Interview mit SACRIVERSUM


Anläßlich der Neuerscheinung "Beckettia" von der polnischen Band SACRIVERSUM durfte ich mit Remo quatschen und ihn ein wenig ausfragen. Hier das Ergebnis.

Erzähl uns doch ein wenig über die Band, über ihre Mitglieder, die Bandhistory, etc...

Ja, also, wir begannen als eine typische Death-Metal Kombo im Jahre 1992. Das war eine coole Zeit damals für Underground Bands, besonders in Polen. Unser erstes 4-Track Demo-Tape "Dreams of destiny" wurde dann 1993 von Carnage Rec., dessen Geschäftsführer damals der Manager von VADER war und Mariusz hieß, veröffentlicht. Nachdem sich unser Stil etwas durch den Neueinstieg des Keyboarders verändert hat, brachten wir unser erstes Fulltime-Tape, mit Namen "The shadow of the golden fire", heraus. Es war noch immer Death-Metal, aber mit mehr Melodie dabei. Danach begannen wir uns über die Entwicklung unseres Stils Gedanken zu machen. Wir holten uns einen zweiten Gitarristen und eine weibliche Sängerin dazu. Unser Debut-Album "Soteria" wurde 1997/98 von Morbid Noizz Rec. in Polen herausgebracht und von Serenades in den anderen Ländern vertrieben. Unser jetziges Album "Beckettia" ist aufgrund der Zusammenarbeit mit Serenades entstanden.


Habt Ihr auch eine Homepage, wo sich die Leute über Euch informieren können?

Nein, leider haben wir noch keine, aber wir arbeiten daran.


"Beckettia" ist ja Euer zweites Release. Was sind die Unterschiede zwischen dem Vorgängeralbum und der neuen CD?

Nun, "Soteria" würde ich mehr als Gothic-Album bezeichnen. Vielleicht. Unsere Absicht, während des Prozesses neue Songs zu machen, war mehr Power und Dynamik in unsere Musik zu bringen. Deshalb ist "Beckettia" härter, schneller, aber immer noch melodisch.


Es gab bei Euch ja auch einen Line-up Wechsel. Ihr habt nun eine neue Sängerin. Warum?

Manchmal ist es notwendig zu verändern. Unsere frühere Sängerin, Alexandra, wollte nicht mehr länger mit uns arbeiten. Sie fühlte sich gelangweilt... Dann trafen wir Kate, die sehr an unserer Musik interessiert war. Wir sind sehr zufrieden mit diesem Wechsel. Im Moment arbeiten wir auch mit einer neuen Keyboarderin, die Annie heißt und unser zweites Mädchen in unserer Band ist.


Die Texte Eurer neuen CD handeln alle über Samual Beckett. Warum habt Ihr ihn ausgewählt?

Ja, da bin ich für diese Homage verantwortlich, denn mich fasziniert dieser irische Poet schon seit Jahren und im Rahmen meines Studiums habe ich eine schriftliche Arbeit über ihn geschrieben. Ich analysierte die musikalischen Aspekte in Becketts Dramen. Er benutzte die Regeln einer Sonata allegro um seine Dramen zu schreiben. Nebenbei, seine Helden sind genauso faszinierend. Sie sind keine menschliche Wesen, sondern viel mehr ein Ding in ihren Körpern, das auf das ultimative Desaster wartet. Alle seine Geschichten sind faszinierend und so benutzten wir die Namen seiner Dramen als Titeln unserer Songs.


Was kannst Du über die Metal-Szene in Polen sagen? Gibt es viele Fans, Bands oder Locations?

Nun, die Underground Szene in Polen scheint sehr groß zu sein. Im Moment aber frisst die ökonomische Situation die Fans auf, weil sie für gewöhnlich nicht genug Geld haben um sich Platten zu kaufen oder auf Konzerte zu gehen. In den frühen 90er Jahren hatte der Undergrund seine besten Zeiten. In Polen gibt es viel mehr Fans von brutalem Death-Metal als in anderen Ländern, glaube ich. Aber sich unterscheiden sich zu anderen Fans, z.B. von Gothic oder Soft-Metal. Die Metal-Genres sind bei uns sehr getrennt, es gibt viele verschiedene Szenen hier. Und wir haben immer noch viele gute Bands, die nicht nur in Polen bekannt sind. VADER, die absolute Götter bei uns sind, oder auch andere Bands wie BEHEMOTH, CHRIST AGONY, LUX OCCULTA, SIRRAH, die auch woanders bekannt sind. Die Grind-Metal Szene ist in Polen sehr groß, mit Bands wie DEAD INFECTION, SQUASH BOWELS, DAMNABLE,..


Wann können wir Euch live sehen? Ist da irgend etwas für die nächste Zukunft geplant?

Unsere Plattenfirma versprach uns eine Tour in Europa, aber es hängt noch von den Verkaufszahlen ab. Wir bereiten trotzdem selbst schon eine "Kleine Clubs-Tour" vor. Wir haben Kontakt zu einigen Locations in Deutschland, Schweiz und Österreich. Hoffentlich treffen wir uns und trinken eine paar Bier zusammen, vielleicht sogar noch in diesem Jahr?


Was sind denn Eure Pläne für die Zukunft?

Wir versuchen möglichst lang zu existieren und unsere Musik spielen zu können. Der Plattenvertrag bei Serenades gilt für drei Alben, also hoffen wir, dass wir die recht bald aufnehmen können. Wir arbeiten daran.


Was weißt Du über die Österreichische Metal Szene?

Vor Jahren gab es eine Band namens PUNGENT STENCH in Österreich, ich hörte diese Musik. Nun kenne ich nur eine gute Band: DREAMS OF SANITY.


Vielen Dank für das Interview und die Einblicke ins polnische Metal-Leben!



Autor: Berni


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Beitrag vom 06.12.2000
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