TENGGER CAVALRY - Cian Bi
Label: Napalm Records
2010 begannen TENGGER CAVALRY in ihrer chinesischen Heimat eifrig Mongolian Folk Metal zu produzieren, und brachten ein Album nach dem anderen auf den Markt. Mit einem Mix aus traditionellen chinesischen Melodien und flotten Pagan Metal Klängen konnten die Chinesen zunächst wirklich vom Hocker reißen. Danach übersiedelten die Jungs in die USA, nahm lokale Musiker auf und auf der letzten Platte „Die On My Ride“ fehlte plötzlich der besondere Touch der Vorgängerwerke, was vielleicht auch daran lag, dass man teilweise gleich mehrere Alben im Jahr aufnahm. Nun sind TENGGER CAVALRY beim österreichischen Label Napalm Records gelandet, und hofft, dass es auf der neuen Platte „Cian Bi“ eine Rückkehr zu den alten Werten gibt, oder ob die für immer verloren gegangen sind.

Gleich zu Beginn kommt intensiv die Pferdekopfgeige zum Einsatz, die immer wieder, mehr oder weniger hervorstechend, das Geschehen in den einzelnen Songs prägt. Ab dem Titeltrack „Cian-Bi“ geht es dann deutlich härter zur Sache, und abgesehen von einigen melodischen Parts dominieren die druckvollen Metalklänge, die von tiefem, gutturalen Gesang ergänzt werden. Dieser wechselt sich bei Songs wie „Our Ancestors“ mit cleanen Vocals ab. Das meiste klingt wie man es von der Truppe gewöhnt ist, aber der Ausflug in den Industrial bei „Electric Shaman“ ist ein gewaltiger Griff ins Klo. Vielen Tracks fehlt außerdem die frühere Dynamik. Man hatte immer das Gefühl, mit den Jungs einen wilden Ritt durch die Steppe zu genießen. Dieses Feeling dringt nur selten durch, und bei Songs wie „A Drop Of The Blood, A Leap Of The Faith“ schläft man fast ein.

Leider ist „Cian-Bi“ nur ein müder Abklatsch von früheren Glanzzeiten. Die ganze Lebendigkeit und Authentizität der mongolischen Heimat ist verloren gegangen, und der zündende Funke bleibt aus. Manchmal blitzt noch etwas von der alten Energie durch, aber leider viel zu selten. Wirklich schade um TENGGER CAVALRY. Aber offenbar zeigt sich bei dieser Platte schon so eine Art Endzeitstimmung, denn noch vor dem Release löste sich die Truppe auf. Wenn man nach dieser Platte urteilt, war das auch besser so.

www.tengger-cavalry.com


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. And Darkness Continues
2. Cian-bi (Fight Your Darkness)
3. Our Ancestors
4. Strength
5. Chasing My Horse
6. Electric Shaman
7. Ride Into Grave And Glory (War Horse II)
8. Redefine
9. A Drop Of The Blood, A Leap Of The Faith
10. The Old War
11. One Tribe, Beyond Any Nation
12. Just Forgive
13. One-track Mind
14. You And I, Under The Same Sky
15. Sitting In Circle
Gesamtspielzeit: 43:49

Metalmama
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Beitrag vom 24.03.2018
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