RASTA KNAST   HASS  
30.03.2001 @ JUZ Ann & Pat, Linz

It´s punkrock-time, so hätte wieder einmal das Motto dieser Veranstaltung im Jugendzentrum Ann & Pat in Linz-Urfahr lauten können. Dennoch handelte es sich um eine Veranstaltung der besonderen Art, da sich niemand Geringerer als die deutsche Punklegende HASS angesagt hatte. Es war also nicht sonderlich verwunderlich, dass das JUZ äußerst gut besucht war an diesem Abend, was natürlich aber auch am gewohnt fairen Eintrittspreis lag. Bis zum Beginn des Konzertes musste man allerdings noch etwas Geduld aufbringen, was leider im Ann & Pat durchaus üblich ist, allerdings konnte die Zeit mit einem Besuch der obligatorischen Verkaufsstände diverser Organisationen (z.B. Infoladen Wels) vor Ort optimal überbrückt werden. Dann begann das Konzert mit der Supportband RASTA KNAST, die zwar aus Deutschland kommen, allerdings musikalisch eher Punk schwedischer Tradition darbieten. Das Publikum ließ sich jedenfalls nicht lange bitten, und widmete sich dem Pogo tanzen, was natürlich die Band zusätzlich anspornte. Mir persönlich gefielen RASTA KNAST gut, da sie eben Punkrock der besseren Sorte spielen, der auch melodiös und abwechslungsreich aufgebaut ist, und mit jeder Menge Drive runtergezockt wurde. Natürlich stand nicht nur die Musik im Vordergrund, denn auch RASTA KNAST kann man als (sozial) politisch motivierte Band bezeichnen, wie so viele andere Punkbands, was durch Songs wie "Nichts ist für die Ewigkeit" & "Die Katze im Sarg" belegt wurde. (Ich hoffe jedenfalls, die Songtitel noch richtig in Erinnerung zu haben.) Jedenfalls gelang es der Band das Publikum ordentlich mitzureißen und obendrein besaß man noch die Frechheit ganz unverschämt einen Klassiker der Hauptband zu covern ("Lasst die Glatzen platzen.")

Dann war es soweit: Eine der legendärsten deutschen Punkrockformationen betrat die Bühne, und bewies, dass sie trotz ihres nicht mehr ganz jugendlichen Alters noch immer über die nötige Livepower verfügt, um den Fans ordentlich einzuheizen. Im Gegensatz zur Vorgruppe bewegten sich die Stücke eher im mittleren Tempobereich und klangen teilweise auch bedeutend rockiger. Auf alle Fälle präsentierten die Deutschen zahlreiche Hits aus ihrer langen Bandgeschichte (Gründungsjahr: 1978), wie etwa "Liebe ist tot", "Schlagt sie tot" oder "Ich habe Hass", sowie die bekannte Rio-Reiser-Coverversion "Menschenfresser". Natürlich befassen sich auch die Texte dieser Gruppierung mit verschiedensten eben (sozial-)politischen und gesellschaftskritischen Themen, wie klarer Deklarierung gegen Rechtsradikalismus ("Gib Nazis keine Chance", "Lasst die Glatzen platzen"), sowie Kindesmisshandlung ("Sag du liebst mich.") usw., was beim Publikum, das natürlich großteils aus Punks bestand, natürlich bestens ankam, wenn sich auch schon Erschöpfung bei einigen BesucherInnen (und z.T. bei der Gruppe selbst) breit gemacht haben dürfte, was natürlich auch an den vorherrschenden hohen Temperaturen lag. Jedenfalls muss den Veranstaltern (Antifa-Zellen Linz) ein Lob für diese tolle Veranstaltung ausgesprochen werden, wobei unbedingt darauf hingewiesen werden muss, dass es sich hier keineswegs um eine einmalige Sache handelte, denn im JUZ Ann & Pat werden generell fast wöchentlich Hardcore/Punk-konzerte veranstaltet.



Hutti
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Beitrag vom 06.05.2001
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