ROTERFELD - Blood Diamond Romance
Label: Premium Records (Soulfood)
Von Aaron Roterfeld habe ich bisher noch nie etwas gehört und so wird es nicht nur mir ergehen, doch dies könnte sich hierzulande bald ändern, denn mit „Blood Diamond Romance“ legt der Innsbrucker Dark Rocker ein amtliches Debüt hin. Stöbert man in seiner Biografie, dann bemerkt man bald, dass er ein sehr umtriebiger Zeitgenosse ist. Neben der Gitarre und dem Gesang, lernte er in jungen Jahren auch Flöte- und Klavierspielen, lebte in Vorarlberg, lernte Kampfsportarten und übersiedelte nach Japan. Danach geht es erst Mal nach Afrika, mit dem Buschmesser bewaffnet quer durch die Steppen von Simbabwe, Namibia und weitere afrikanische Staaten. Aber bekanntlich ist es ja zu Hause am schönsten und so kehrte der damals 18-Jährige zurück, um seinem ersten Traum wieder nachzujagen – der Musik. Ein Album entstand, erschien aber nie.

Jetzt hat er es dann doch noch auf die Reihe bekommen und liefert mit „Blood Diamond Romance“ seinen musikalischen Einstand und präsentiert eine Melange aus düsterem Rock und alternativem Pop. Er wird auch bereits als FALCO des neuen Jahrtausends bezeichnet. So poppig wie bei diesem Kulturgut Österreichs geht es bei ROTERFELD aber nicht zu. „Dont Be Afraid Of The Dark“ hat gleich einen gewissen Rockfaktor und nette Melodien, die dank ihrer düsteren Ader an finnische Dark Rocker erinnern. Die angenehm tiefe Stimme von Aaron passt optimal in den Sound und lässt keine Wünsche offen. Der Titeltrack klingt da, nicht nur wegen dem „Yippie Yeah“–Passagen amerikanischer und kommt um eine gute Spur poppiger daher. Ein nettes Gitarrensolo gibt es aber dennoch. Ebenso poppig und richtig schön eingängig ist das folgende „Great New Life“, das definitiv das Potential zu einem Radio-Hit hat, was hier absolut nicht negativ gemeint ist.

Den bei uns heimischen Musiker hat es trotz allem nicht lange in Österreich gehalten, so entstand das Album in New York, Finnland und Deutschland – der Mix wurde in London vorgenommen. Ein weiteres Highlight ist sicher das THE FOUR VOICES (1960) bzw. RICKY VALANCE (1962) Cover, das mit dem Prager Symphonie-Orchester eingespielt wurde und in der neuen Version ganz anders tönt. Aber es kann auch mal richtig hart werden und so gibt bei dem wieder melancholischen, aber dennoch irgendwie fetzigen „Stop“ sogar Doublebass Passagen und coole Synthies. Dafür gibt es bei „Going Down“ als Kontrastprogramm akustische Gitarren und eingängigen Gesang und „Sick Of Being Bored“ ist als gelungener Industrial-Pop-Rocker zu bezeichnen.

ROTERFELD ist vielleicht kein Metaller und auch als Rocker geht er nur knapp durch, aber musikalisch hat er definitiv was drauf und bereichert den österreichischen Metalmarkt mit „Blood Diamond Romance“ unheimlich. Auch wenn er vom Härtegrad her in unserem Magazin recht weit unten rangiert, sollte man diesem ambitionierten Musiker eine Chance geben.

www.roterfeld.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Don´t Be Afraind Of The Dark
2. Blood Diamond Romance
3. Great New Life
4. Sealed With A Kiss
5. Sick Of Being Bored
6. Stop
7. I´d Rather Ride Into Hell
8. Blood Diamond Romance II
9. Going Down
10. You And Me In Agony
11. Don´t Be Afraid Of The Dark (Unplugged)
12. Nothing Lasts But The Past
Gesamtspielzeit: 43.44

maxomer
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Beitrag vom 08.10.2011
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