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PELANDER ist das Solo-Projekt des Gitarristen und Mastermind von WITCHCRAFT, der sich mit seinem aktuellen Werk "Time" nun auf eine philosophische Reise wagt und direkt aus dem Herzen schreibt, wie er selbst verrät. Wir haben von Nuclear Blast ein Interview mit dem Schweden zur Verfügung gestellt bekommen:


Warum hast du dich dazu entschieden die Musik nur unter deinem Namen herauszubringen, anstatt auch unter WITCHCRAFT?


Die meisten dieser Songs wurden auf einer akustischen Gitarre geschrieben, etwa zur gleichen Zeit zur der ich das erste WITCHCRAFT-Album schrieb. Meistens kann ich es sofort spüren, ob es ein WITCHCRAFT-Song oder ein PELANDER-Song wird. Diese Songs haben eine so lange Zeit gewartet um aus meinem „System“ zu kommen und es ist eine Erleichterung sie endlich heraus zu bekommen. Ich hoffe, dass sie eine gewisse Wirkung entfalten können. Ich habe ein gutes Gefühl.




Was würdest du sagen hat sich musikalisch verändert im Vergleich zu deinem ersten Solo Output „A Sinner´s Child“?


Hauptsächlich die Art wie ich sie präsentiere. Ich probte diese Songs einige Jahre ab und zu mit meinem Kindheitsfreund und früheren Gitarrenlehrer Michael Linder, der jetzt bei TROUBLED HORSE spielt. Er machte ein paar kleinere Arrangements und schrieb ein paar kleinere Parts hier und dort.
Dieses Mal nahm ich die Songs selber live auf. Im Gegensatz arbeitete Michael gleichzeitig mit einem Click-Track. Das ist mein Tempo, direkt aus meinem Herzen und ich denke es klingt viel besser und viel organischer.


Gibt es ein Konzept hinter „Time“?


Nicht wirklich. Aber ich muss sagen, dass das philosophische Konzept von "Time" eines der seltsamsten Dinge ist mit denen sich ein Kopf beschäftigen kann, und zu viel darüber nachzudenken macht mich zurzeit krank, aber es hat mich immer zu gleichen Teilen sehr fasziniert und erschreckt! Ich habe einige Zeit darüber nachgedacht das Album „How To Deal With Suffering“ zu nennen. Wenn es dafür ein Konzept gäbe wäre es dies. Sie gehen wirklich Hand in Hand. Zeit und Leid. Aber da gibt es auch Hoffnung.


Wer hat das Artwork für „Time“ gemacht? Die ganze Optik des Albums ist sehr interessant und berührt eine Vielzahl von Stilen und Stimmungen – in welcher Weise ist es mit dem Albumtitel verbunden?


Es ist von einem Mann namens Paul Lehr, der in den späten 90´er Jahren gestorben ist. Es ist das Gleiche wie mit allem Anderen das ich tue oder wähle oder mache. Die Verbindung bleibt dir überlassen. Ich habe das Cover gewählt weil ich es mag und ich habe natürlich meine persönlichen Bezüge und andere persönliche Dinge, die da mitschwingen. Aber es ist euer Prozess der mich nun interessiert und ich freue mich schon sehr darauf zu sehen was die Leute daraus und aus der Musik machen werden. Ich hoffe wirklich, dass ihr hinaus auf eine Reise gehen könnt und dass ihr etwas Erfahren könnt, egal ob positiv oder negativ. Um das Leben so gut wie möglich zu leben und es an der Kehle zu packen. Das bedeutet nicht, dass du dich selbst zu hart antreiben musst, aber ich bin mir sicher, dass es das wert ist, sich zu öffnen und alle diese unterdrückten Gefühle und Erfahrungen zu verarbeiten. Vergesst auch nicht die künstlerische Arbeit von Äsa Fager und Alex Siren. Großartige Talente. Es ist so cool, dass Aser´s Arbeit verwendet wird. Ich glaube es ist das erste Mal, dass ihre Arbeit diesen Ausdruck erfährt und ich kenne sie seit meiner Zeit bei NORRSKEN.


