Da wird ja das Gehirn verrückt – Death/Thrash aus deutschem Hause, alles brav im DYI-Style. Und das machen MADBRAIN aus Wuppertal auch mehr als anständig auf ihrem Debüt namens „Retribution“. Schon das Comic-Artwork lässt erahnen, in welche Richtung es geht und dass man hier bewusst etwas undergroundig arbeitet.

Das schlägt sich auch im Sound nieder, denn auch wenn die sieben Geschosse verdammt druckvoll aus den Boxen ballern, so hört man gerade bei den kehligen Vocals, die eher im Death Metal beheimatet sind, dank leichtem Nachhall-Effekt, dass man hier 90er Jahre Kost abliefern möchte. Auch das Riffing kommt zum Teil aus dieser Ecke, tönt an anderen Stellen aber dann wieder einen Schuss moderner. Abgesehen davon wird dynamisch geballert, was das Zeug hält und vor keinem Genreklischee Halt gemacht. Tracktitel wie „Zombie Bukakke“ oder „Thrash Massacre“ unterstreichen das ebenso wie der Albumtitel und das eingangs erwähnte Artwork. Dass MAD BRAIN bereits seit 14 Jahren existieren hört man ebenso, wie man noch raushört, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Ungestüm, aber mit Spaß an der Sache, prügeln sich die Wuppertaler somit anständig, aber nicht aus der Masse hervorhebend eine halbe Stunde gekonnt von A nach B.

Fans des Death/Thrash bekommen hier ziemlich genau das, was man von einer Band namens MADBRAIN erwarten sollte. Eins, nein sogar sieben auf die zwölf. Ohne Kompromisse, mit kaum Melodien, dafür aber mit Schmackes. So soll es sein!