JACK FROST   END OF GREEN   LEGACY OF HATE   
28.06.2002 @ Stadtwerkstatt

Wie bereits im Jahr zuvor, luden die mittlerweile international anerkannten JACK FROST zur Präsentation ihrer brandneuen CD. Als Ort des Geschehens wurde wieder die Stadtwerkstatt in Linz auserkoren, die nach langwieriger Umbauphase seit Mai wieder ihre Pforten geöffnet hat. Als 1. „Special Guest“ des Abends konnten LEGACY OF HATE auf der Bühne begrüßt werden. Jene Linzer Formation also, die mit Fug und Recht zu den besten heimischen Death Metal-Bands gezählt werden darf., und mit JACK FROST gut befreundet ist. Schließlich absolvierte man gemeinsam bereits eine kleine Tournee durch Deutschland, und für den Herbst sind weitere gemeinsame Touraktivitäten angesagt. Tja, LEGACY OF HATE ließen wieder nichts anbrennen, und konfrontierten das Publikum mit einer mitreißenden DM-Show. Neben der obligaten Coverversion „Locomotive Breath“ (JETHRO TULL), und einigen Stücken von ihren Longplayern „Death Trip“ (1999) und „The Killing“ (2001) („Freefall“; „Hot-Flesh-Grinder“; „Maze of Cruelity“ etc.) fanden auch einige nagelneue Tracks ihren Weg in die Setlist (u.a. „Walking Undead“). Auch optisch agierte man souverän wie eh und je, wobei besonders Sänger Simon Landskron, wegen seiner für ihn typischen Mimik und Gestik, im Mittelpunkt stand.

Es folgten END OF GREEN aus Stuttgart, welche bereits im Jänner 2001 anlässlich der Präsentation der vorletzten JACK FROST-Veröffentlichung „Gloom Rock Asylum“ der Stadtwerkstatt die Ehre erwiesen hatten. Schon damals hat mir deren Musik und Show ziemlich zugesagt, vor allem weil END OF GREEN musikalisch sehr viel Wert auf Eigenständigkeit legen, was aber dazu führt, dass einem die Beschreibung ihres Sounds einigermaßen schwer fällt, daher belassen wir es am besten bei der Eigendefinition: „Depressed subcore“. Auch an diesem Tag konnten die Deutschen, die auf die Dienste von 3 Gitarristen zurückgreifen können, und mit „Songs for a dying world“ eine beachtliches neues Album im Gepäck mitführten, meinen Erwartungen durchaus gerecht werden, und hinterließen sicherlich auch bei weiten Teilen des Publikums einen guten Eindruck.

Danach sollten JACK FROST live on stage ihre neue Scheibe „Self abusing uglysex ungod“ vorstellen. Während der Umbaupause vor der Show dieses Quartettes, legte sich urplötzlich eine sonderbar gekleidete Dame vor der Bühne nieder und blieb vorerst regungslos liegen. Bekleidet mit einem Rock und einem merkwürdigen Oberteil, das mit Feder gefüllt war, räkelte sie sich scheinbar schmerzerfüllt am Boden, und fixierte so das Publikum, das natürlich wie gebannt ihr Treiben mitverfolgte, mit bösen und krankhaften Blicken. Währendessen war längst das Intro eingespielt worden, und wenig später ließen sich die Herren von JACK FROST auch auf der Bühne blicken. Hierbei handelte sich um eine äußerst ungewöhnlich und eigentlich auch bisher unübliche Aktion, die sichtlich für Verwirrung sorgte, aber exakt zum Konzept und zum Humor von JACK FROST passt. Der Gig selbst stellte mit Sicherheit ein herausragende Ereignis dar. Es entstand durchaus der Eindruck, dass die Band um Gitarrist „Mournful Morales“ besonders ins Zeug legen wollte, denn der Gig im letzten Jahr im Rahmen der CD-Präsentation war nicht ganz so nach Wunsch verlaufen. Diesmal war aber alles anders, denn die Band lief geradezu zur Hochform und dürfte das Publikum vollends überzeugt haben. Natürlich konzentrierte man sich vorwiegend auf das Songmaterial des neuen Werkes („Unseen Insane I“; „It all means nothing to me“) bzw. des Vorgängerwerkes („Sink“; „You are the cancer“), aber auch ältere Nummern wie „Queen“ durften nicht fehlen. Auch 2 Coverversionen gab es zu hören, denn seit einiger Zeit ist es wohl als Tradition anzusehen, dass JACK FROST jedes ihrer Alben mit ihrer Interpretation einer Fremdkomposition veredeln. Neben einem Song einer schon viele Jahre nicht mehr existierenden Linzer Band namens THE PRIESTS („Last Monday“) wurde auch der alte Klassiker „California Dreamin`“ (THE MAMAS THE PAPAS), der bekanntlich so sehr umarrangiert wurde, dass man meinen könnte, es handle sich um ein eigenes Stück. Definitiv eine höchst ansehnliche Show einer Band, die im in der Sparte Düster Metal längst ihren eigenen Stil gefunden hat.


Hutti
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Beitrag vom 01.07.2002
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