Du hast „Umbrella“ als erste Single ausgewählt. Bitte erkläre uns warum und worum der Song handelt.


Es fühlte sich natürlich an diesen Track auszuwählen und es ist auch der erste Track auf dem Album. Es ist einer der ersten Songs den ich jemals zu diesem Projekt geschrieben habe und er ist einer meiner Lieblinge. Ich liebe auch die Melodie und es macht sehr viel Spaß ihn zu spielen.
Oberflächlich gesagt handelt der Song von einem Mädchen und einem Schirm aber ich bleibe beim selben Konzept wie mit WITCHCRAFT in Bezug zur Musik und den Lyrics. Ich denke Musik ist eine eigene Art der Sprache und Lyrics sind auch wichtig, aber ich will, dass du das für dich selber herausfindest. Bedeutet es dir irgendwas? Ist da etwas, das in dir mitschwingt? Du steht dir frei zu graben und tiefer zu graben, aber es steht dir auch frei einfach loszulassen und die Musik durch dich durchfließen zu lassen. Ich bin der Macher dieser Songs. Ich besitze die Songs, aber ich werde dir nicht deine Hör-Erfahrung wegnehmen. Wenn ich sage, dass ich sie besitze sage ich auch, dass ich dir etwas gebe. Ich will nicht zu sehr bei der Musik und den Lyrics verweilen. Ich schreibe die Songs um mich mit bestimmten Themen zu befassen aber sie könnten für dich etwas komplett anderes bedeuten. Das ist das Schöne. Es ist wie wenn du dir dein eigenes Puzzle legst. Du hast die Teile, aber manchmal brauchst du Hilfe von der Musik oder anderen Beigaben um weiterzukommen..


Die zweite Single ist „The Irony Of Man“. Bitte erkläre wovon der Song handelt.


Ich denke der Song vermittelt eine ziemlich klare Nachricht. Aber nochmal, die Wörter sind Richtlinien und du musst die Arbeit selber machen. Wenn ich dir direkt etwas sagen wollen würde, würde ich versuchen ein Buch oder einen Artikel zu schreiben oder sogar eine Bedienungsanleitung. Aber ich habe mich dazu entschieden ein Musiker und Künstler zu sein, was eine komplett andere Aufgabe ist.




Was inspiriert dich beim Schreiben der Musik?


Ich denke Musik und Kunst ist eine Art um deine Umwelt zu übersetzen. Sogar die inneren Landschaften reflektieren was vorgeht. Man kann es als eine Art Seelensuche sehen. Das ist was mich inspiriert. Sich mit Sachen zu beschäftigen die ich/wir nicht allein mit Worten oder Taten erledigen können. Wir sind etwas mehr als unsere Rollen in der Gesellschaft und unserem sozialen Verhalten. Ich denke es lohnt sich zu graben und sich mit diesem inneren Ort zu verbinden der du bist. So in etwa, wie nach Hause zu kommen. Das inspiriert mich. Zweitens ist es verdammt inspirierend zu wissen, dass du im besten Falle auch jemand anderen damit inspirierst.


Und was inspiriert dich dazu Lyrics zu schreiben? Oder ist das so ziemlich der gleiche Prozess wie Musik zu schreiben? Kommt alles auf einmal zusammen?


Eigentlich kommen die Lyrics bei diesem Projekt normalerweise viel natürlicher zu Tage. Ich weiß nicht ob das das richtige Wort ist, aber ich denke dass es etwas mehr Hirnarbeit bei WITCHCRAFT ist. Ich sage nicht, dass dies dumme und zwecklose Lyrics sind, aber sie kommen direkt aus dem Herzen.


Hast du das Gefühl, dass du in verschiedenen Geisteszuständen sein musst um entweder für WITCHCRAFT oder für dein Solo Project zu schreiben?


