ROSS THE BOSS - By Blood Sworn
Label: AFM Records
Wer sich von den einzigen wahren True-Metallern MANOWAR in den letzten Jahren eher verarscht als geliebt gefühlt hat und seinen Hammer eher eingepackt als in die Höhe gehalten hat, dem erschien in Gestalt des Ex-MANOWAR Gitarristen und Songschreiber der ersten sechs Alben, ROSS THE BOSS Friedman, als heller Stern am Himmel. Mit den ersten beiden Alben („New Metal Leaader“, „Hailstorm“) unter seinem Bandnamen, gab er den Fans von Joey DeMaios` Band wieder Hoffnung. Nicht zuletzt konnte er am letzten Keep it True Festival mit dem Sänger Mike Cotoia, der dem jungen Eric Adams stimmlich sehr nahe kam, beim anwesenden Publikum voll abräumen. Leider hat er sich diesen Sänger nicht für das neue Album ins Boot geholt und das ist eigentlich der einzige Wermutstropfen an „By Blood Sworn“.

Schon beim Titeltrack fühlt man sich in die Zeiten von „Hail To England“ oder „Into Glory Ride“ versetzt und der Titelsong mutet sehr nach einer aufgemotzen Version von „Blood Of My Enemies“ an. In diesem Stile geht es weiter mit „Among The Bones„ und „This Is Vengeance“. Man hört hier sehr gut raus wer die Kompositionsfeder bei MANOWAR in der Hand hatte und man kann es auch offen sagen. Nach dem Ausscheiden von Ross Friedman im Jahre 1989 war die Luft draussen bei MANOWAR und es gab nicht wirklich viel Großartiges zu hören von den Truesten unter den Truesten.

Aber kommen wir jetzt zum oben schon angekündigten Wermutstropfen: Dem Gesang von Marc Lopes. Der mir eigentlich unbekannte (man findet nicht mal im allwissenden ENCECLOPEDIA METALLUM etwas über ihn) shoutet sich die Lunge raus und das Screaming hat er eigentlich drauf. Aber es ist einfach zu viel des Guten und zeitweise wirkt es stark aufgesetzt oder mit größter Anstrengung hervorgebracht. Und das dauernde Geschreie nervt nach kürzester Zeit gewaltig und lässt den Hörer schnell unkonzentriert auf das wesentliche, nämlich die Musik, zurück. Man verspürt auch nicht den Drang sich nach dem Durchlauf das Ganze gleich noch mal reinziehen zu müssen. Bei „Faith Of The Fallen“, der einzig ruhigeren Nummer auf dem Album, geht es fast ganz ohne Schreierei und man hört, dass Lopes auch wirklich das Zeug für leisere Töne hätte.

Im Grunde wäre es ein Album geworden, das sich seine 6 Punkte, wenn nicht sogar 6,5 verdient hätte. Mit dem Überangebot an Screams wird’s leider nur eine 5 (oder doch nur eine 4,5?)!

www.ross-the-boss.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. By Blood Sworn
2. Among The Bones
3. This Is Vengeance
4. We Are The Night
5. Faith Of The Fallen
6. Devil’s Day
7. Lilith
8. Play Among The Godz
9. Circle Of Damnation
10. Fistful Of Hate
Gesamtspielzeit: 46:34

MadMax
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Beitrag vom 19.04.2018
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