SLAVESON   AMORTIS   RIOT ACT   DORNENREICH   SERAPH    CAUTERY   LEGACY OF HATE    DEMOLITION   SIN AFTER SIN      
07.10.2000 @ Arena

Die Arena lud an diesem Samstag zu einem kleinen, aber feinen Underground-Festival, auf dem es einen bunten Mischmasch an Stilrichtungen gab, es sollte also jeder Metalfan "seinen" Stil vorfinden.

Die Aufgabe des Openers hatten SLAVESON, die vor einigen wenigen ihren zugegebenmaßen wirklich guten Death Metal jammten. Ich hatte sie zwar schon mal beim Schwarzen Freitag in Wels gesehen, diesmal gefielen sie mir aber noch besser - meine Erwartungen wurden noch übertroffen.

AMORTIS kamen als nächstes an die Reihe, die kleine Nebenhalle der Arena füllte sich ein kleines bisschen mehr, da AMORTIS schon ziemlich bekannt sind und auch auf dem Wave Gotik Treffen in Deutschland auftraten. Der melodische Blackmetal kamen folglich auch super an, die Songs sind ohnehin schon fast jedem/r Black-Metaller/In ein Begriff, die Band hatte also leichtes Spiel.

RIOT ACT boten eine Vorstellung, die wohl gemischte Gefühle hervorrief: Einerseits spielten sie stimmungsmachende Coverversionen, andererseits das nicht besonders, bzw. war es halt alles anders als eigenständig. So bleibt es jedem/r für sich überlassen, wieviel er/sie mit Songs wie "Blowing in the Wind", "Let it be" oder "Ring of Fire" anfangen konnte.

Dann DORNENREICH - auf die ich mich schon sehr gefreut hatte, weil sie ja vorher noch nie live zu bewundern waren. Dieses Konzert stellte ihren insgesamt vierten Auftritt dar, nach einem in Tirol und zweien als MAYHEM-Support. Leider wurde ich enttäuscht, da von ihren letzen Alben wirklich kein einziger Song geboten wurde, nichts war mit dem genialen "Nächlich liebend" von dem grandiosen "Bitter ist's dem Tod zu dienen" - Album. Einmal über die Enttäuschung hinweggekommen war es aber trotzdem ein Top-Gig: Das neue Material steht den alten Songs um nichts nach, der Sound war zudem perfekt und auch die Live-Performance ließ keine Wünsche übrig. Nach dem Konzert erfuhr ich von Sänger Evíga, dass sie die alten Sachen erst spielen können, wenn sie Gastmusiker bzw. Bandmitglieder aufgetrieben haben, da sie zu dritt (wie sie nunmal sind) in keiner Weise die komplexen Arrangements der alten CDs wiedergeben können und wollen.

Bei SERAPH ging es ordenlich rund, die Musik lud zwar nicht zum Moshen, sondern zum Bangen ein, aber einige waren anderer Meinung, was die Stimmung zwar hob, aber den meisten Metalheads ganz und gar nicht gefiel. Auf jeden Fall boten SERAPH eine gelungene Darbietung.

CAUTERY setzen dort fort, wo SERPAH aufgehört hatten - aus persönlichen Gründen verpasste ich aber den Großteil.

Schließlich waren LEGACY OF HATE an der Reihe. Die Linzer spielten schon ziemlich routiniert ihr Set runter, nach zahlreichen Gigs ist das auch kein Wunder mehr. Die Death Metaller gehören zu den aufstrebensten Bands der österreichischen Szene und sind wohl kaum zu halten. Dementsprechend war auch die Reaktion des Publikums.

Die Power Metal-Band DEMOLITION war mir ebenfalls wie zuvor CAUTERY nicht vergönnt, darum gleich zum Headliner:

SIN AFTER SIN zählen sicher zu den Hardcore-Metal-Größen des Landes, besonders aus Oberösterreich sind sie nicht mehr wegzudenken. Zwar gaben sie sich viel Mühe - aber irgendwie interessierte sich kaum mehr einer für sie, was natürlich mehr als schade war. Darum zu den Fans:

Schätzungsweise 150 Leute, von denen man zahlreiche Bandmitglieder und Promotion-Typen wegrechnen muss (es bleibt fast keiner mehr übrig), sind einfach traurig - ein Grundproblem der Szene. Also kaum Besucher. Die Getränke waren ok, das Essen ganz und gar nicht, es gab nämlich keines, man musste extra zu einer Tankstelle gehen, was bei einem Festival irgendwie seltsam ist. Ansonsten gefiel es mir eigentlich gut, auch wenn kaum Leute waren, aber Hauptsache man selber hat seinen Spaß.


Leander
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Beitrag vom 06.12.2000
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