Ja, ich denke schon. Ich glaube diese Songs zeigen eine andere Seite. Sie sind in einer Weise beruhigender. Wie im Winter warme Kleidung anzuziehen oder deinen Lieblings-Strickjacke im Herbst. Ich denke ich könnte sagen, dass sie in Zeiten des Beileids geschrieben wurden. Etwas, an dem man sich festhalten kann. Wie einen Baum berühren, daran fühlen und daran klopfen.


Du hattest ein paar Gastmusiker im Studio um „Time“ aufzunehmen – bitte erzähle ein bisschen etwas über sie. Wer waren sie, was haben sie gemacht/beigetragen und warum hast du sie ausgewählt?


Gustaf Havfenstein spielt Mundharmonika und Flöte und ist ein Bekannter von mir. Dann ist ein Mädchen am Cello und eines an der Violine. Ich kann mich gerade nicht an ihre Namen erinnern, aber Phillip Saxin hat mir geholfen sie aufzunehmen. Sie haben alle einen großartigen Job geleistet. Da sind durchaus ein paar Saiteninstrumente am Album und ich war überwältigt wie leicht sie die Musik aufgewertet haben. Sie sind beide gelernte Musiker. Bei den Back Up Vocals haben wir Mariam The Believer, die auch bei WILDBIRDS und PEACEDRUMS spielt. Also ist es eine Kombination aus „wer verfügbar ist“ und „ein Traum wird wahr“. Glücklicherweise haben alle Gas gegeben und waren supernett und es war unkompliziert mit ihnen zu arbeiten. Mariam aufzunehmen war natürlich das Größte überhaupt. Oh und da ist auch Rage (Widerberg). Da ist immer Rage.




Planst du mit „Time“ auf Tour zu gehen?


Vielleicht, es kommt auf die Reaktionen an und ob ich einige gute Shows gebucht bekomme. Ich habe den Geschmack des Seins am Rande zum Erfolg oft erlebt, und ich habe auch den Geschmack des absoluten und totalen Versagens erlebt. Ich habe nicht den Drang wieder bei null anzufangen. Wenn ich spiele will ich gute Shows gebucht bekommen.
Ich habe große Hoffnungen mit diesem Album, aber ich bin mir auch bewusst, dass du in der Bedeutungslosigkeit verblassen kannst.



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[ENGLISH VERSION]


Why did you choose to put out music under your name instead of also releasing it as WITCHCRAFT?


Most of these songs were written on acoustic guitar way back around the same time I wrote the first WITCHCRAFT album. For the most time I can feel it right away if it’s going to be a WITCHCRAFT song or a PELANDER song. These songs have been waiting for such a long time to get out of my system and it’s a relief to at last have them out there. I really hope they can make some impact. I have a good feeling in my gut.


What would you say has changed musically compared to your first solo output, »A Sinner’s Child«?


The absolute main thing is the way I’m presenting them. I did rehearse these songs for a couple of years off and on with my childhood friend and early guitar teacher Michael Linder who plays with TROUBLED HORSE these days. He did some small arrangements as well and wrote some minor parts here and there.

So this time I recorded the songs live and by myself as opposed to me and Michael doing it simultaneously to a click track. So this is my pace straight from the heart and I think it sounds much better and much more organic.


Is there a concept behind »Time«?


Not really. But I’ve got to say that the philosphical concept of time is one of the weirdest things to wrap your head around and it actually makes me feel sick thinking about it too much but it has always both fascinated and scared me a lot. I was thinking about calling the record »How To Deal With Suffering« for a while. If there’s a concept to it that would be it. They really go hand in hand. Time and suffering. But there’s also hope.


Who did the artwork for »Time«? The entire art of the album is very interesting and touches a variety of styles and moods - in which way does it connect with the album title?


It’s by a guy called Paul Lehr who died in the late 90’s. It’s the same as with everything else that I do or choose or make. The connection is up to you. I simply choose the cover because I liked it and I do of course have my personal attachments to it and other personal things that resonates within me. But It’s your process that is interesting to me now and I’m looking so much forward to what people will make out of it and out of the music. I really hope that you can get out on a journey and experience something whether it’s positive or negative. To live life the fullest you can and grab life by the throat. That doesn’t mean pushing yourself to hard but I’m sure it’s worth it:to open up and let all of those suppressed emotions and experiences be processed. Don’t forget the artwork by Åsa Fager and Alex Siren too. Great talents. It’s so cool that Åsa’s work is being used. I think it’s the first time her work get this kind of exposure and I’ve known her since my days in NORRSKEN.


