Interview mit ALICE COOPER


Mir wurde die Ehre zu Teil, mit dem Meisters des Horror-Rocks zu sprechen. Wie Wayne und Garth fühlte ich mich unwürdig! ;-)

Earshot: Warum heißt dein neues Album BRUTAL PLANET?


A.C: Wenn ich ein Album mache, dann steckt immer ein Konzept dahinter. Ich will eine Show, einen Multimedia Event. Bei THE LAST TEMPTATION hatten wir ein Comic mit der CD dabei. Dieses Comic erzählte eine gute Geschichte mit einer Moral. So ähnlich ist es auch bei BRUTAL PLANET. Die Scheibe erzählt wie Alice die Welt sieht. Nicht wie ich sie sehe, sondern Alice Cooper! Ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Alice´s Vision von der Zukunft ist sehr pessimistisch, sehr destruktiv. Der Brutal Planet ist ein gottloser Planet auf dem du nicht leben möchtest. Ein echter Scheißort! Dieser Ort gibt mir gute Möglichkeiten um Charaktere zu erfinden und sie dort handeln zu lassen. Das Ganze läßt sich auch auf der Bühne gut darstellen. Es wird eine gute Show abgeben. Und wieder ist eine Moral dabei.


Earshot: Wie hast du dich musikalisch auf dem neuen Album weiterentwickelt?


A.C: Eine Platte spiegelt immer meinen inneren Zustand, zu der Zeit als ich das Album gemacht habe, wieder. Bei diesem Album wollte ich nichts hören, was nicht aggressiv oder kraftvoll gewesen wäre. Ich wollte dieselbe Power und Aggressivität wie diese neuen Bands RATM, Korn oder Limp Bizkit, mit dem Unterschied, daß meine Songs noch die typischen Alicetexte, Aliceattitude und Alicemelody haben sollten. Ich will Melodien in meinen Songs haben. Ich will, daß man die Lieder mitsingen kann. Ich habe warscheinlich noch nie ein Album gemacht, das so aggressiv und heavy war wie dieses. Es wird Spaß machen, das Material live zu spielen. Aber das Thema ist sehr brutal. Ich nenne das "social fiction" statt science fiction, weil ich glaube, daß vieles davon schon passiert ist. "Blow me a kiss" und "Pick up the bones" sind schon passiert. Das sind die powervollsten Stücke auf dem Album. Diese Ultrabrutalität ist schon passiert. Es ist ein Ausblick darauf was noch kommen wird.


Earshot: Warum hast du Bob Marlette ausgewählt, um das Album zu produzieren?


Mir wurde die Ehre zu Teil, mit dem Meisters des Horror-Rocks zu sprechen. Wie Wayne und Garth fühlte ich mich unwürdig! ;-)


Earshot: Warum heißt dein neues Album BRUTAL PLANET?


A.C: Wenn ich ein Album mache, dann steckt immer ein Konzept dahinter. Ich will eine Show, einen Multimedia Event. Bei THE LAST TEMPTATION hatten wir ein Comic mit der CD dabei. Dieses Comic erzählte eine gute Geschichte mit einer Moral. So ähnlich ist es auch bei BRUTAL PLANET. Die Scheibe erzählt wie Alice die Welt sieht. Nicht wie ich sie sehe, sondern Alice Cooper! Ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Alice´s Vision von der Zukunft ist sehr pessimistisch, sehr destruktiv. Der Brutal Planet ist ein gottloser Planet auf dem du nicht leben möchtest. Ein echter Scheißort! Dieser Ort gibt mir gute Möglichkeiten um Charaktere zu erfinden und sie dort handeln zu lassen. Das Ganze läßt sich auch auf der Bühne gut darstellen. Es wird eine gute Show abgeben. Und wieder ist eine Moral dabei.


Earshot: Wie hast du dich musikalisch auf dem neuen Album weiterentwickelt?


A.C: Eine Platte spiegelt immer meinen inneren Zustand, zu der Zeit als ich das Album gemacht habe, wieder. Bei diesem Album wollte ich nichts hören, was nicht aggressiv oder kraftvoll gewesen wäre. Ich wollte dieselbe Power und Aggressivität wie diese neuen Bands RATM, Korn oder Limp Bizkit, mit dem Unterschied, daß meine Songs noch die typischen Alicetexte, Aliceattitude und Alicemelody haben sollten. Ich will Melodien in meinen Songs haben. Ich will, daß man die Lieder mitsingen kann. Ich habe warscheinlich noch nie ein Album gemacht, das so aggressiv und heavy war wie dieses. Es wird Spaß machen, das Material live zu spielen. Aber das Thema ist sehr brutal. Ich nenne das "social fiction" statt science fiction, weil ich glaube, daß vieles davon schon passiert ist. "Blow me a kiss" und "Pick up the bones" sind schon passiert. Das sind die powervollsten Stücke auf dem Album. Diese Ultrabrutalität ist schon passiert. Es ist ein Ausblick darauf was noch kommen wird.


