Interview mit KISKE / SOMERVILLE - Der Ort unserer Helden


Im Zuge der Rock Meets Classic-Tour, auf der neben Legenden wie Ian Gillan, Rick Parfitt oder Eric Martin auch Gesangstalent Amanda Somerville (TRILLIUM) mit von der Partie war, trafen wir uns mit der Dame, um über ihr neues KISKE / SOMERVILLE-Album zu sprechen. Dabei gab sich die bezaubernde, zuvorkommende und überaus sympathische Dame sehr offen und erzählte uns einiges zur neuen Platte "City Of Heroes", die hauptsächlich von Mat Sinner (PRIMAL FEAR, SINNER) und Magnus Karlsson (PRIMAL FEAR) geschrieben wurde.


Hi Amanda, schön dass du Zeit für uns gefunden hast. Wir treffen uns hier ja im Zuge der Rock Meets Classic Tour. Wie läuft das ganze bisher für dich?


Super, ja wirklich gut. Alle denken, dass ich ein bisschen verrückt bin, dass ich im sechsten Schwangerschaftsmonat noch auf Tour gehe, aber ja das ist eigentlich ganz angenehm. Ich kenne die Tour, es ist ja das sechste Jahr bei dem ich mit dabei bin und ich weiß daher, dass es ganz easy ist. Ich bin eigentlich die ganze Zeit mehr oder weniger im Hintergrund und kann mich entspannen. Es wäre natürlich etwas anderes wenn ich die ganze Zeit vorne sein müsste und so weiter. Und die Tour selbst läuft auch sehr gut.




Sehr schön. Dann kommen wir zum eigentlichen Thema zu dem wir uns ja getroffen haben. Du hast ein neues Album unter dem Banner KISKE / SOMVERVILLE veröffentlicht. Wann ist die Idee entstanden ein zweites Album zu machen? War damals schon klar oder jetzt erst spontan entstanden?


Ne, ich glaube das war schon klar, dass da ein zweites Album kommen würd, nur die Frage die offen blieb, war wann und deshalb hat es auch ein bisschen gedauert. Wir sind beide auch mit anderen Sachen beschäftigt und deshalb warn es dann doch fünf Jahre (lacht).


Somit wird es auch ein drittes geben?


Ich hoffe! Also ich denke schon, es läuft gut, es macht uns Spaß, wir mögen es auch. Ich sehe keinen Grund warum nicht.


Dann hoffe ich mal, dass wir dieses Mal nicht so lange warten müssen. Ich konnte bereits in das neue Album reinhören und bin erneut begeistert. Wo siehst du die Unterschiede? Für mich ist es viel abwechslungsreicher geworden und es sind auch überraschend schnelle Songs darauf zu finden. Woran liegen diese Veränderungen?


Ich glaube das ist einfach ein Teil vom Prozess, man wächst und ich habe ja nicht ganz so viel Einfluss auf die Songs bei dem Projekt. Beim erste Album hatte ich drei eigene Songs drauf, die ich zusammen mit meinem Mann geschrieben hatte, dieses Mal nur einen. Ich war sehr spät dran mit dem Abliefern der Songs, weil ich viel unterwegs war und irgendwie mit anderen Sachen beschäftigt war. Eines davon war die neue HDK-Platte, was ich auch zusammen mit meinem Mann mache. Es war auch etwas anders, weil ich viel entspannter war und nicht so neu dabei. Ich habe zum Beispiel mehr Adlips gemacht und so weiter, also mehr geändert und mehr Freiheiten genommen.


Also ihr habt auch selbst sehr viel Einfluss auf die Songs?


Ja, auf jeden Fall. Also Texte umgeschrieben und Linien geändert. Ich habe auch verschiedene Takes abgeliefert, so dass sie auch eine Auswahl an verschiedenen Stilen hatten.




Hattet ihr wieder das gleiche Team im Rücken oder gab es dahingehend Änderungen?


Die Grundsubstanz war gleich da eigentlich. Eine Schlagzeugerin ist neu dazugekommen, aber ansonsten blieb alles beim Alten.


Wie viele Songwriter waren da jetzt eigentlich daran beteiligt? Kommt die Abwechslung daher, dass es mehrere waren?


Nein gar nicht. Mat Sinner und Magnus Karlsson haben die meisten Songs geschrieben und ich und Sander haben „Breaking Neptune“ beigesteuert.


Haben Michi und du den Gesang gemeinsam aufnehmen können oder wart ihr in verschiedenen Studios?


