Interview mit DORNENREICH - Das gewisse Etwas, das vielen fehlt


Eviga von DORNENREICH nahm sich netterweise, obwohl sie sich eigentlich einspielen wollten, noch vor ihrem Auftritt Zeit für ein Interview. Eigentlich hatten sie sich ja schon während meinem Interview mit TENHI eingeklimpert und so in Hintergrund eine angenehme Atmosphäre geschaffen.

Lisi: Hallo. Wie werdet ihr heute spielen?


Eviga: Hallo. Es werden nur zwei Gitarren und zwei Stimmen sein.


Lisi: Spielt ihr nur die Stücke, die auf den CDs auch akustisch sind, oder interpretiert ihr auch die anderen Stücke ?


Eviga: Ich denke, das wäre schon etwas vermessen, nein, wir spielen nur die akustischen Stücke.


Lisi: Habt ihr schon einen neuen Schlagzeuger gefunden?


Eviga: Nein. Es wurde aufgerufen, Tapes und Referenzen an unsere Plattenfirma zu schicken. Da die uns noch nichts weitergeleitet hat, nehme ich an, dass sich noch kein seriöser Schlagzeuger gemeldet hat.


Lisi: War es für euch hervorsehbar, dass ihr bald einen neuen Drummer brauchen würdet?


Eviga: Nein, absolut nicht, Moritz hat uns das dann schriftlich mitgeteilt. Eigentlich wollten wir das nicht in der Öffentlichkeit "austragen", aber da gabs eine Stellungnahme von Moritz, auf die wir einfach reagieren mussten. Aber für uns ist das jetzt abgeschlossen, wir wollen da nicht mehr darüber reden, sonst zieht sich das ewig weiter. Auf der DARKSCENE Home Page kann man das alles nachlesen.


Lisi: Wie werdet ihr jetzt weitermachen?


Eviga: Die neue CD ist schon relativ fertig. Melodie und Struktur stehen; aber wir werden erst nächsten Sommer ins Studio gehen.


Lisi: Ich habe etwas von zwei Projekten von euch gehört...


Eviga: Wir haben zwei Side-Projekte- HEXENWIND und NEBELKLANG. Bei HEXENWIND geht es darum die Stimmung diverser skandinavischer Bands aus etwa dem letzten Jahrzehnt ins Jetzt hinüberzuretten. Wir vermissen diese Art von Musik schon lange.


Lisi: Kannst du ein paar Bands als Beispiel geben?


Eviga: ULVER, TROLL, BURZUM zum Beispiel. Wir wollen versuchen Black Metal, wie er früher gemacht wurde, zu spielen.


Lisi: Eure erste CD war ja Black Metal...


Eviga: Ja, aber so wird HEXENWIND nicht werden; eher viel bildhafter...Wir haben schon so viele Einflüsse in DORNENREICH, das, was noch darüber hinausgeht und gewisse ursprüngliche Ideen werden jetzt HEXENWIND und NEBELKLANG umgesetzt. NEBELKLANG ist eventuell eher ruhiger, ist aber noch nicht spruchreif.


Lisi: Wie erklärt ihr euch euren Erfolg. ( Legacy CD des Monats, Platz eins Lesercharts Legacy...) ?


Eviga: Ich denke wir haben das gewisse Etwas, was nicht mehr viele Bands besitzen; alles stimmt bei uns zusammen- Musik, Text, Gestaltung des Booklets...Das klingt jetzt vielleicht arrogant, aber es ist einfach so.


Lisi: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, unplugged zu spielen?


Eviga: Auf unseren CDs sind zwei Extreme vorhanden- das Härtere und das Akustische. Diese akustischen Songs zu spielen ist eine Herausforderung für uns und wir wollten uns dieser Herausforderung live stellen.


Lisi: Wie waren die Unplugged-Konzerte bis jetzt?


Eviga: Es war relativ schlimm in Deutschland, wenige hören zu...aber die Leute über das Mikro zur Ordnung zu rufen würde eher das Gegenteil bewirken. Die Leute schütten sich nieder, haben sich nicht unter Kontrolle und werden lautstark. Aber solange es ein paar Leuten gefällt...


Lisi: Wie sind eure Tour-Kollegen?


Eviga: Die Leute von den anderen Bands sind echt super; wirklich eine Bereicherung. Sie sind ruhig, ernsthaft, was nicht heisst, dass sie nicht auch Spass haben können. Das hat man selten auf einer Tour. Aber dafür sind wir auf der MARDUK-Tournee von Dublin bis nach Portugal gekommen. Es ist cool herumzukommen, wo man bis dahin noch nie war.


Lisi: Hast du eigentlich schon vor der Musik Texte/ Gedichte geschrieben, oder ist das dann erst mit der Muik gekommen?


Eviga: Die Texte sind eigentlich erst mit der Musik gekommen. Ich schreibe nicht viel, aber wenn ich schreibe dann geht es schnell.


Lisi: Wie werden deine Texte auf der kommenden CD sein?


Eviga: Wenn ich in den Texten "Ich" schreibe, dann meine ich auch immer ich, deswegen wird es in den Texten kontinuirlich weitergehen.


Lisi: Weil ich TENHI auch gerade gefragt habe- Werdet ihr einmal einen Songtext in Englisch schreiben?


Eviga: Wenn, dann wird es nur eine englische Version eines Songs werden, nur um zu sehen, wie das klappt und als Dankeschön an Fans aus dem nicht deutschsprachigen Raum. Aber die deutsche Sprache ist für uns shcon sehr wichtig, weil man sich da am besten ausdrücken kann.


Lisi: Wenn ihr einmal gar keinen Erfolg mehr hättet- würdest du dann beim Komponieren an das Publikum denken und Kompromisse eingehen?


Eviga: Ich denke beim Komponieren nie ans Publikum. Natürlich ist es toll, wenn Leute deine Musik gut finden, aber das ist nicht der Antrieb. Unsere Musik ist und wird nie abhängig sein vom öffentlichen Zuspruch. Je mehr ich die Szene kenne, desto mehr erkenne ich, dass es nicht so verbreitet ist, mit Leidenschaft bei der Sache zu sein. Das ist sehr ernüchternd. Aber bei Prophecy ist es wie eine große Familie, da passt alles. Un das ist wichtiger als ein großer Deal.


Lisi: Danke für das Interview und ein gutes Konzert wünsch ich euch.





Autor: Lisi


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Beitrag vom 10.11.2001
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