Interview mit THRICE - Endlich in Europa!


Während der diesjährigen Deconstruction-Tour war es uns möglich, die in Amerika zwar schon recht etablierten, hier jedoch fast gänzlich unbekannten Jungs von THRICE zu interviewen. Im Tourbus, den sie sich mit STRUNG OUT teilten, standen Sänger/Gitarrist Dustin und Bassist Ed Rede und Antwort, bombardierten mich aber erstmal zehn Minuten lang mit Fragen über Wien, die Leute hier und warum jeder hier zumindest einigermaßen gut Englisch spricht. Doch danach kam folgendes:

Die Tour hat gerade angefangen, erstes Konzert, erstes Mal in Österreich. Erste Eindrücke?

Ed: Wir sind froh, endlich hier zu sein, hatten aber heute mit Problemen zu kämpfen. Kurz vor unserem Auftritt sind noch Sachen auseinander gefallen, haben einfach aufghehört zu arbeiten und so weiter. Das war ziemlich nervenaufreibend.
Dustin: Aber der Umstand daß wir hier sind...unglaubllich. Das ist unsere erste Show außerhalb Amerikas und Kanada.
Ed: THRICE war meine erste und einzige Band, in der ich je gespielt hatte...als wir angefangen haben, wollten wir nur Spaß haben und jetzt, ein paar Jahre später sind wir hier.



Wie geht es euch mit den anderen Bands? Kommen alle miteinander aus oder gab's schon Reiberein im Vorfeld?

Dustin: Noch kennt nich jeder jeden, man fragt immer noch oft nach Namen weil man noch nicht viel Zeit miteinander verbracht hat. Aber bis jetzt scheint jeder ziemlich cool zu sein.
Ed: Wir teilen uns den Bus mit STRUNG OUT, mit denen verstehen wir uns bestens.



Die Sets sind heuer ziemlich kurz, Zugaben gibts keine. Macht euch das was aus?

Ed: Ich mag kurze Sets fast lieber weil ich mich da nicht zurückhalten oder meine Kräfte einteilen brauche. Klar ist es unangenehm, wenn die Leute noch einen Song hören wollen und man muß seine Sachen zusammenpacken und gehen.




Ihr habt gerade euer neues Album fertig gestellt, habt aber heute während eures Sets mehr auf die Songs von eurem letzten Album gesetzt. Wieso das?


Dustin: Wir wollen uns den Leuten hier in Europa vorstellen, unsere Musik so vielen Leuten wie möglich zugängig machen und dafür ist diese Tour perfekt geeignet. Die Promotion steht da eigentlich im Hintergrund.


Ich hab gerade die stage-times für die Show morgen in Innsbruck gesehen, da spielt ihr als vorletzte Gruppe vor NOFX. Wie kommt ihr mit den wechselnden Zeiten zurecht?


Ed: (lacht) Wir hoffen, nicht zuviele NOFX-Fans zu vertreiben. Nein, es ist einfach anders als beispielsweise auf der Warped-Tour aber was solls. Wir werden sehen, was passiert.


Wie schon angesprochen ist das neue Album gerade fertig geworden, inwiefern ist "The Artist In The Ambulance" anders als "Illusion Of Safety" und "Identity Crisis"?


Dustin: Hmm...schwierig. Weniger Metal, aber mehr dunkler, schwerer Sound, ähnlich wie in "Kill Me Quickly". Das neue Lied "Under A Killing Moon" kommt wahrscheinlich am ehesten an die "Illusion"-CD ran, wir haben uns diesmal mehr Zeit gelassen für die Strukturierung der Songs.
Ed: Wir haben diesmal einfach ein bisschen länger überlegt und besser strukturiert, während wir auf der "Illusion" sämtliche Strukturen aus dem Fenster geworfen haben.



Hat das irgendwas zu tun mit eurem Wechsel von Sub City zu Island Def Jam?


Ed: Nein, überhaupt nichts. Wir haben sehr viel von Bands gelernt, mit denen wir auf Tour waren. HOT WATER MUSIC, ALKALINE TRIO und so weiter, alles hervorragende Bands, die einfach deinen Musikgeschmack prägen und deine Musik dann anders klingen lässt.


Zurück zur Tour, klar daß sie gerade erst angefangen hat aber könnt ihr schon Vergleiche ziehen zwischen einer US Tour und einer Tour durch Europa?


Dustin: Nein, noch nicht wirklich. Was wir aber mit Sicherheit sagen können ist, dass es scheint als ob die Kids sich über Konzerte dieser Art sehr freuen. Ich konnte erkennen, dass viele unsere Sachen nicht gekannt haben aber trotzdem Spaß gehabt haben und abgegangen sind. Das haben wir zuletzt auf der "The Used"-Tour gesehen, da waren viele im Publikum nicht die "coolen Kids", die gewisse Bands nur hören und zu ihren Konzerten gehen, damit sie cool sind, sondern wirklich die Musik schätzen. Die werden aber leider immer seltener, besonders in Amerika.


Spielt ihr persönlich lieber in kleinen Clubs oder auf Tours wie dieser?


Ed: Clubs.
Dustin: Clubs. Am coolsten sind die kleinen Clubs, in denen du auf einer Höhe mit den Fans bist.Da gibts einen kleinen Club in unserer Heimatstadt der gerade zugemacht hat, "Koos Cafè". Da sind die Leute genau vor deinen Augen, schwitzend, moshend...der absolute Höhepunkt, so soll Musik live gespielt werden.



Ihr habt heute ein "alternatives Ende" in "Deadbolt" eingebaut, gabs dafür irgendeinen besonderen Grund?


Dustin: (lacht) Überhaupt keinen. Wir spielen gerne unterschiedliche Sachen live, außerdem leitet es in den letzten Song über und passt irgendwie besser.


Nach der Deconstruction-Tour geht's zurück nach Amerika zur Warped-Tour, was passiert danach?


Ed: Weiter touren. Wir wollen nach Australien und Japan, kommen auch sicher wieder nach Europa und wärenddessen promoten wir in Amerika weiter. Mehr gibt's momentan nicht. Aber wie gesagt, heuer kommen wir sicher wieder nach Europa.


Wer mehr über die unglaubliche Band aus Süd-Kalifornien erfahren will, kann sich auf ihrer Homepage informieren.




Autor: Paul


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Beitrag vom 02.06.2003
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