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CREMATORY - Oblivion
Label: Spv (Steamhammer) |
Vor zwei Jahren gab es den großen Umbruch bei den deutschen Gothic Veteranen CREMATORY, die Gitarrist und cleanen Sänger Matthias nach mehr als 15 Jahren verabschiedeten. „Monument“ zeigte, dass das Gespann um Songwriter und Drummer Markus Jülich das alles dank Rolf Munkes und Tosse Basler, die gemeinsam in die Bresche sprangen, mühelos wegstecken konnte. Zwar fehlte es dem Werk an größeren Hits, doch zeigte man sich so frisch und ideenreich wie schon lange nicht mehr.
Seitdem hat sich aber wieder etwas getan. Auch der langjährige Bassist Harald Heine verabschiedete sich und wird durch Jason Matthias ersetzt. Markus erklärte schon zu „Monument“, das der Einfluss der Neuen zu spüren sei und so brachten sich die drei merklich auch im nun 14. Werk mit ein. Und schon liefert „Oblivion“ nach einem kurzen Intro den ersten Hit „Salvation“. CREMATORY setzen noch verstärkter auf Tosses eindringliche Stimme, die sich merklich von Matthias´ unterscheidet, aber sich nicht minder gut in den Sound integriert und natürlich mit Fronter Felix Stass, der solide wie eh und je agiert und auch hier und da ein paar neue stimmliche Nuancen aufbringt, wunderbar harmoniert. Dazu gesellen sich immer wieder düstere Keys und Synthies von Katrin Jüllich, die auf verschiedenste Weisen im Sound stets präsent ist. Dazu gibt es immer wieder orchestrale Elemente wie die Streicher im dramatischen „Until The Dawn“, die CREMATORY verdammt gut zu Gesicht stehen und für Abwechslung und Tiefe sorgen.
Auch wenn CREMATORY gut starten, so verstecken sich die größeren Hitkandidaten im Mittelteil, wie mit dem melancholischen „Wrong Side“, bei dem die Band alte Trademarks mit zeitgemäßem Sound verbinden. Es folgt „Stay With Me“, eine gelungene Ballade, die Tosse mühelos alleine trägt und wieder eine neue Facette des Sängers zeigt. „For Us All“ ist im Anschluss der flotteste Track des Albums und geht mit hymnischen Refrain, der schnell zum Mitsingen einlädt, nicht minder gut ins Ohr. Man merkt an den orchestralen, aber auch einigen poppigen Elemente, dass sich die Deutschen dieses Mal keine Grenzen gesetzt haben und sich dadurch so frisch wie schon lange nicht anhören. Doch Fans können beruhigt sein, denn mit dem heavy „Cemetary Stillness“ und dem abschließenden „Demon Inside“ gibt es auch noch sehr heftige und recht schnörkellose Stampfer als Kontrast.
CREMATORY treten definitiv nicht auf der Stelle, zeigen sich so offen wie schon lange nicht mehr und haben so mit „Oblivion“, für das sie nicht mal zwei Jahre gebraucht haben, endlich wieder ein Werk, das dem Namen gerecht wird, am Start. Gerne dürfen die Dame und Herren in Zukunft noch weiter ihre Grenzen ausloten um weitere Alben diesen Kalibers zu veröffentlichen.
www.crematory.de
Beitrag vom 11.04.2018 Zurück
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