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CANDLEMASS - House Of Doom
Label: Napalm Records |
Und er kann es doch nicht lassen – und das ist auch gut so. Der Schwede Leif Edling und seine CANDLEMASS haben sechs Jahre nach „Psalm Of The Dead“ mehr oder weniger überraschend ein neues Werk angekündigt. Schon das Geburtstagsgeschenk „Death Thy Love“ ließ darauf hoffen, und nun ist er da, der offizielle Vorbote namens „House Of Doom“ mit 20 Minuten CANDLEMASS wie man sie liebt.
Nach wie vor ist Mats Levén, der bei besagter EP bereits Grandioses vollbrachte, am Mikro und auch sonst ist hinter Leif immer noch die Truppe, die seit 1987, wenn auch mit Pausen, zusammen spielt, mit von der Partie. So bekommen wir die volle und authentische Doom-Kost, die Lust auf mehr macht. Der fast siebenminütige Opener und Titeltrack startet spannend und nimmt bald an Fahrt auf – soweit das für eine Doomscheibe halt möglich ist – und arbeitet sich bedrohlich zum düsteren Refrain durch. Dieser kann mit gedrosseltem Tempo und nicht minder bedrohlichen Orgelklängen und Mats getragenem Gesang auch sofort überzeugen und sollte live für Gänsehaut sorgen. Ein leicht psychedelisches Orgel-Solo setzt dann dem Ganzen noch die Krone auf. Auch „Flowers Of Deception“ walzt sich trotz trockenem Gitarrensound und dichter Atmosphäre verhältnismäßig flott nach vorne, aber auch hier wird im Chorus das Tempo gewaltig zurück geschraubt, sodass Levén seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. Geht nicht so gut ins Ohr, hat aber nicht weniger Effekt als der Opener. Bei „Fortune Teller“ packen Lasse und Mappe dann die Akustik-Klampfe aus und Mats, dem hier seine Erfahrung im klassischen Rock zugute kommt, singt viel zerbrechlicher, was auch perfekt passt und leichte Lagerfeueratmosphäre erzeugt. Zum Schluss gibt es dann nochmal die volle Doomwand, hinter der auch BLACK SABBATH hätte stehen können. „Dolls On A Wall“ walzt sich zäh, aber verdammt gefährlich nach vorne. Die Riffs sind grandios und die Atmosphäre dichter denn je. Gesang braucht es keinen, denn die Gitarrenmelodien sprechen hier schon Bände.
Nach gut 20 Minuten ist aber leider auch schon wieder Schluss und man lechzt nach einem neuen Werk, das, wie man hier hört, mehr als überfällig ist. CANDLEMASS sind stark wie eh und je und haben mit Mats Levén einen wahren Glücksgriff gemacht.
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Beitrag vom 27.05.2018 Zurück
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