EMIL BULLS   SHOTGUN WEDDING    .SPOUT.   SPANKY`S BUNGALOW  
16.02.2002 @ Posthof

Mit diesem Event wurde die Heimspielsaison also fortgesetzt, und als zusätzlicher Anreiz konnte die international agierende deutsche Formation EMIL BULLS verpflichtet werden.

Und bereits vor Beginn der Veranstaltung war festzustellen, dass dieses Konzert, das übrigens im großen Saal des Posthofes vonstatten ging, ein voller Erfolg werden würde, was auch mit den erfreulich niedrigen Eintrittspreisen zu erklären war. Die 1. Band an diesem Samstagabend hörte auf den Namen SPANKY`S BUNGALOW, die ihre brandneue CD „Four sides“ vorstellten, und musikalisch eine interessante Verschmelzung von New Metal und Alternative Metal darboten. Auf alle Fälle konnte sich die dynamische Show der Jungs sehen lassen und auch die durchwegs gut arrangierten, kraftvollen Kompositionen erwiesen sich als durchaus ansprechend. Warum gerade diese Formation bei der Ausscheidung zum YBC in Wels vorzeitig scheiterte, ist mir ein Rätsel, denn am eben qualitativ hochwertigen Songmaterial kann es wohl nicht gelegen haben.

.SPOUT., die Band mit der eigenartigen Schreibweise, betrat danach die Stage, und lieferten – wie erwartet – eine intensive und energische Vorstellung ab. Die druckvolle Kombination von New Metal- und Crossover-Sounds (Eigendefinition: Rap-Core) beherrschen die Jungs aus dem südlichsten Bundesland Österreichs recht passabel, und auch deren Stageacting darf getrost als gekonnt beschrieben werden. Demnächst wird die ehrgeizige Formation, deren Merchandisingangebot übrigens mit jenen von auf breiter Ebene etablierten Bands mit Deal mithalten kann, auch bei Livekonzerten von einem DJ unterstützt.

Es folgen SHOTGUN WEDDING aus Traun, die beim letzten Konzert im Schl8hof einen guter Eindruck bei mir hinterlassen hatten. An diesem Tag hatte das Quartett keinerlei Anlaufschwierigkeiten, das Publikum auf ihre Seite zu gewinnen. Und das völlig zu Recht, denn die vorgestellten Songs („None of your business“ etc,) erwiesen sich als hörenswerte Trash/New Metal-Kost mit der nötigen Portion an Anspruch und Facettenreichtum. Den Namen SHOTUN WEDDING sollte man sich unbedingt vormerken, denn dieser steht für energiegeladene Shows sowie für innovatives, stilüberschreitende Songwriting. Well done, guys!

Dann bestiegen die Nu Metal-Heroes EMIL BULLS die Bühne, und ein richtiges Energiegewitter der musikalischen Art brach über die Audienz herein, die nicht mit positiven Reaktionen geizte. Die Deutschen wurden also äußerst freundschaftlich empfangen, wofür man sich im Laufe der Show auch immer wieder artig bedankte. Teilweise ließen es sich einige besonders hysterische Jungfans sogar nicht nehmen, die Bühne zu erklimmen, um der Band einen Besuch abzustatten, was die besonnen agierende Security durch gewaltloses Einschreiten erfolgreich unterband. Auf der Setlist waren natürlich alle Hits der Band vermerkt („Angel Delivery“; „Quiet night“; „Moonchild“ etc.), und auch die guten Tonverhältnisse trugen wesentlich zur tollen Stimmung vor der Bühne bei. Sänger Christ lies die nötige Fannähe auch nicht missen, und reichte einigen Fans gar eine Flasche Schnaps zur Stärkung. (Der Hersteller dieses hochprozentigen Getränkes fungierte übrigens als Toursponsor, wie man anhand eines überdimensionalen Werbeplakates im Bühnenbereich feststellen konnte.) Mit der Ankündigung, dass sie den nächsten Song allen Metalbands widmen würden, sorgten EMIL BULLS für eine riesengroße Überraschung. Denn bei dem angekündigten Stück handelte sich um einen echten Evergreen des Metal-Genres: „Symphony of Destruction“ von MEGADETH nämlich, das erfreulich originalgetreu intoniert wurde. Im weiteren Lauf des Konzerte wurde noch eine weitere Coverversion zum Besten gegeben. Nämlich das bereits von der CD bekannte A-HA-Lied „Take on me“. Insgesamt handelt es sich um einen Abend der angenehmen Art, der bewies, dass in Oberösterreich das Interesse an neuartigen Spielformen des Metals ungebrochen zu sein scheint.


Hutti
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Beitrag vom 21.03.2002
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