RACHEENGEL - Ascheregen
Label: Eigenproduktion
„Ascheregen“ ist das fünfte Werk von RACHEENGEL, einer One-Man-Show von Patrick Gadja, der seit jeher alles selbst übernommen hat. Das heißt, sämtliche Instrumente, den Gesang und die Produktion. Dass er dies aber eventuell überdenken sollte, zeigt dieses Werk trotz wirklich überraschend starkem Liedgut aus dem Gothic Bereich.

Abwechslungsreich, spannend und mit tollem Songwriting, sowie viel Herzblut zeigt Gadja, wie wichtig ihm dieses Projekt ist, liefert starke Riffs, gelungene Melodien und eingängige Gesänge. Aber an vielen Ecken merkt man, dass da noch viel mehr möglich gewesen wäre. Das fängt beim etwas kargen Artwork an, was man aber noch verschmerzen kann und zieht sich durch die etwas zu dünn geratene Produktion und vor allem den programmierten Drums. Auch die Keyboards und Synthies bewegen sich hier und da mal im Bereich des kitschigen, um nicht zu sagen, dass diese manchmal etwas billig tönen. Zuletzt sei noch der Gesang erwähnt. Patrick singt abwechslungsreich und mit emotionaler Inbrunst, aber auch hier manchmal etwas dünn. Vor allem die Growls klingen da eher nach Underground-Metalcore Band, wo man doch eher etwas in Richtung Felix Stass von CREMATORY erwartet, beziehungsweise einfach besser passen würde.

Aber genug der Kritik, denn das Material dahinter kann sich absolut hören lassen. Davon gibt es zudem reichlich, denn die zehn Tracks kommen auf amtliche 70 Minuten, die zu keiner Sekunde langweilig werden und herrlich frisch tönen. „Im Auge Des Sturms“ ist so ein recht positiver Song, der gut ins Ohr geht und Spaß macht, der Opener „Hinter Schwarzem Lichte“ gefällt mit Abwechslung, Dynamik und dichter Atmosphäre. Vor allem die Riffs sitzen immer richtig gut und bewegen sich auch gerne mal außerhalb des Genres und in moderneren Regionen, was dem Material echt gut zu Gesichte steht. Der Titeltrack ist dann verdammt eingängig und sogar tanzbar, während Patrick mit „Wenn Der Regel Fällt“ im Gegensatz dazu zum Schluss noch einen Epos mit gut 15 Minuten liefert. Hier werden nochmal alle Facetten geballt, aber intelligent zu einem großen Ganzen zusammengeführt. Auch die tiefgründigen, oftmals etwas spirituellen Texte, die teilweise zum Nachdenken anregen, sind absolut gelungen und passend zur Musik.

Ein „Hut ab“ dafür, was Patrick Gadja hier ganz alleine wieder auf die Füße gestellt hat, jedoch wären ein richtiger Drummer, ein Gast für die Growls sowie etwas mehr Budget für die Produktion des nächsten Werkes mehr als wünschenswert und eventuell auch ein Sprung in die Oberliga des Genres. Technisch und vom Songwriting her, spricht nämlich absolut nichts dagegen. Ein spannendes, abwechslungsreiches und unterhaltsames Werk ist „Ascheregen“ allemal.

www.rache-engel.net


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hinter Schwarzem Lichte
2. Über Dünnes Eis
3. Im Auge Des Sturms
4. Aschergen
5. Zwischen Schatten Und Staub
6. Und Wer Weiß
7. Der Ferne Nah
8. Wo Die Nacht Uns Nicht Sieht
9. In Deinen Augen, In Deinem Gesicht
10. Wenn Der Regen Fällt
Gesamtspielzeit: 70:10

maxomer
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Beitrag vom 06.05.2018
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