THERAPY?  
22.11.2001 @ Rockhouse

Happy people have no stories

Nach diesem Motto stieg im Rockhouse in Salzburg ein Highlight: THERAPY? Weltbekannt durch ihren Hit "Nowhere" und dem Album "Troublegum" 1994.
Dicht gedrängt in voller Erwartung standen Jung und Alt buntgemischt in der Halle. Auch eine Szene machte sich nicht bemerkbar - zu verschieden die einzelnen Typen, zu weit gefächert das Publikum. THERAPY? wollte jeder sehen! THERAPY? verkörpert zuviel um Sie in eine Salatschüssel zusammenzuwerfen, zu unterschiedlich sind ihre eigenen Songs untereinander. Live hatten Sie sich auf einen Nenner konzentriert: Heute sollte der Rock abgehen. Keine Zeit und kein Platz für sonst auch auf den Alben vertretenen ruhigen Balladen.
Sie waren frisch, sie waren motiviert, sie hatten einfach gute Erinnerungen an Salzburg. Und das Publikum dankte es ihnen mit Stimmung bis zum Ende, zahlreichen, aber nicht lästigen Stage-Dives und standing ovations. THERAPY? dankte es mit Zugaben!
Ingesamt sollte es fast zwei Stunden dauern. Vertreten war alles, was auf THERAPY?-Longplayern sich gen Hit mauserte. Zusätzlich im Gepäck die neue CD "Shameless". Trotzdem ließen sie es an alten Hits wie "Screamager", "Die laughing" oder "Me vs You" nicht fehlen. Es war eine ausgewogene Mischung zwischen neu und alt. Höhepunkt der Zugaben sollte, wie fast nicht anders zu erwarten, "Nowhere" werden.
Dass THERAPY? keine alltägliche Band sind, haben sie uns auf ihren Alben schon bewiesen. Dass sie musikalisch ebenfalls nicht zu unterschätzen sind, haben sie uns gezeigt. Andy Cairns, Sänger, Gitarrist und Frontmann der Vier, überzeugt mir seinem tiefem, röhrigen Gesang. Der Sound kam fett und intensiv. Zwischenzeitlich wurde die zweite Gitarre ausgetauscht durch ein Elektro-Chello. Verzerrte Edelklänge bei "Diane".
Bestnote!
Man hat eindeutig gesehen: Diese Jungs sind überzeugt von ihrer Musik und das dürfen sie aus sein!
Herzlichen Dank für ein Konzert der Superlative!
Die Supportband DEFENESTRATION aus England überzeugte durch nichts. Fünf Jugendliche, die ihr Ziel noch finden müssen. Bemüht, aber der gewisse Punkt sollte nie erreicht werden: Es wurde nie klar ob es der Band selber eigentlich gefällt, was sie fabriziert. Zu unbeholfen die Gestik der Sängerin, zu verfahren die Mischung zwischen Bass und Lead-Gitarre. Die Stimme als solches allerdings ist nicht zu übersehen. Von eintönig fiebsenden Rotkehlchen-Geträller zwischen den Songs über tiefstes Heavy-Metal gegröhle begleitend zu schwerwiegenden Hard-Core Elementen! Der Gesang hat in der Qualität bestanden! Die einzelnen Akteure waren mit Sicherheit begabt und engagiert - das Endergebnis besteht aber aus mehr als die Summe vieler Details. Und daran sollten Sie arbeiten!
Aber auch diese Zeit wird noch kommen! Verspochen!
Anders der local Support THE FLYING HELLFISH! Erfrischend, ständiges Gewurle mit sonnigen Ska-Algorhythmen und zynischen Zwischenbemerkungen. Durchgeknallt unterhaltsam!
Als Schlusspunkt unter eine gelungene Darbietung eine Cover-Version vom altbekannten "Ooops, I did it again". Unterhaltungswert positiv.

Lachen erlaubt!



Max

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Beitrag vom 18.12.2001
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