Earshot: Warum hast du Bob Marlette ausgewählt, um das Album zu produzieren??


A.C: Erstens will ich jemanden, der schon selbst Musik gemacht hat, der schon selbst in einer Band war, selbst Musik geschrieben hat. Diese Leute wissen wie man mit einer Band umgeht. Da gibt´s diese Typen, die wissen alles über Theorie und kennen sich mit allem super aus, alles bestens, aber nichts für mich. Ich will jemanden, der Instrumente spielen kann und Bob kann das alles. Es spielt super Gitarre und hat alle Demos eingespielt und viele Gitarrenparts auf der Endfassung der CD aufgenommen. Er hat auch den Bass eingespielt. Wir hatten aber auch ein paar junge Leute dabei: Brian Roxy, China und Phil X, der schon bei Rob Zombie Gitarre gespielt hat. Es war sehr kreativ, wir haben auch noch ein paar schräge Sachen mit dem Keyboard veranstaltet. Ich mag dieses Album sehr. Es ist ein guter Nachfolger zu THE LAST TEMPTATION.


Earshot: Wer hat sonst noch bei dem Album mitgearbeitet?


A.C: Nur noch Eric Singer. Er hat die Drums eingespielt. Ich mag nicht zuviele Leute bei einem Album, sonst kommen zuviele Ideen auf. Ich arbeite lieber mit Leuten, die ich kenne, im kleinen Kreis.


Earshot: Welche Funktion hatte Bob Ezrin bei diesem Album?


A.C: Er ist einer der besten Produzenten aller Zeiten. Es hat mit Pink Floyd, Kiss, Aerosmith usw. gearbeitet. Alles was er angepackt hat, wird wunderbar. Er ist einer, der am meisten respektierten Leute im Business. Er hat gerade das neue Album von Trent Reznor gemacht. Er sieht alles sehr objektiv und sagt mir immer seine Meinung. Hier ist es zu heavy, hier gehst du zu weit, hier zu wenig weit. Er ist ein Soundregisseur. Und er ist ein kranker Typ, gerade das mögen wir an ihm.


Earshot: Wie lange hat es gedauert, das Album aufzunehmen?


A.C: Es hat gar nicht lange gedauert. Das ist mein 26. Album, wenn ich ins Studio gehe, ist alles top vorbereitet. Erst wenn alles paßt, gehe ich ins Studio und dann nehme ich 3 Tracks an einem Tag auf. Ich halte es nicht für gut an einem Drumsound 3 Monate herumzuprobieren. Da geht die gesamte Spontanität und der Rock´n Roll verloren. Es hat nur einen Monat gedauert. Viele sagen dann: Wie soll denn das gehen? Das dauert doch mindestens 3 Monate. Ich sage dann ja, die Preproduction dauert 3 Monate aber im Studio geht dann alles sehr schnell.


Earshot: Du hast schon Korn und Limp Bizkit erwähnt. Was hälst du von den neuen Rockbands, die momentan so angesagt sind?


A.C: Mir gefällt es, daß es Gruppen gibt, die aggrssiv sind. Ich kann diese Jammerbands nicht mehr hören. Ich bin sehr froh, daß es ein paar ballcrunching Bands da draußen gibt, die erfolgreich sind. Wenn du Korn, Limp Bizkit und Rob Zombie zusammen auf Tour schickst, dann verkaufen die Baseballstadien aus.


Earshot: Was meinst du, wieviel Einfluß hatte Alice Copper auf die Rockbands, die diese riesigen Shows veranstalten?


A.C: An Alice Cooper kommst du einfach nicht vorbei. Selbst wenn du Alice Cooper nicht magst, wirst du automatisch von ihm beeinflußt. Bands wie KISS oder David Bowie, ja sogar Elton John mit seinen riesigen Shows, war beeinflußt von Alice Cooper. All die Bands dieser Ära. Wir sind dann alle in verschiedene Richtungen weitergegangen. Auch Korn oder Limp Bizkit machen das auf ihre Weise mit diesen wilden Typen, die sie auf der Bühne verkörpern. Oder schau dir Rob Zombie an, der macht eine tolle Show. Ich bewundere das, das ist super. Gebt ordentlich Geld aus für die Shows, damit das Publikum seinen Spaß hat.


