LEATHER - II
Label: High Roller Records (Soulfood)
Wenn man in der Metalszene nach weiblichen Sängerinnen nachfragt, bekommt man die üblichen Verdächtigen als Antwort serviert. Von einer LEATHER Leone haben nur die wenigen bisher gehört. Ist aber auch weniger verwunderlich, da die US-Sängerin ihre ersten stimmlichen Gehversuche in den frühen 80ern mit den RUDE GIRLS machte und später mit der Band CHASTAIN vier Alben veröffentlichte. 1989 erschien ihr erstes Solo Album „Shock Waves“ und nach einem letzten Album 1990 mit Gitarristen David T. Chastain folgte ein 20-jähriger Bruch mit der Szene. Erst im Jahre 2013 erschien sie wieder als Sängerin bei CHASTAIN, mit denen sie auch 2015 ein Album („We Bleed Metal“) veröffentlichte. Zwischendurch machte sie sich 2012 mit SLEDGE/LEATHER bemerkbar.

Jetzt nach 29 Jahren steht ihr zweites Soloalbum in den Startlöchern, dass sie schlicht und einfach „II“ betitelt hat. Mit „Juggernaut“ geht es gleich mal so richtig zur Sache. Gitarrenintro und Titel erinnern sofort etwas an JUDAS PRIEST. Auch bei „The Outsider“ könnte die Stimme von LEATHER das weibliche Pendant zu Herrn Halford darstellen. Wobei sie mich dann doch im Laufe des Albums, eher an Jutta Weinhold von ZED YAGO und VELVET VIPER erinnert. „Black Smoke“, „Hidden In The Dark“ oder „Let Me Kneel“ führen den eigeschlagenen Weg perfekt fort. Kein Song lässt es an nötiger Härte fehlen und eine Ballade würde der rauchigen Stimme von Leone wahrscheinlich nicht wirklich stehen. Der Song „Sleep Deep“, der als ein Abschiedslied für einen verstorbenen Freund angelegt ist, wird hier eher zum starken Metalsong, in dem die Trauer herausgeshoutet wird und kommt mit einem wunderbaren Gitarrensolo daher. Und das etwas ruhiger beginnende „Annabelle“ steigert sich später zu meinem Favoriten auf dieser Scheibe. Beindruckend werden hier die stimmlichen Qualitäten von LEATHER aufgezeigt.

Mit der Auswahl der Musiker hatte Leone auch hier ein gutes Händchen. Die zum Großteil aus Südamerika stammenden Musiker und von ihr als „The Boys From Brazil“ bezeichnet, zeichnen sich durch eine unheimliche Spielfreude aus und lassen LEATHER Leone spielend an alte und fast vergessene Zeiten und Erfolge anknüpfen. Mit diesem zweiten Soloversuch sollte es LEATHER Leone jetzt eigentlich schaffen, in den Köpfen der Hörer zu bleiben und hoffentlich hört man in näherer Zukunft noch einiges mehr von dieser Stimme und ihren Jungs.

www.facebook.com/leatherleoneband


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Juggernaut
2. The Outsider
3. Lost At Midnite
4. Black Smoke
5. The One
6. Annabelle
7. Hidden In The Dark
8. Sleep Deep
9. Let Me Kneel
10. American Woman
11. Give Me Reason
Gesamtspielzeit:

MadMax
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Beitrag vom 12.04.2018
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