SPOUT  
09.12.2002 @ B 72

21h 45: Nach einem gemütlichen Adventspaziergang am Gürtel komm ich im B72 an und staune erst einmal darüber, was man aus so einem Stadtbahnbogen machen kann. Klein, intim, gemütlich, geschmackvoll. Das erste Bier fällt, schließlich ist man ja in der "Zipferzone".

22h 00: Zehn is, noch schnell ein neues Bier bestellt und schon kanns los gehen. Die Bühne is zwar noch leer, "DJ Riceman" beschallt den Raum immer noch mit sphärischen Klängen, doch das B72 füllt sich langsam mit angereisten Kärtnern. Lasset die Spiele beginnen.

22h 20: Das 3te Glas wurde gerade geleert. Ich weiß nicht, ob ich das Vierte zuerst in die Boxen oder zuerst gegen die Barkante und dann in meine Pulsadern jagen soll. DJ Ricemans Kakophonie weckt Suizidgedanken, die Bühne is stockfinster und für einen kurzen Moment überleg ich ernsthaft, ob ich nicht lieber ins Puff gegenüber geh.

22h 40: Vor 5 Minuten habe ich zu weinen begonnen. Meine Theorie, daß Kärnten in einer anderen Zeitzone liegt und die Burschen einfach vergessen haben, ihre Uhren auf der Südautobahn umzustellen, hat sich als falsch erwiesen. Die Bühne ist so finster wie eine Nacht in Klagenfurt.

22h 45: Mit donnernden Gitarren werde ich aus meiner Nahtoderfahrung geholt. Was sich mir und dem Rest der Besucher bietet übertrifft sämtliche Erwartungen. Mit "It's Time To Rock" explodieren .SPOUT. und blasen mit einer Energie von der Bühne runter, das mir hören und sehen vergeht. Dazu kommt ein unglaublich guter Sound aus der kleinen, aber sehr sehr feinen PA und etwas Magisches passiert: man hört zum ersten Mal in der Geschichte der Musik bei einem live Konzert einen (wenn ich mich nicht irre 5 String) Bass neben 2 Gitarren heraus.

Mit "Do You Wanna Dance?" und "Go Ahead" wird kompromißlos das umgesetzt, was "the ultimate love connection" (siehe Reviews) zu hoffen gab. Ein hervorragender Sänger überzeugte ebenso wie ausgezeichnete Drums, die live um Eckhäuser besser klangen als auf der CD und sehr gut auf den .SPOUT.-DJ abgestimmt waren. Das sehr schnell abgespielte Set ließ keine Zeit zum Verschnaufen, weder für das Publikum noch für die Band. Bei den vielen Tempowechseln kam unmöglich sowas wie Routine auf und mit den Zugaben "Don't Look Back" und "Sicksong" verabschiedeten sich .SPOUT. von der Bühne, was schlecht war. Ein Set doppelt so lang und mir wärs auch wurscht gewesen. Dafür gabs nachher ausgiebig "fan-interaktion" und wenn ich nicht schon seit einigen Stunden in der Zipferzone gewesen wäre hätte ich mir sicher gemerkt, was die Band mir zu sagen hatte :) Dafür gibts in Kürze ein Interview mit den sympathischen Kärtnern hier auf earshot.at. Bleibt nur zu hoffen daß sich .SPOUT. demnächst wieder nach Wien verirren, hoffentlich vor mehr Publikum und hoffentlich mit dem gleichen Druck im Gepäck wie im B72.

Playlist:
Intro
It's time to rock
Users
Do you wanna dance?
Interlude
I feel what I feel
Go ahead
Shockwave surfers
Away (but still around)
Yakuza connection
Sometimes
Skillshot
-----------------
Don't look back
Sicksong


Paul
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Beitrag vom 01.01.2003
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