INTERVIEW MIT DARKSIDE


Heute standen 5 tolle Bands auf dem Programm (TAISH, AGONY, SUNTERRA, AMORTIS und DARKSIDE), wobei ich mit dem Keyboarder und Sänger der letztgenannten Band ein kleines Schwätzchen machen durfte. Den Live-Bericht (inkl. Fotos) könnt ihr an einer anderen Stelle dieser Ausgabe lesen.

Martin Lugmayr: Was werden wir denn heute zu hören bekommen?

Wolfgang S.: Zum Großteil natürlich altes Programm, allerdings auch drei neue Nummern. So insgesamt 10 Nummern, eine gute Stunde werden wir spielen.

M.L.: Wann erscheint denn das neue Album?

W.S.: Ja, vom 13. Mai bis 6.Juni sind wir in den Hacienda-Studios in der Tschechei, erscheinen wirds dann am 09. September. Früher geht es sich nicht aus

M.L.: Wie lange gibt es DARKSIDE eigentlich schon?

W.S.: Angefangen hat es eigentlich 1991 als Projekt von unserem Bassisten und unserem damaligen Schlagzeuger. Kurz darauf ist noch der Peter, unser Sänger und Gitarrist dazugestossen. ´92 wurde dann das erste 4-Track-Demo ("Depression") eingespielt und im Herbst des gleichen Jahres kamen dann ich und noch ein zweiter Gitarrist in die Band. In der Besetzung wurde letztlich das zeite Demo aufgenommen, dass durch den Zuwachs der Band eher doomiger geworden ist, im Gegensatz zum ersten "old-school-Death" Demo.

M.L.: Projekt? Spielten die zwei auch in einer anderen Band?

W.S.: Ja, die spielten mit mir zusammen bei DISGRACE, eine Thrash-Partie.
Das doomige, athmosphärische Feeling hat sich dann auch auf der Debut-CD ("Melancholia") fortgesetzt, die 1994 erschien. Allerdings zuerst in einer Auflage von 1000 Stück, wovon sehr viele an die verschiedensten Plattenfirmen versandt wurden. Unter anderem an System Shock (VADER, KRABATHOR), die uns dann angeboten haben, das Album nochmals als Digipack zu veröffentlichen (in Europa und in den USA). Da konnten wir nicht nein sagen, gaben allerdings zwei Nummern raus, die nicht wirklich zu den anderen Songs passten.
Das zweite Album ("Shadowfields") haben wir dann 1997 wieder in der Tschechei mit dem Produzenten von SINISTER aufgenommen, und ist dann im selben Jahr in Europa und 1999 in den USA erschienen.
Das dritte Album ("Evolution") haben wir dann allerdings bei NSM veröffentlicht, da uns die Entfernung zu System Shock doch ein wenig auf die Nerven gegangen ist. Wir waren einfach nicht mit dem Label zufrieden uns NSM ist gerade an uns herangetreten. Das war allerdings noch bevor ich dort zu Arbeiten angefangen habe.


M.L.: Das kann ich mir denken! ;-) Und welchen Deal hat man euch dann angeboten?

W.S.: Sie hörten sich zuerst im Proberaum die neuen Songs von "Evolution" an und signten uns für drei Platten, wobei wir jetzt gerade an der zweiten dran sind, die dritte irgendwann mal in zwei Jahren drankommt.

M.L.: Du bist dann quasi zeitgleich mit der Aufnahme zu NSM gestossen?

W.S.: Ja, und dort bin ich Promoter für die Sachen die eben bei NSM selber erscheinen, ich mache aber auch Promotion für die ganzen Labels (Nuclear Blast, Century Media,...) die wir in Österreich vertreiben.

M.L.: Wie würdest Du die Entwicklungen zwischen den Releases beschreiben?

W.S.: Es gab eigentlich von einem zum anderen Album sehr starke Wechsel. Beim ersten haben wir noch sehr mit verschiedenen Instrumenten und Frauengesang experimentiert, was ja heute schon fast alle machen. Obwohl, jetzt haben wir gerade eine Coverversion von QUEENRYCHE mit der Martina von THERION zusammen aufgenommen, aber auf eine ganzen CD würde ich das nicht mehr machen. "Shadowfields" war eher konzeptionell, so mit orchestralen Arrangements, "Evolution" war aber wieder back to the roots, mehr in Richtung Deathmetal. Weniger Keyboards, dafür songdienlicher. Das wird sich auch auf der neuen CD spielen, wobei diese noch härter werden soll.

M.L.: In Wien seid ihr ja schon bekannt, in den westlichen Bundesländern seid ihr aber noch nicht so oft "on stage" gewesen.

W.S.: Ja das stimmt, am westlichsten waren wir als Vorgruppe von Amorphis in Innsbruck, dafür sind wir in der Tschechei sehr bekannt (über 80 Konzerte), um nicht gerade von Kult sprechen zu müssen. In Österreich wurden wir eher immer missachtet, das hat sich aber erst mit der MOONSPELL-Tour geändert. Obwohl, es gibt in Österreich genug gute Bands, die allerdings sich selber den Ruck geben müssen, selbstbewußter aufzutreten, was z.B. AMORTIS zur Zeit recht gut hinkriegen.

M.L.: Wie schaut´s denn mit einer Europa-Tour aus?

W.S.: Gleich nach dem VÖ der Platte werden wir in Deutschland auf 10 Konzerten unser Besten den Leuten präsentieren, eine große Europa-Tour ist allerdings erst im nächsten Jahr geplant.

M.L.: Was hälst Du eigentlich von den Bands, die heute auch spielen werden?

W.S.: Ja wie gesagt, AMORTIS sind zwar noch relativ jung im Vergleich zu den Jungs von DARKSIDE, was aber nichts über die Qualität aussagt. Diese Band hat das Potential, aber jede Band muß zuerst eine lange Zeit viel Scheiße erleben, bevor was aus ihr wird. Nur der Zusammnehalt ist wichtig! Auch SUNTERRA sind sicherlich erwähnenswert.

M.L.: Hast Du sonst noch was los zu werden?

W.S.: Klar! Ich lade alle ein unser neues Album auszuchecken um sich eine eigene Meinung drüber zu machen. Außerdem möchte ich allen danken, die die österreichische Musikszene unterstützen.

M.L.: Danke für das Gespräch und viel Glück beim Konzert!

W.S.: Bitte gerne, viel Spaß heute Abend!



Autor: Lugi

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Beitrag vom 08.04.2000
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