BOYSETSFIRE   DEATH BY STEREO   LÀ PAR FORCE   NOTHING GOLD CAN STAY  
01.12.2002 @ Arena

Herbst wird’s, die Stagediver fliegen tief. Was sich da in der großen Halle der Arena abgespielt hat war ein Freudenfest. Der moderate Eintritts- und die noch moderateren Getränkepreise füllten die Räumlichkeiten schon überraschend früh, NOTHING GOLD CAN STAY spielten an sich schon vor vollem Haus. Und da wären wir schon beim Thema:
Die einzigen Österreicher im Line-Up zeigten solide, aber recht simple Musik, die Spaß machte aber nicht mehr. Dass zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Leute die superben stagediving Qualitäten der Arena austesteten überraschte doch und machte Lust auf mehr. Einzig und alleine der Sänger nutzte die Gunst der Stunde, um zwischen den Stücken zwar lobenswerterweise gegen Rechts aufgerufen, was wie gesagt edel ist, aber nach 2 minütigen Pamphleten gegen alles Schlechte in der Welt öd wird. Und dass er gütigerweise anbietet, ihn nach ihrem Auftritt im Publikum „ruhig ansprechen zu können“, weil sie „ja auch nur Menschen sind“, naja.
LÀ PAR FORCE aus Deutschland standen als nächstes am Programm und da wurde es interessant. Ich habe selten so eine schöne Musik gehört, anders kann man es wahrscheinlich nicht bezeichnen. Was diese Band als Support von einer (bzw. zwei) hardcore/punk Gruppen macht weiß ich nicht, doch traue ich mich zu behaupten daß den gut 400 Zusehern bei den ersten Tönen der sehr begabten Sängerin(!) die Gänsehaut über den Rücken lief. Für alle die nicht dort waren: LACUNA COIL, nur nicht aus Italien und fast ohne Goth-Elemente. Und ansatzweise besser. Ein Review ihrer EP findet ihr unter...jo, Reviews.
Der kurzen Umbauzeiten wegen sprangen schon wenig später DEATH BY STEREO quer über die Bühne und brachten vom ersten Riff bis zum letzten Cymbalschlag 100% Druck. An dieser Stelle sei die militärische Disziplin des Publikums gelobt, abgesehen davon, daß permanent gemosht and gestagedived wurde, wurden auch sämtliche Aufrufe des Sängers unmittelbar befolgt und so ergab sich eine der schönsten cyclepits, die ich jemals gesehen habe. Und die obligaten „You guys are awesome“-Rufe von Efrem „Bret Hit Man Heart“ Schulz klangen doch überraschend ehrlich.
Nach einer etwas längeren Pause aufgrund technischer Probleme stand der Headliner auf dem Programm und BOYSETSFIRE machten wärend den ersten Minuten einen uninteressanten und uninteressierten Eindruck. Nathan (Gray) ließ sich unheimlich leicht durch banale Zurufe aus dem Publikum provozieren und kam nur sehr langsam in Fahrt. Zaghaft wagten sich die ersten Springer auf die Bühne und mit der Zeit wurde da angeknüpft, wo es bei DEATH BY STEREO aufgehört hat. Mit „Release The Dog“ kochte die Menge dann endgültig und „Rookie“ war der gelungene Abschluß eines großartigen Arena-Gigs, von denen es ruhig mehr geben könnte und die offenbar so begehrt sind, dass ein Bus quer gegenüber vom Eingang parkte und gut 50 Ungarn entlud, die extra angereist waren. Respekt.


Paul

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Beitrag vom 08.12.2002
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