Ich hab in meinem eigenen Studio alles aufgenommen und Michael auch in seinem. Ich denke das merkt man auch.




War also keine direkte Interaktion möglich, also dass ihr euch abstimmt und so weiter?


Wir haben die Demos bekommen und ich hab dann mit Mat hin und her gemailt, telefoniert und geskyped oder was auch immer. Da sprachen wir dann ab welche Parts besser zum Michael und welche zu mir passen. Es war ja schon vorgegeben wer was singt, aber nur halt sehr grob. Wir hatten schon Freiheiten kreativen Input zu geben.


Die Texte stammten dann auch vom jeweiligen Songwriter, also abgesehen von deinem, von Magnus und Mat?


Genau.


Worum geht es grundsätzlich in den Texten, bzw. was bedeutet der Titel „City Of Heroes“?


Das müsstest du eigentlich Mat fragen. Für mich muss aber alles eine Bedeutung haben. Ich finde, wenn man Lieder von anderen singt, dann muss man auch die Stimme des jeweiligen Songs finden und sich selbst auch in dem Song finden. Sonst ist das überhaupt nicht authentisch. Somit muss ich eine Bedeutung für mich finden, auch wenn ich keinen Input beim Schreiben hatte oder echt nicht wusste worum es dem Autoren ging. Für mich ist es eine positive Message, also wenn du „down and out“ bist, am Boden zerstört bist, dann besuchst du so einen inneren Ort an dem sich deine eigenen Helden befinden. Und dann kannst du zurückkommen und irgendwie die Welt erobern. Das ist das, was ich aus dem Song so raus bekommen habe. (lacht)




Was sind so deine eigenen Helden?


Oh. Ich komme ja nicht aus dem Metalbereich, was jetzt vielleicht ein bisschen überraschend kommt (lacht). Ja mein liebster Singer/Songwriter ist PAUL SIMON. Ich bin aufgewachsen mit JOHN DENVER, CAROL KING und somit eher die Folk-Sachen. Meine Mutter kommt eher vom Jazz und Rock. Sie hörte BLACK SABBATH und JIMI HENDRIX sowie DEEP PURPLE.


Und wie sieht es abseits der Musik aus?


Oh, abseits? Meine Eltern! (lacht) Ich bin in einer sehr musikalischen Familie groß geworden. Die haben mich immer unterstützt. Da gab es nie eine Frage wie „Musiker werden? Bitte nicht!“. Die waren wirklich immer sehr supportiv.


Gab es anfangs Gespräche darüber ob KISKE / SOMERVILLE einen eigenen Projektnamen bekommen könnte?


Das war von Anfang an klar, dass es so heißen wird. Ich wurde damals gefragt ob ich mitmachen möchte und dass es ein Duett-Projekt wird und eben auch KISKE / SOMERVILLE heißen wird.




Gibt es die Chance die Songs auch irgendwann in irgendeiner Form live zu hören?


Ich hoffe! Da ist noch nichts in der Planung, aber wir sind offen dafür. Es wird halt schwierig sein. Ab Sommer bin ich erst mal beschäftigt Mama zu sein und Michael hat UNISONIC, wir haben beide AVANTASIA und ich bin auch noch mit zigtausend anderen Sachen beschäftigt. Aber mal sehen. Es dauert vielleicht, aber irgendwann wird das schon klappen.


Wie du eben sagtest, hast du in Kürze eine ganz andere Aufgabe, aber gibt es dennoch schon Planungen, was musikalisch bei dir noch ansteht in nächster Zeit?


Ja. Ich hab eine neue Solo-Platte, die so halb fertig ist seit ner Weile(lacht) . Irgendwie kommt alles andere davor und meine eigenen Sachen werden nach hinten geschoben. Ein neue TRILLIUM-Platte sollte kommen. Es gibt eigentlich nie Pausen bei mir.


Dann halte ich dich auch gar nicht länger auf und frage ich dich ob du den Fans noch etwas mitgeben möchtest?




Einfach positiv bleiben und nett zueinander sein (lacht). Ich bin eigentlich ganz langweilig und hab kein großes Partystatement oder so.


Dann danke ich dir vielmals für das Gespräch und wünsch dir viel Spaß auf der Bühne und natürlich auch mit dem kommenden Nachwuchs!


www.amandasomerville.com
www.michael-kiske.de




Autor: maxomer

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Beitrag vom 16.04.2015
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