BARREN EARTH - A Complex Of Cages
Label: Century Media
Die Vorzeichen für das neuen BARREN EARTH Album standen auf einem großen Hype. Die ersten beiden Alben waren mehr als solide, allerdings fehlte noch das gewisse Etwas. Auf „On Lonely Towers“ hat die Band mit Jon Aldara, seines Zeichens Frontmann der färöerischen Doom Metal Band HAMFERD, einen der besten und charismatischsten Sänger der Metalwelt mit an Bord geholt. Das Ergebnis war eines der beeindruckendsten Metal Alben von 2015. Die Vorfreude auf das neue BARREN EARTH Album waren dementsprechend sehr hoch.

„On Lonely Towers“ hatte einfach so viel Elan, die passende Härte, dieses Wechselspiel aus Death Metal und Prog. Elementen, Jon Aldara in absoluter Höchstform. Und auch nach drei Jahren kann man hier ohne zu überlegen 6,5 von 7 Punkte vergeben.

Ihr werdet euch nun fragen, warum wird im Review zum neuen Album „A Complex Of Cages“ die ganze Zeit über die alten Alben, speziell über den Vorgänger geschrieben wird. Das hat leider einen sehr traurigen Grund, nämlich diesen, dass „A Complex Of Cages“ beinahe sämtliche positiven Eigenschaften des Vorgängers vermissen lässt. Man könnte meinen, dass die Band den Albumtitel ein wenig zu wörtlich nimmt. An Komplexität mangelt es definitiv nicht. Man hat den Prog-Anteil ziemlich in die Höhe geschraubt. Speziell bei den ersten beiden Tracks muss man wirklich extra nochmal nachschauen ob man nicht versehentlich OPETH oder DREAM THREATER auf die Playlist gepackt hat.

Versteht mich nicht falsch, die Herrschaften beherrschen ihre Instrumente natürlich, und wissen was sie tun, das Problem ist einfach, dass die Death und auch Doom Elemente einfach viel zu sehr in den Hintergrund geraten. Auch die Härte, die den Vorgänger „On Lonely Towers“ noch so ausgezeichnet hat, ist nicht mehr so präsent. BARREN EARTH verstricken sich zu sehr in ihren Songstrukturen. Es scheint, als hätte die Band versucht, auf Biegen und Brechen etwas Kunstvolles zu erschaffen, und hat dabei leider vergessen, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Es tun sich auch keine wirklichen Spannungsbögen auf, und auch der Gesang von Herrn Aldara kann das Ruder hier nicht wirklich herumreißen. Einzig, wenn er seine aggressiven Vocals auspackt, wird man wirklich hellhörig.

Sonst verliert sich die Band leider im progressiven Niemandsland, denn reiner Prog Metal ist das neue Album nicht, und die Death Metal Segmente kommen einfach viel zu Dezent um „A Complex Of Cages“ ein Death Metal bzw. Melodic Death Metal Album zu nennen. Mehr als 4 von 7 Punkten kann ich hier leider nicht geben.

www.barrenearth.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Living Fortress
2. The Ruby
3. Further Down
4. Zeal
5. Scatterprey
6. Solitude Pith
7. Dysphoria
8. Spire
9. Withdrawal
Gesamtspielzeit: 61:26

Lödius
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Beitrag vom 24.04.2018
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