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SHINDEOWN - Attention Attention
Label: Atlantic Records |
Zwar wusste das 2012er Werk „Amaryllis“ von den US-Alternative Rockern SHINEDOWN zu gefallen, doch der Nachfolger „Threat To Survival“ (2015) ging komplett an mir vorbei, wohingegen das nun sechste Werk namens „Attention Attention“ dem Namen entsprechend wieder meine Aufmerksamkeit auf die Truppe lenken kann.
Stadionrocker, Hymnen und vor allem zahlreiche Hooks und eingängige Refrains zeichneten „Amaryllis“ ab und Vergleiche mit Truppen wie POP EVIL, SALIVA, PAPA ROACH oder NOTHING MORE sind durchaus nachvollziehbar. Zwar beginnt die Truppe mit „Devil“ vorerst richtig heavy, doch schnell schlägt es in einen recht funkigen Groove mit vielen Electro-Spielereien um und die Vocallines sind auch auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und so kann der geneigte Hörer schon jetzt entscheiden, ob das Album mundet oder nicht, denn bei dem Sound bleiben SHINEDOWN vorrangig. Mit dem Titeltrack gibt es auch eine Überhymne und zugleich einen Ohrwurm vor dem Herren, ansonsten bin ich aber leider etwas zwiegespalten, da das Album irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch ist.
Klar, SHINEDOWN haben immer noch ein Gespür für Hooks und eingängige Melodien, doch die Synthies, Keys und Rhythmen sind teilweise klar aus dem R´n´B´, Hip Hop und Pop entliehen, so dass die rockigen Gitarren oftmals eher in den Hintergrund rücken und „Attention Attention“ für geradlinige Alternative Rock/Metal Fans nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist. „Black Soul“ ist dafür ein gutes Beispiel. Heavy Riffs und Rhythmen treten auch immer mal wieder in Erscheinung, auch der hymnische Refrain gefällt, doch was dazwischen passiert bleibt Geschmackssache. Dass das trotzdem funktionieren kann zeigt eben der Titeltrack. Zunächst spielt man mit eigenwilligen Effekten, schiebt den Sprechgesang merkwürdig in den Hintergrund, die Drums sind mit Effekten belegt und alles fühlt sich irgendwie fehl am Platz an, doch dann setzt der hymnische Refrain ein und die Welt ist wieder in Ordnung. Genau dieser funktioniert aber vor allem durch den groben Kontrast zur Strophe erst so richtig. Bei „Get Up“ wird es zudem so richtig cheezy, während „The Human Radio“ fast in Richtung BLACK STONE CHERRY schielt und dadurch zu den besseren Songs gehört. Richtig flott und leicht punkig gehts dann zum Schluss nochmal bei „Brilliant“ ab.
„Attention Attention“ ist bei Leibe kein schlechtes Werk, im Vergleich mit „Amaryllis“ doch eine grobe Richtungsänderung, die womöglich auf dem Werk dazwischen schon stattgefunden hat. Das sechste Werk der Amis überzeugt vor allem bei den direkteren Rockern und hat auch so manch gelungene Idee in petto, übertreibt es mit den Experimenten für meinen Geschmack dann doch etwas zu sehr.
www.shinedown.com
Beitrag vom 25.05.2018 Zurück
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