OPEN YOUR EYES PT. 2: PLANET HEMP   KARLI    THE COINS    PUNCH  
15.11.2002 @ Alter Schl8hof

An diesem Freitagabend luden einmal mehr 4 oberösterreichische Rockbands unter dem Motto „Open your eyes Pt. II“ zum gemeinsamen Showdown in den Schl8hof ein. Gleichzeitig durfte diese Veranstaltung wohl als Appell an alle jene verstanden werden, die noch immer der Meinung sind hörenswerte Musik könne nur von ausländischen Musikern geschaffen werden, ihre Augen zu öffnen (und sich bei der Gelegenheit ihrer Scheuklappen zu entledigen.), um die Qualität heimischer Musik anzuerkennen. Für diese Veranstaltung war der Saal wieder einmal in der Mitte aufgeteilt worden, d.h. es wurde am Rand eine kleine Bühne aufgebaut, und die beiden Bereiche durch einen Vorhang begrenzt. Nichtsdestotrotz war die Zahl der Anwesenden zwar als nicht schlecht, aber keineswegs als überwältigend zu werten.

Als ich die große Halle des Schl8hofes betrat, war die 1. Band des Abends, PUNCH, gerade beim Ende ihres Sets angelangt. Bei PUNCH handelt es sich um eine junge Coverband, die eben so manche Szene a la „Killing in the name of“ auf ihre Art und Weise intonierten.

Als 2. Band machten anschließend THE COINS die Bühne unsicher, welche sich durch ein stattliche Anzahl von Gigs und einer annehmlichen MCD „as time goes by“ bereits einen guten Namen in der Szene gemacht haben. Und dies zu Recht, denn das Quartett legte wiederum eine routinierte und leidenschaftliche Show auf die Bretter, und das Publikum schien am der frischen Prise Brit Pop, die THE COINS ihnen zuhauchte, durchaus angetan zu sein. In nicht allzu ferner Zukunft soll ein weiterer Tonträger dieser talentierten Combo erwerbbar sein.

Es folgten KARLI aus Grieskirchen. Diese Formation, die sich aus zwei weiblichen und drei männlichen Mitgliedern zusammensetzt, und getrost als eine der konstantest und engagiert agierendsten Formationen des Landes, vor allem was Veröffentlichungen und Konzertdarbietungen anbelangt, bezeichnet werden. Und: Dementsprechend professionell präsentiert sich die Band auch on stage, wobei hier neben unbestrittenen spielerischen Klasse der Band auch die gekonnte gestische Untermalung der Gesangsparts des Sängers äußerst positiv hervorgeben werden sollte. KARLI zelebrieren keineswegs antiquiert klingenden Rock, der ob der verschiedenartigsten miteinbezogenen Einflüssen (Funk, Rock der 60/70er, Deutschrock usw.) und der zeitweisen Übernahme der Leadvocals durch die Gitarristin, niemals langweilig oder aufgesetzt erscheint. Neben Tracks von der aktuellen Scheibe „rivoluzzionario“ wurde dem Publikum auch einige brandneue Songs vorgestellt.


Den Schlusspunkt zu setzten, blieb dieses Mal PLANET HEMP aus Marchtrenk (u.U.) vorbehalten, welche die Audienz mit einer ordentlichen Ladung Nu Metal/Crossover überraschte, und auf die Dienste von 2 Sänger aufbauen können, die allerdings meist gleichermaßen unmelodisch grölen. Zusammengefasst kann bestimmt von keiner schlechten Performance die Rede sein, wenngleich die Songs doch stellenweise zu vorhersehbar wirken, und noch zu wenig Momente beinhalten, die zu mehr Abwechslung und vor allem Wiedererkennungswert beitragen könnten. Dennoch: Bei PLANTE HEMP handelt es sich noch um eine relativ junge Band, der bei konsequenter Weiterentwicklung ganz bestimmt einige Schritte in Richtung eigener Identität gelingen können. Mit ihrem letzen Song, des Abend, der auf den Namen „Fuck White Power“ hört, bewies die Truppe zu guter Letzte, Mut zur Verbreitung politischer Messages über ihre Texte.




Hutti
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Beitrag vom 08.12.2002
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