Dass Hamburg dank HELLOWEEN und GAMMA RAY als wohl die Power Metal Hochburg Deutschlands schlechthin gilt, ist weitreichend bekannt, aber neben den beiden Genregrößen tummeln sich dort auch genug Nachwuchscombos wie auch TERRA ATLANTICA aus dem nahegelegenen Ahrensburg, die mit ihrem Debüt „A City Once Divine“ bereits für Wirbel sorgen konnten.

Ambitioniert, verspielt und hochmelodisch packen die Power Metaller ihren Erstling an, verpassen kein Klischee und wandern auch hier und da mal nahe an der Kitschgrenze. Lange Soli und playalong Parts machen eine Menge Spaß und hymnische Refrains und Chöre laden zum Mitsingen ein. So kontrastieren die Deutschen auch gekonnt flotte Doublebass-Passagen mit orchestralen Elementen und verspielten Keyboard-Teppichen. Spannend wird es zudem durch kleine Intermezzi, ruhige Parts und meist maritim anmutende Elemente, die ein Konzept andeuten. TERRA ATLANTICA bewegen sich somit mühelos zwischen True, Melodic und Power Metal ohne irgendeine bestimmte Band als direkten Einfluss zu offenbaren, wenn man auch gerade manch skandinavischen oder eben auch deutschen Genrehelden erwähnen könnte. Auch ansonsten liefert die junge Truppe auf ihrem Debüt alles was man im Genre braucht. Doublebass-Kracher, bedächtige Hymnen, balladeske Elemente und sogar ein Epos in Form von „Poseidon´s Wrath“, das mit gut zehn Minuten für reichlich Spannung sorgt. Dazu gesellen sich abwechslungsreiche Gesänge, Chöre und ein talentierter Fronter, der zwar nicht extrem hervorsticht, seine Arbeit aber absolut souverän durchzieht. Die 20 Minuten Meeresbriese und Regen als Hidden Track wollen mir aber nicht ganz klar werden.

Einzig die Produktion kennen wir von Genregrößen etwas druckvoller. Für ein Debüt, dem weder Demos noch EPs vorangegangen sind, braucht sich „A City Once Divine“, das auch mit schickem Artwork daher kommt, absolut nicht verstecken. So darf es im Norden Deutschlands gerne weitergehen.