You choose "Umbrella" as the first single. Please explain why you did so and what the song is about.


It just felt natural choosing that track and it’s also the first track on the album. It’s one of the first songs that I ever wrote to this project and it’s a dear one for me. I love the melody too it and it’s very fun to play.

Hmm, well, on the surface the song is about a girl and an umbrella but I’m sticking to the same concept as with WITCHCRAFT about the music and lyrics. I think music is it’s own kind of language and lyrics are important too but I want you to figure it out for yourself. Does it mean anything to you?Is there anything that resonates within you? You are so free to dig in and dig deeper but you are also free to just let go and let the music flow through you. I am the maker of the songs. I own the songs but I’m not going to take away your listening experience. By saying that I own them I’m also saying that I’m giving something to you. I don’t like to dwell on the music or the lyrics to much. I write the songs to deal with certain issues but they might mean something completely different for you. That’s the beauty. You are kind of laying your own puzzle. You have the pieces but sometimes you need help from music or other assets to cross over and actually go somewhere in your searching.


The second single is ‚The Irony Of Man’. Please explain what the song is about.


I think this song really is pretty clear in the message it conveys. But again, I think the words are guidelines and you have to do the job. If I wanted to tell you something upright I would try and write a book or an article or even an instruction manual. But I have chosen to be a musician and an artist which is a completely different task.


What inspires you to write music?


I think music and art is a way to interpret and kind of translate the environment around you. Even the inner landscapes reflects what’s going on. So I think you can see it as some kind of soulsearching. That is what inspires me. To deal with the stuff I/we cannot deal with just through words or actions. We are something more than our roles in society and our social behavior.

I think it’s worth to keep digging and connect with that inner place that is you. You know like coming home? That inspires me. Secondly, it’s pretty fucking inspiring to know that you are, in the best of worlds hopefully inspiring somebody else too.


And what inspires you to write lyrics? Or is that pretty much the same process as writing the music? Does it all come together at once?


Actually,with this project the lyrics usually comes more natural than with WITCHCRAFT. I don’t know if it’s the right word but I think there are a little bit more brain activity going on with WITCHCRAFT. I’m not saying these are stupid and pointless lyrics but they come very much straight from the heart.


Do you feel you need to be in different states of mind in order to write for either WITCHCRAFT or your solo project?


Yeah I guess so. These songs show a different side I guess. They are more comforting in a way. More like putting on warm clothing in winter or your favourite cardigan in autumn. So, I guess you could say they are written in times of condolement. Something to hold on to. Like touching and feeling and knocking on wood/a tree.


You had some guest musicians in the studio to record »Time« - please tell a little about them. Who were they, what did they do/contribute and why did you choose them.


Gustaf Hafvenstein plays harmonica and flute and is an acquaintance of mine. Then there’s one girl on cello and one on violin. I can’t remember their names right now but Philip Saxin helped me get them on the record. They all did a great, great job. There are quite a bit of strings on the album and I was overwhelmed how easy they picked up on the music. They are both trained musicians. On back-up vocals we have superstar Mariam The Believer who also plays in WILDBIRDS and PEACEDRUMS. So it’s a combination of who’s available and a dream come true. Luckily for me everybody kicked ass and were super nice and easy to work with. Getting Mariam on the record is of course the biggest thing ever. Oh, and yeah, there’s Rage too. There’s always Rage.


Do you plan to go on tour with »Time«?


Maybe, it depends on the reaction and if I can get any good shows booked. I’ve experienced the taste of being on the verge to success many times and I’ve also been through the taste of absolute and total failure. I have no urge to start all over again from the beginning. If I’m gonna play I want good shows booked.
I have high hopes with this record but I’m also aware of that you can fade into obscurity.