WOLVENNEST - Void
Label: Van Records
Sehr psychedelische Kost servieren uns die Belgier WOLVENNEST auf ihrem zweiten Album „Void“. Nachdem man laut Bandinfo beim Debüt auf die musikalische Unterstützung von Albin Julius und Marthynna von DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND zurückgreifen durfte, verwundert es wenig, dass auch „Void“ wie die akustische Form eines vermutlich nicht ganz legalen Rauschmittels klingt. Anders als bei DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND liegt der musikalische Background von WOLVENNEST im Black Metal, was sich besonders durch den verzerrten, etwas an die experimentelleren Stücke von BURZUM’s „Filisofem“ erinnernden Gitarrenteppich deutlich wird, welcher das Fundament der meisten Songs bildet. Vom Songwriting her zeigt man sich jedoch eher durch Krautrock beziehungsweise Space Rock im Stile von HAWKWIND inspiriert. Wenn die Synthesizer zwischendurch wie defekte Warp-Antriebe klingen, muss man fast zwangsläufig an die Briten denken.

Obwohl die Songs zumeist recht lange ausgefallen und von repetitiven Gitarren-Loops geprägt sind, unterscheiden sich die Stücke sehr untereinander und sorgen dafür, dass „Void“ ein Album geworden ist, das nicht so schnell Langeweile aufkommen lässt. Der Opener „Silure“ beginnt mit sphärischen Ambientklängen und gesprochenen Passagen, bevor die an BURZUM-erinnernden Gitarren einsetzen und den Hörer mit den sich wiederholenden Riffs in eine Trance-ähnliche Stimmung versetzen. In eine andere Kerbe schlägt das folgende „Ritual Lovers“, so klingt das Stück mit dem klaren Frauengesang und dem eingängigen Refrain fast wie DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND mit Black Metal Einflüssen. Auch das folgende Titelstück schlägt in eine ähnliche Kerbe, auch hier erinnert Sängerin Sharon Shazzula stark an Marthynna, wobei hier die Eingängigkeit weniger im Refrain als in der Gitarrenarbeit liegt. „L’Heure Noire“ beginnt mit düsteren, ruhigen Klängen, bevor wieder die Black Gitarre mit schnellen Tremoloklängen einsetzt, während die letzten beiden Songs musikalisch Krautrock und norwegischen Black Metal miteinander kombinieren. Hier sorgen vor allem die gesprochenen französischsprachigen Texte für eine besondere Atmosphäre.

WOLVENNEST schaffen etwas, das nicht vielen Bands in jüngster Zeit gelingen will, nämlich einen eigenständigen Stil zu kultivieren, der die Truppe von anderen Genrevertretern abhebt und für einen Wiedererkennungswert sorgt. Daumen hoch dafür! Connaisseure des Labels Van Records wird es nicht wundern, dass die deutsche Plattenfirma wieder einmal ein ganz besonders musikalisches Kleinod veröffentlicht.

https://www.facebook.com/wolvennestband/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Silure
2. Ritual Lovers
3. Void
4. L’heure Noir
5. The Gates
6. La Mort
Gesamtspielzeit: 67:16

Mike
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Beitrag vom 29.05.2018
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