UNDERGROUND MASSAKER VII  
04.11.2000 @ Weberknecht

Am 4.November war es im Wiener Weberknecht mal wieder an der Zeit einigen der vielversprechendsten Bands des Landes auf die Finger zu sehen und gleichzeitig eine gehörige Gehörgangswäsche mit davon zu tragen. Angeführt wurde das bereits siebte Underground Massaker von den Wienern ANGEL'S DECAY. Der Death/Black - Fünfer hatte als Opener zwar leider nur wenig Spielzeit, nutzte diese aber gekonnt mit ihren wie gewohnt brachialen Songs aus. Als gelungene Draufgabe gab's einen Covertrack von MACHINE HEAD, nämlich "Desire To Fire" gemeinsam mit NPC - Shouter Jürgen. Gelungener Gig! In der Zwischenzeit hatten sich auch an die 100 Gäste im Weberknecht eingefunden. Als nächste Band sollten die Salzburger MASTIC SCUM die Menge begeistern. Nach einer meiner Meinung etwas langen Umbauphase konnten die Grindcoreveteranen dann endlich loslegen. Brutale Riffs und mörderische Geschwindigkeit bestimmten die darauffolgende dreiviertel Stunde. MASTIC SCUM waren schon seit längerem nicht mehr in Wien aufgetreten. Um so interessanter war es die Weiterentwicklung einer Band zu beobachten, die schon seit Jahren im nationalen und vor allem internationalen Underground tätig ist. Die Gäste aus Frankreich waren die nächsten, die an diesem Abend für gute Stimmung sorgen sollten. INHUMATE sind längst auch kein unbeschriebenes Blatt mehr im Underground. Die vier Herren sind eine Band, die es vorzieht in Eigenregie CD's zu produzieren und diese dann selbst zu promoten, als bei irgendeinem Label zu unterschreiben und damit ihre Freiheiten einzubüßen. Doch zurück zur Musik. Anfänglich mussten INHUMATE das Publikum erst von ihren Qualitäten überzeugen, doch nach ein paar ultragrindigen Songs war das Eis zwischen der Band und den Leuten endgültig geschmolzen. Der Sänger ist ein echter Clown, der es versteht auf sich aufmerksam zu machen. Mit wilden Grimassen und einem Stageacting wie ein Irrer (was er laut Eigendefinition auch ist), musste man einfach mitshaken. Der Typ ging sogar soweit, dass er die Festigkeit seines Mikrofons mehrmals an seinem Kopf testete. Einige Beulen später und total ausgepowert forderten INHUMATE zum entern der ohnehin recht kleinen Weberknecht Bühne auf. Das Chaos war perfekt. Der Auftritt dauerte knapp 50 Minuten und man konnte eindeutig mitbekommen, dass man in der Hartwurst Szene nicht immer nur auf bitterböse sondern auch mit einer gehörigen Portion Spaß an die Sache herangehen kann und trotzdem zum Erfolg kommt. Eine Show von der man noch länger sprechen wird. Zu schon recht vorangeschrittener Stunde und zum Abschluss des Underground Massaker's VII waren dann auch noch die Lokalheroes von PUNISHMENT mit von der Partie. Sie hatten es besonders schwer, da INHUMATE einiges vorgelegt hatte und ein Teil die Meute bereits recht erschöpft in die Runde blickte. Auch lieferten die Burschen einen eher demotivierten Eindruck, der sich dann leider quer durch das Set ziehen sollte. Auf der Bühne war während der ersten Songs kaum Bewegung auszumachen. Erst als das allseits bekannte "The Pain I Know" geschmettert wurde, kam ein wenig Leben in die Bude. Als Stimmungsdämpfer wäre auch am Rande zu bemerken, dass sich einige Besucher während des PUNISHMENT Auftritts eher abfällig in Richtung der Band äußerten. Solche Aktionen und Ungereimtheiten sollte man meiner Meinung nach aber nicht unbedingt von der Bühne aus austragen, aber was soll's. Zum krönenden Finale war ebenfalls eine Coverversion des SICK OF IT ALL Knallers "Step Down" angesagt, die mehr oder weniger gut herüberkam. Alles in allem eine echt sehenswerte Veranstaltung, die nicht zuletzt wegen der guten Franzosen und super Stimmung beim Publikum ankam. GRRRIIIINNNDDD IT!


Peter

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Beitrag vom 06.12.2000
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