Interview mit HOLLENTHON



Ich durfte Martin von Hollenthon, einer aufstrebenden österreichischen Band, per e-mail einige Fragen stellen. Hier die Ergebnisse davon.

Bernadette Stiller: Kannst Du bitte kurz die Band und deren aktuelle Mitglieder vorstellen?


Martin: Gegründet habe ich Hollenthon eigentlich schon im Sommer 1994, während ich noch mit Pungent Stench gespielt habe, allerdings hieß das Projekt damals noch Vuzem und ging eindeutig in die Black Metal Richtung. Ich habe auch zwei Songs auf dem A.B.M.S. Sampler "Norici Obscura Pars"
veröffentlicht, der aber mittlerweile ausverkauft ist. Danach habe ich mich eine Weile um andere musikalische Projekte gekümmert, bis ich schließlich 1998 anfing, die Songs für "Domus Mundi" zu schreiben. Es folgte der Namenswechsel und ein Plattenvertrag mit Napalm Records und die CD erschien im Juni 1999.
Das aktuelle Lineup besteht aus Mike Gröger am Schlagzeug und meiner Wenigkeit. Auf der Platte hat meine Frau Elena die Lyrics geschrieben und ein paar Vocalparts beigesteuert.



B.ST.: Wie würdest Du Euren Musikstil beschreiben?


M.: Der Stil ist nicht ganz einfach zu beschreiben, da ich sehr viele Einflüsse kombiniert habe. Death, Black und sogar Heavy Metal der 80er Jahre in Verbindung mit ethnischen und orchestralen Passagen. Sehr bombastisch und vor allem sehr düster.


B.ST.: Du warst ja früher bei Pungent stench dabei, was sind die Unterschiede in der Musik zwischen Pungent und Hollenthon?


M.: Neben den musikalischen Unterschieden ist vor allem die Art, wie die Songs entstanden sind, sehr verschieden. Bei Pungent Stench haben wir die Songs als Band zusammen im Proberaum geschrieben, während bei Hollenthon
alle Songs von mir im Alleingang komponiert und auch eingespielt wurden (bis auf die Drums).
Der Zeitraum, in dem ich die Nummern für "Domus Mundi" geschrieben habe, war auch wesentlich länger als für eine Pungent CD. Die Musik ist durch den massiven Einsatz von Samples und Keyboards natürlich wesentlich komplexer, was natürlich eine Menge Zeit in Anspruch nimmt. Auch das
textliche Konzept unterscheidet sich deutlich von Pungent Stench. Obwohl auch auf "Domus Mundi" das Hauptthema der Tod ist, sind die Texte viel abstrakter und symbolischer. Auf die blutigen Details haben wir verzichtet.



B.ST.: Welche musikalischen Einflüsse gibt es in der Band bzw. bei Dir? Gibt es irgendwelche Lieblingsbands oder Vorbilder?


M.: Meine musikalischen Einflüsse sind sehr vielfältig, sowohl bei Hollenthon als auch privat. Ich mag eigentlich sehr viele Musikstile und bin auch nicht nur auf Metal fixiert, obwohl das natürlich eindeutig meine Lieblingsmusik ist. Bands, die ich gerne höre, sind z.B. Sheer Terror, Melvins, Righteous Pigs, Iron Maiden, Repulsion, Celtic Frost,
Demented Are Go, Rose Tattoo, Eyehategod, Autopsy, Stray Cats, Monster Magnet, Carnivore, Der Blutharsch, Manowar und viele mehr.



B.ST.: Welche Pläne habt Ihr für die nächste Zukunft?


M.: Momentan schreibe ich das Material für die nächste Platte, die hoffentlich noch heuer auf den Markt kommen wird.


B.ST.: Gibt es Live-Auftritte?


M.: Bis jetzt noch nicht, aber das soll sich mit der nächsten CD ändern. Ich plane dann auf Tour zu gehen und zwar mit einem kompletten Lineup.
Wann das allerdings genau sein wird, steht jetzt noch nicht fest.



B.ST.: Ihr seid ja in Amerika auch bekannt, wie schaut es da mit Europa bzw. Österreich aus? Auf welchen Markt tendiert Ihr?


M.: Die Platte wird zwar weltweit vertrieben, aber ich glaube schon, dass Europa der grösste Markt für diese Musik ist. Aber wir kriegen auch sehr viel Post aus Australien und Amerika.


B.ST.: Wie siehst Du die derzeitige Metal-Szene in Österreich?


M.: Ich bin nicht wirklich am laufenden, aber es gibt einige sehr gute Bands wie z.B. Summoning, Abigor und Mastic Scum, um nur ein paar zu nennen. Die österreichische Szene ist nicht sehr groß, aber es gibt immer wieder interessante Bands.


B.ST.: Ich möchte mich recht herzlich bedanken für die Mühe, die sich Martin mit der Beantwortung der Fragen gegeben hat. Danke für das Interview!




Autor: Berni


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Beitrag vom 09.05.2000
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