Interview mit DIES ATER
Sollte das ganze Interview ein wenig steril rüberkommen, so liegt das daran, dass ich nicht mit den Jungs gequatscht habe, sondern die Band so freundlich war, auch Fragen per E-Mail zu beantworten.
Seid Ihr zufrieden mit Eurer neuen CD "Through Weird Woods"?
Ja, durchaus! Was den Sound betrifft, so hat das "Blues House Studio" unter der Leitung von Jens Bachmann gute Arbeit geleistet. Unsere Vorstellungen und Ideen wurden ebenfalls gut in das Gesamtwerk integriert. Was die musikalische Qualität angeht, so sind wir der Meinung, dass "Through Weird Woosds" eine erhebliche Steigerung zum Debüt darstellt. Insofern sind wir mit der CD sehr zufrieden.
Worum handelt Eure CD?
Nun, "Through Weird Woods" ist kein Konzeptalbum. Es symbolisiert viel eher dunkle Emotionen und tiefe Sehnsüchte. Zudem präsentiert es extreme Formen der Musik, sowohl musikalisch durch schnelle und aggressive Riffs, als auch lyrisch durch Auseinandersetzung mit extremen Gefühlszuständen, wie Hass und Wut. Im Prinzip spiegelt das Album die Dinge wieder, die für uns im Leben sehr wichtig sind.
Wo seht Ihr die Unterschiede zu Eurem Erstling "Reign of Tempests"?
Ganz eindeutig im Sound und in der Gestaltung der Lieder. "Reign of Tempests" ist im Gegensatz zum neuen Album viel zugänglicher (dafür allerdings auf Dauer auch "dudeliger") und vom Sound nicht so stark. Die Soundeinbußen kamen vor allem durch das zu laute Keyboard und die zu leisen Gitarren zustande. Dennoch gefällt uns das Album im nachhinein noch. Leider hatten wir damals keinen Einfluß auf die Gestaltung des Booklets, was bei der neuen CD zum Glück anders war. Somit entspricht die neue Scheibe noch mehr unseren Vorstellungen, was für uns der größte Unterschied zum Debüt ist.
Manche Eurer Songs sind auf Deutsch. Hat das einen bestimmten Grund?
Es liegt immer an der Stimmung und an den Intentionen, die Nuntius Tristis mit dem Text ausdrücken möchte. Er verwendet die Sprache, die seiner Meinung nach besser zu seinen momentanen Gedanken passt. So gibt es Themen, die sich besser in der einen, als in der anderen Sprache ausdrücken lassen. So kommt es zustande, dass beide Alben zweisprachig sind. Diese Dualität kommt jedoch der Vielfältigkeit von DIES ATER nur zugute.
Würdet Ihr ein deutschsprachiges Album herausbringen?
Nein, denn wie schon vorher erwähnt, ist es für uns wichtig eine gewisse Vielfalt in den Lyrics zu haben. Wir wollen uns keine eigenen Grenzen setzen oder uns in eine bestimmte Ecke drängen lassen. So werden weiterhin deutsche, als auch englisch Texte auf den zukünftigen Scheiben zu hören/lesen sein. Ein rein deutsches Album wird es also nicht geben.
Eure CD "Through Weird Woods" ist gekennzeichnet durch extreme Gefühle wie Hass, Aggression oder auch Trauer/Melancholie, ist Black Metal somit für Euch der einzige Weg diese Emotionen rüberzubringen?
Es ist ein Weg. Es ist wahrlich schwer im normalen Alltag seine tiefsten Absichten und Zustände auszuleben bzw. jemandem zu erklären. Durch die Musik ist uns ein Medium gegeben gerade dies zu tun. Jedem ist es freigestellt sich diesen Emotionen anzuschließen oder nicht. Für uns zählt, dass wir unsere Absichten und Ansichten zum Ausdruck bringen. Wir denken, jeder sollte selbst einen Weg finden, um dies zu tun. Für uns passt halt der musikalische Stil am besten.
Ihr geht jetzt auf Tour. Wie gefällt Euch das Tourleben?
Ja, tun wir das?? Da scheinst Du aber besser informiert zu sein als wir... Nein, die geplante Tour ist ins Wasser gefallen, weil BEHEMOTH den Veranstalter gewechselt haben. Eventuell wird´s Anfang nächsten Jahres etwas... Wir sind auf jeden Fall sehr daran interessiert auf Tour zu gehen, denn bisher absolvierten wir nur Einzelgigs. Allerdings muß "Last Episode" die tägliche Ration Alkohol & Koks bezahlen!! Wie auch immer: Wir warten ab!!
Mit wem würdet Ihr gerne Touren?
Das Traum-Package würde aus ROCK-BITCH, RUNGHOLT und NAGEFAR bestehen. Da dies leider nicht möglich ist, ist es uns (fast) egal, mit wem wir touren.
Was bedeutet für Euch der Bandname? Weshalb verwendet Ihr Decknamen?
Der Ausdruck DIES ATER kommt aus dem Lateinischen und steht für einen dunklen Tag. Krieger riefen dies nach einer verlorenen Schlacht aus. Da allerdings in diesem Namen auch der Wille und die Kraft steckt, sich von Rückschlägen oder Niederlagen zu erholen, daraus mit gestärktem Selbstvertrauen wieder hervorzugehen und sich somit von niemandem kleinkriegen zu lassen, passt dieser Name sehr gut zu uns. Denn auch wir haben so einige bittere Erfahrungen gemacht, sind jedoch daraus gestärkt hervorgegangen. Warum wir uns "Decknamen" geben?? Es spiegelt die Aufrechterhaltung der Tradition des Black Metals wieder, so wie die Bands aus dieser Zeit. Black Metal bedeutet auch Anonymität!! So gab sich jeder von uns ein Pseudonym, das zu seiner Persönlichkeit passt.
Wer sind Eure große Vorbilder, egal aus welchem Bereich?
Vorbilder gab´s mal. Allerdings sind diese zu kurzhaarigen Cannabis-Fanatikern und Techno-DJ´s verkommen. Unser großes Vorbild ist der alte Black Metal Geist in seiner Wildheit, Intoleranz und seinem Kampfgeist.
Danke für das Interview!
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