SUPERNOVA   CENTAO   D-FECT   TOXIC INSANITY   
16.03.2001 @ Posthof

Da die heurige Heimspiel-Serie (Vom Posthof kreierte traditionelle Veranstaltungsreihe, die jährlich in Form von zahlreichen Veranstaltungen im Zeitraum Jänner bis März über die Bühne geht, und das Ziel verfolgt, u.a. heimischen Bands jeglicher Stilrichtung ein Forum zu bieten.) besuchertechnisch durchaus erfolgreich gewesen sein dürfte, jedenfalls waren die beiden Veranstaltungen dieser Konzertreihe, welchen der Verfasser beiwohnte, für heimische Verhältnisse nicht schlecht besucht, scheint man im Posthof auch außerhalb dieser Veranstaltungsreihe auf junge Bands aus der Alpenrepublik zu setzen. Die Euphorie, die durch den erfreulichen Besucherzustrom bei 2 Heimspielabenden entstanden war, erhielt prompt einen gehörigen Dämpfer: Den Beginn des Konzerte verfolgten nämlich gerade einmal rund 20 Leute, was natürlich gleich Böses erahnen ließ, dennoch füllte sich der Mittlere Saal dann doch ganz ordentlich.

SUPERNOVA hatten die Ehre als 1. Band vor das Publikum zu treten. Dieses bekam gleich eine ordentliche Portion Alternative Rock/Metal (mit weiblichen Vocals) serviert, und man kann den Wienern durchaus attestieren, dass ihre Musik Klasse hat und entsprechend gut in Szene gesetzt wurde, auch weil man sich von technischen Problemen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Stellenweise ist man zwar dazu geneigt u.a. GUANO APES-Einflüsse heraus zu hören, auch wenn SUPERNOVA komplett auf aggressive Gesangsparts zu verzichten scheinen. Dennoch ist der Sound von SUPERNOVA durchaus eigenständig, und vor allem die ruhigeren Stücke wissen zu gefallen. Eine alles andere als schlechte Darbietung von den Hauptstädtern also.

Es folgten CENTAO aus dem oberösterreichischen Steinhaus (bei Wels), die stilistisch eine ähnliche Schiene fahren, wie SUPERNOVA, nur teilweise etwas schwungvoller und auch grooviger zu Werke gehen. Was die Performance on stage betrifft, so kann man von großer Agilität der Beteiligten sprechen, besonders die Dame am Mikro stach hierbei besonders hervor. Nichtsdestotrotz trafen die weniger bewegungsfreudigen SUPERNOVA mehr meinen Geschmack, als CENTAO, woran dies lag, kann ich allerdings beim besten Willen nicht sagen. Mit CENTAO ist aber dennoch eine gute oberösterreichische Truppe herangereift, die hoffentlich weiterhin ihre Musik erfolgreich den Leuten näher bringen werden wird.

Die nächste Formation, die die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten, betrat war D-FECT aus Gmunden. Diese sollten für Menschen, die das entsprechende Interesse für die heimische Szene aufbringen, keine Unbekannten mehr sein, konnten sie doch bereits einen einmal begehrten BANDBREITEN-Award gewinnen, und auch eine CD namens "An einen Haushalt" auf den Markt bringen. Mir persönlich ist die Band allerdings von der Vorausscheidung zum ABC 2000 bekannt, wo sie, da sie zu wenig Fans mitgebracht hatten, leider eben schon in der Vorrunde auf der Strecke blieben, was aber ganz sicher nicht an deren Musik lag, wie sie an diesem Abend einmal mehr beweisen sollten. "Crossover mit jeder Menge gut portionierten Groove und 2-stimmigen Gesang, sowie harten Gitarrenriffs", so könnte man ungefähr die dargebotenen Klänge beschreiben. Auf jeden Fall lieferten die Jungs einen überzeugenden Gig ab, der auch im Publikum auf Zustimmung stieß. Langeweile kam auch garantiert nicht auf, da die erwähnten 2-stimmigen Gesangsparts (Sprechgesang & emotionelle, wütende, sowie kraftvolle Backing Vocals) die Musik noch eigenständiger erscheinen ließen und da die Stücke (trotz aller Härte) durchaus eingängige Momente aufwiesen (Refrains etc.), sodass auch Freunde der Abwechslung nicht leer ausgingen. Auf jeden Fall sollte man sich den Namen D-FECT schon einmal vormerken.

Den Schlusspunkt dieses netten Abends setzten TOXIC INSANITY aus Faistenau in Salzburg, die wohl einer der professionell arbeitendsten Bands des Landes darstellen. Jedenfalls ist mir kaum eine Band bekannt, die so engagiert an ihrer Promotionarbeit feilt, wie eben diese. Musikalisch sind TOXIC INSANITY, die vielen Musikinteressierten auch durch zahlreiche Samplerbeiträge ("Friedensideen", X-tra-ordinary, X-act-sampler Vol. 1 ...) ein Begriff sein dürften, der CROSSOVER-Szene zuzuzählen. Nicht zu überhören im Soundgewand der Band sind Einflüsse von SUCH A SURGE, allerdings muss man auch anmerken, dass sich die Salzburger in den letzten Jahren in Richtung mehr Eigenständigkeit weiterentwickelt haben, d.h. die Stücke klingen weitaus reifer und auch der auftretende Melodieanteil hat sich zweifellos erhöht. Das Publikum hatte sich nach dem D-FECT-Gig etwas zurückgezogen und TOXIC INSANITY sahen sich daher verpflichtend, die Zuschauer zu mehr Bewegung zu animieren, was teilweise auch gelang. Alles in allem handelte es sich um einen guten Gig, den ich leider nicht zur Gänze mitverfolgen konnte.
Fazit: Nachahmenswerte Veranstaltung, die auch von den Leute durch (für heimische Verhältnisse) zahlreiches Erscheinen honoriert wurde.



Hutti
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Beitrag vom 06.05.2001
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