Earshot: Du hast vor kurzem die Top 10 Stadium Rock Show fürs englische Fernsehen moderiert. Was hälst du von der Musik der 80er?


A.C: Eigentlich mochte ich die 60er und 70er Jahre viel lieber als die 80er. Aber dann ist mir aufgefallen, daß es in den 80ern auch tolle Bands gab. Vor allem diese Hairbands. Bon Jovi, Mötley Crüe, Cinderella, Poison, Def Leppard, das alles waren tolle Bands mit tollen Shows und tollen Musikern. Ich finde, daß die 90er eine schwächere Dekade war als die 80er, musikalisch gesehena>>

Earshot: Du hast jetzt ein Restaurant in Phönix namens Cooper´s Town. Ist das nur eine Investition, oder interessierst du dich auch persönlich für dieses Lokal.


A.C: Es ist eine Investition, aber auch eine Möglichkeit für Bands, aufzutreten. Als wir eine junge Band waren, haben wir immer einen Ort gesucht um aufzutreten und dieses Lokal bietet eine Möglichkeit dazu. Great White, Dokken und DIO haben schon dort gespielt. Es ist nicht riesig, aber ein toller Ort um aufzutreten. Außerdem gibt´s dort das beste Essen der Stadt.
Da gibt´s Rock und Sport. Ich mag Sport, Alice haßt Sport. Ich liebe Golf, aber Alice kann Golf nicht ausstehen. Wir müssen einen Weg finden, um miteinander auszukommen.



Earshot: Im Juli wirst du einige Konzerte in England veranstalten. Freust du dich schon darauf?


A.C: England hat Alice Cooper entdeckt! In Europa und vor allem in England waren meine Alben auf Platz eins bevor sie es in den Staaten waren. Daher dachten viele, daß wir eine britische Band wären und eine Zeit lang haben wir auch gesagt, daß wir Engländer wären. Die Engländer verstehen uns viel besser als die Amerikaner. Um ehrlich zu sein, die Amerikaner schauen nach England um zu sehen was hip ist, auch wenn die Engländer das nicht glauben. Damals war das jedenfalls so. Und unsere Musik und Shows waren ja auch sehr Shakespeare-mäßig. Wir hatten diese Shows mit all den Charakteren und den moralischen Geschichten. England ist meine zweite Heimat, ich kenne mich in London besser aus als in New York City


Earshot: Was können wir von der neuen Show erwarten?


A.C: Es wird auf jeden Fall ein richtiger Alice Angriff. Wir bereiten die Show gerade in Denver vor. Da gibt es diese Firma DESTORTION die Stagesets bauen. Ich will eine Show, die ordentlich was bietet, aber keine, die dich mit Technik und Spezialeffekten erschlägt, so daß der ganze Spaß verloren geht. Es wird eine mittelgroße Show werden mit viel Qualität statt Quantität. Der Mittelpunkt soll immer noch Alice sein. Aber wir kommen mit einer tollen, neuen Show. Wir werden auch ein paar alte Songs auspacken, die man lange nicht mehr gehört hat und über die die Fans sich sehr freuen werden. Wir werden auch die Hits bringen aber es werden auch ein paar Überraschungen dabei sein.


Earshot: Du wirst mit der BRUTAL PLANET Tour in vielen europäischen Ländern, wie Schweden, Deutschland, Holland oder Rußland auftreten. Warst du in diesen Ländern schon mal live zu sehen?


A.C: Wir waren noch nie in Rußland. Aber in Schweden und Deutschland waren wir schon öfter. Wir haben in beiden Ländern sehr viele Fans. Die Band hat Budapest zum beliebtesten Auftrittsort gewählt, weil es dort die meisten hübschen Mädchen gibt. Ich meine, es gibt überall hübsche Mädchen, aber in Budapest gibt es tausende! Mir ist das egal, ich bin ein glücklich verheirateter Mann, vielen Dank!


Earshot: Was möchtest du, daß man von dir in Erinnerung behält?


A.C: Ich werde den Leuten sicher als King of Shockrock in Erinnerung bleiben. Früher haben wir´s den Leuten richtig gegeben. Heute kannst du niemanden mehr schockieren. Ich hätte gerne den Titel " Father of Theatrical Rock". Da wäre ich sehr stolz drauf, weil ich denke, daß das vor uns keiner gemacht hat. Trotz allem stand aber immer die Musik im Vordergrund. Wir wollten genauso gut sein wie die anderen Bands von damals und wir waren ziemlich gut, hatten eine Menge Hits.


Earshot: Vielen Dank für das Gespräch.


IngJo






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Beitrag vom 22.10.2000
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