Interview mit THEATRE OF TRAGEDY


Um es vorweg zu nehmen: ich habe mich natürlich sehr gefreut dieses Interview in Vertretung meiner Schwester machen zu dürfen, da ich seit längerer Zeit (seit Velvet Darkness genau, so wie viele andere) Fan der Band, und natürlich hinter Informationen aus erster Hand her bin. Es ruft mich ein hörbar aufgeregter Lorentz Aspen an. Wenn er wüsste, dass ich mindestens genauso aufgeregt bin :). Also geht es gleich los nach einer kurzen Vorstellung. Ich habe mich natürlich auf ihrer bestens geführten Webpage (www.theatreoftragedy.com) informiert, doch diese Informationen werfen Fragen auf:

Adrian: Was kann man von eurem neuen Album 'Musique' erwarten?


Lorentz: Wir haben versucht auf ‚Musique' einen Stil einzuschlagen, der sich vom bisherigen sehr unterscheidet. Das Lied ‚Machine' (eines der 2 Samples auf der Website) z.B. soll eine Verbindung zu unserem alten Stil darstellen, aber die meisten anderen Lieder klingen neuartig. Es werden generell kürzere Songs drauf sein, aber an Härte wird es nicht mangeln


Adrian: Was waren denn die Einflüsse und eure Absichten für diesen Stilwechsel?


Lorentz: Nach der Aegis-Tour hatten wir vorerst eine Pause, und trafen uns nacher mit neuen Ideen. Ich denke es war hauptsächlich der Wille zur Veränderung da, mehr zu einem Industrial-Sound. Es waren keine bestimmten Bands oder Erlebnisse, wenn Du das meinst. Während dieser Pause verließ auch unser Bassist die Band, weil er nicht mehr Bassgitarre spielen wollte.


Adrian: Nach den Samples zu urteilen werdet ihr komplett auf eure bekannten Markenzeichen verzichten: die opernhafte Stimme und die altenglischen Texte.


Lorentz: Ja, das ist richtig. Diese Markenzeichen passten wunderbar zum "Die Schöne und das Biest"-Konzept, aber nicht zu unserem neuen Stil. Wir legen mehr Wert auf die Stadt- und Industrial-Atmosphäre (Anm. d. Red.: hääää?). Selbst die bekannten Rosen sind auf unserem Cover nicht wiederzufinden.


Adrian: Warum habt ihr zu Nuclear Blast gewechselt, was erhofft ihr euch davon, und wie hat sich das auf das Album ausgewirkt?


Lorentz: Naja, unser Hauptmarkt ist Deutschland, und da sind wir bei East-West Records unter Vertrag, für den Rest der Welt ist Nuclear Blast zuständig. Wir bekommen eine sehr gute Promotion, und wir haben auch ein Video gedreht, das in Deutschland auf Viva2 rennt. Wir wollen von unserer Musik schließlich auch leben und wir wollen mit diesem Album höher hinaus.


Adrian: Ja, ‚Machine' stieg in den Charts von 0 auf Platz 6 ein. Hat Dich das überrascht, oder war das zu erwarten? Wollt ihr nicht eher im ‚Underground' bleiben?


Lorentz: (bescheiden) Das sind nur die deutschen Alternative Charts... (nur? Sie müssen sich immerhin gegen Bands wie Limp Bizkit, Placebo und Monster Magnet behaupten!) Wir haben vor unsere Musik für jedermann zu machen. Wie gesagt, wollen wir davon leben. Wir haben auch viele negative Kritiken gehört, aber insgesamt fühlen wir, dass unsere Musik ankommt (bei mir zum Beispiel, der Interviewer).


Adrian: (die obligatorische letzte Frage) Ich bin schon länger euer Fan, aber in Österreich habe ich euch noch nicht gesehen... Wie steht's mit einer Tour?


Lorentz: Es wird eine groß angelegte Europa-Tour, wobei wir auch nach Österreich kommen werden (er erwähnte Wien). Wir waren aber bereits zwei mal da...


Mir bleibt noch, ihm und der Band viel Glück mit dem Album und der Tour zu wünschen, und alles Gute für die Zukunft. ‚Musique' wird am 2. Oktober in den Handel kommen, und wird sich aller Voraussicht nach wie warme Semmel verkaufen. Ein guter Tipp für die Freunde elektronischen Metals mit einem 80-er Jahre Touch.

Adrian Gligor (Gastredakteur)




Autor: Anja


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Beitrag vom 22.10.2000
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