragte im Anschluss ein PRrrrIMORrrrDIAL-Sänger in Bestform und ich befürchtete schon, jetzt eine geballte Ladung Folklore-Metal, den ich ja über alles liebe, anhören zu müssen. So hatte ich mir PRIMORDIAL bisher vorgestellt und deswegen auch nie in eines ihrer Alben reingehört. Das werde ich aber so schnell wie möglich nachholen, den nicht nur die Bühnenshow der Iren (oder sollte man sagen “des Iren”) sondern auch die Musik war nicht von schlechten Eltern. Hauptsächlich in grünes Licht getaucht bot sich einem folgendes Bild: 4 Musiker, die wie Menhire wirken, umgeben einen Kobold, der sich stimmlich auf dem von seinen Mitstreitern gelieferten Heldenmetal austobt und auch sonst fleißig herumwirbelt, wie Kobolde das eben tun. Die gespielten Songs besaßen alle Wiedererkennungswert und eigenen Charakter und somit wurde diese Band zu meinem persönlichen Highlight des Abends.

Vom Nordwesten in den Südosten Europas: Hatten die Iren auf grünes Licht gesetzt um ihren “Celtic Metal” gebührend zu inszenieren, so ließen die griechischen ROTTING CHRIST ihren Sänger durchgehend in rotem Licht erscheinen, um uns ihre Vision des Tartaros näher zu bringen. Mit “In Domine Sathana” vom neuen Album “Genesis” begannen ROTTING CHRIST ihr Set und obwohl sie meiner Meinung nach anfangs ihre Songs etwas lustlos runterholzten, kamen sie schön langsam in die Gänge und waren somit eine weitere positive Überraschung an diesem Abend, zumal ihr Sound wirklich toll war. Bei Nummern wie "Lex Talionis" oder "Non Serviam" war dann auch am meisten los vor der Bühne.

Ohne Soundcheck dafür aber mit umso mehr Nieten und Corpsepaint okkupierten dann ENTHRONED die Bühne, um Wien in Schutt und Asche zu legen. Lord Sabathans roter Bass erinnerte mich sofort an SODOM und da passte die Kutte von Gitarristen Nornagest natürlich perfekt ins Bild. Auch der Sound war sehr Old-School und das gnadenlose Geknüppel war dadurch nicht mehr so leicht mitverfolgbar wie zuvor ROTTING CHRIST. Der Auftritt von ENTHRONED war genau das was er sein sollte: evil und true und Old-School. War zwar nicht enttäuschend, aber wenn man seinen Blick durch das Planet wandeln lies, erkannte man, dass für einige ROTTING CHRIST der eigentliche Headliner gewesen war und auch ich harrte bei ENTHRONED nicht bis zum Schluss aus.




Kronos
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Beitrag vom 27.01.2003
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