Wenn man auf Old-School Death Metal aus Amerika steht, wird man irgendwann eventuell über JUNGLE ROT stolpern. Mir ist das vor über zehn Jahren auch schon passiert. Überraschenderweise war das durch das Album „What Horror Awaits“, das das bereits fünfte Werk darstellte und nun zum zehnjährigen Jubiläum dieses Werkes nochmal veröffentlicht wird. Und auch die Folgewerke wurden im Verlauf der Jahre gerne angetestet, doch der große Wurf gelang ihnen irgendwie bis heute nicht und so dümpeln die Amis irgendwie weiter im Untergrund herum.

Grund dafür ist aber nicht primär das Jubiläum, sondern die Tatsache, dass der Label-Deal damals nur eine limitierte Auflage vorsah und nie in die Heimat von JUNGLE ROT gelang, sondern nur in Europa vertrieben wurde. Da damals auch Spotify, iTunes und Co. noch nicht so groß waren wie heute, ist das auch ein relativ logischer Schritt und eine gute Möglichkeit zum nächsten Werk, das auch dieses Jahr noch über Victory Records erscheinen soll, überzuleiten.

Schon das Artwork mit blutigen, mit Macheten bewaffneten und offensichtlich agressiven Kerlen, sowie das Kriegsszenario im Hintergrund, zeigt schon, dass hier nicht auf Kompromisse eingegangen wird. Und die Anfangstracks liefern auch genau das, was man hier erwartet. So stehen „Worst Case Scenario“ und „The Unstoppable“ als Anspieltipps, da Fronter und Gitarrist Dave Matrise diese Nummern extra hervorhebt und auch zu Protokoll gibt, dass diese nach wie vor gerne in ihrer Setlist gesehen werden. Es groovt dezent, man geht gut nach vorne, hackt alles kurz und klein und Dave schreit sich mit kratzigen Death Metal Vocals durch das durchwegs solide Material. Highlight ist wahrscheinlich noch das coole DESTRUCTION Cover „Invincible Wounds“.

Und das ist auch der Knackpunkt. Das kennt man natürlich bereits und mehr als solide und gut ist das Material dann auch nicht. So viel Spaß der kompromisslose Death Metal der Amerikaner auch macht, wirklich hervorheben wollen sich JUNGLE ROT nicht. Dennoch ist „What Horror Awaits“ ebenso wie seine Nachfolger für Genrefans einen Test wert.