Interview mit KOROZY


Die bulgarische Band KOROZY hat mich so begeistert, dass ich mich gleich darum bemühte, ein Interview mit ihnen machen zu können. Es hat geklappt und Volgoth, der Keyboarder, beantwortete mir per e-mail einige Fragen. Mehr Infos zur Band bekommt ihr unter: www.blktears.cjb.net/

Bernadette Stiller: Wer sind die aktuellen Mitglieder der Band?


Volgoth: Mc Manus (voc, git), Necron (bass), Volgoth (piano, key). Kürzlich hatten wir einen Line-up Wechsel. Wir holten einen zweiten Gitarristen dazu, der von der ältesten Underground Band in Bulgarien "Requiem" kommt und einen neuen Drummer, der nebenbei auch noch in einer anderen bulgarischen Black-Metal Band ("Dark Inversion") spielt. Wir denken, dass wir jetzt das beste Line-up beisammen haben. Wir sind gerade dabei die alten Sachen zu proben, weil die neuen Mitglieder die Atmosphäre von Korozy erst einmal einfangen müssen und das ist keine leichte Aufgabe.


B.ST.: Wie würdest du euren Musikstil in eigenen Worten beschreiben?


Volgoth: Jeder von uns hat seine eigenen musikalischen Präferenzen und diese sind wirklich sehr unterschiedlich. Ich, zum Beispiel, mag symphonische Musik und ich bringe auch diese Art von Sound in die Band ein. Mc Manus steht eher auf den typischen Black-Metal und die anderen Jungs verbinden Symphony und das Dunkle, obwohl das zwei so unterschiedliche Dinge sind. Das ist die Musik von KOROZY und sie kommt direkt von unseren Herzen. Das ist unser Stil.


B.ST.: Was sind eure musikalischen Einflüsse?


Volgoth: Die sind sehr unterschiedlich, aber alle haben das Merkmal eines modernen Sounds. Unser großes Ziel ist es, einen spezifischen Charakter zu bekommen und nicht nur eine Kopie einer großartigen Black-Metal Band zu sein. Das ist auch der Grund, warum man auf unserem neuen Album "From cradle to the grave" mehr ursprüngliche bulgarische Elemente hören wird, die einen geschichtlichen Hintergrund haben. Das sind so unsere musikalischen Einflüsse im Moment, vielleicht werden sie auch in der Zukunft dieselben bleiben, wer weiß?


B.ST.: Gibt es da einige Lieblingsbands, die du gerne hörst?


Volgoth: Wir hoffen einmal Emperor, Immortal oder Enslaved live in Bulgarien sehen zu können.


B.ST.: Wie ist die Musik-Szene, im Speziellen die Black-Metal-Szene? Gibt es viele Locations, in denen man spielen kann und wie schaut es mit den Fans aus?


Volgoth: Wie du weißt, ist Bulgarien eine kleines Land und hier zu leben ist immer noch hart, aber die Musik gibt den Leuten die Chance vor der realen Welt zu fliehen. Das ist der Grund, warum Metal-Festivals bei uns so populär sind. Die bulgarischen Fans sind sehr gut informiert über die weltweite Black-Metal Szene, was für uns eine Herausforderung ist, den Fans zu beweisen, dass wir es mit der Musik der Welt-Klasse Bands aufnehmen können. Ein Fan sagte uns einmal: "Als ich Eure CD "Long road to the land of black" hörte, konnte ich nicht glauben, dass dieses Album von einer bulgarischen Band gemacht wurde." Wir empfinden das als eine hohe Bewertung, denn das bulgarische Publikum ist sehr streng und manchmal sogar mörderisch gegenüber bulgarischen Bands.


B.ST.: Was habt ihr im Moment geplant? Spielt ihr live oder nehmt ihr gerade auf?


Volgoth: Wir haben gerade die Aufnahme-Session für unser neues Album abgeschlossen. Das waren Monate harter Arbeit, deshalb ruhen wir uns derzeit ein wenig aus. Im restlichen Sommer werden wir das neue Album live präsentieren. Im September werden wir eine große Live-Show zu Promo-Zwecken in der Hauptstadt Sofia spielen, aber zuvor werden wir auf zahlreichen Sommer-Festivals im ganzen Land spielen, was uns die Möglichkeit gibt, ein gutes Team mit den neuen Mitgliedern zu werden. Wir müssen eine perfekte Einheit werden, was schon immer ein wichtiges Merkmal von KOROZY war.


B.ST.: Und was plant ihr für die Zukunft? Was für Ziele habt ihr da?


Volgoth: Unsere Pläne hängen da etwas von den Reaktionen auf unser neues Album ab. Um ehrlich zu sein, schwirren einige Pläne in unseren Köpfen herum, wie Träume, aber diese Träume sind nicht so unerreichbar zur Zeit. Unser Hauptziel ist es, die Welt Black-Metal Szene zu erreichen. Das ist vielleicht sehr ergeizig, aber wir arbeiten mit dem bestmöglichen Label in Bulgarien zusammen und wir glauben, dass es möglich ist, dass es passiert.


B.ST.: Weißt du etwas über die österreichische Metal-Szene?


Volgoth: Naja, neben dem Kult um Pungent Stench muss ich zugeben, dass wir kürzlich Zeuge von etwas sehr Interessantem, das in Österreich passiert, geworden sind. Ich meine die Produktion des österreichischen Labels Napalm Rec. Wir haben gehört, dass die Bands auf dem höchsten Level des Genres sind. Ich kann da keine bestimmten Bandnamen nennen, weil die auch viele norwegische Bands produzieren, aber was großen Eindruck bei mir gemacht hat, in den letzten zwei Jahren, ist, dass Napalm Records der Welt zeigen konnte, dass es auch in Österreich einen Haufen guter Metal Bands gibt.


B.ST.: Vielen Dank für das Interview. Es war wirklich sehr interessant.



Autor: Berni


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Beitrag vom 09.09.2000
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