Weihnachten 2016 wurde die schreckliche Nachricht über das Ableben des STATUS QUO Mitbegründers Rick Parfitt bekannt gegeben. Er starb nach Komplikationen bei einer Schulter-OP an den Folgen einer Infektion in einem Hospital in Marbella/Spanien, wo er schon seit längerer Zeit mit seiner dritten Frau lebte. Was zu diesem Zeitpunkt fast keiner wusste ist, dass Parfitt sich nach einem Herzinfarkt im Juli eine Auszeit gönnte und in dieser Zeit sein Soloalbum fast vollendete. In einer Vorahnung hat er dieses Werk „Over & Out“ betitelt und der Titeltrack wurde dann auch auf seiner Beerdigung gespielt.

Obwohl Rick Parfitt die kompletten Gitarren und auch den Gesang vollendet hatte, waren einige Lieder noch nicht ganz fertig und der letzte Feinschliff für das Album fehlte auch noch. Für die Session im Februar 2017 meldeten sich befreundete Musikerkollegen wie QUEENs Brian May, MUSEs Chris Wolstenholme, so wie auch John “Rhino” Edwards and Alan Lancaster von STATUS QUO um das Soloalbum zu vollenden und es den Fans zukommen zu lassen.

Parfitt bewies schon immer Gespür für Melodien, die er gekonnt in Rock´n´Roll verpackte. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass er diesen Weg auch in seinem Solo Werk beibehielt. Zehn brandneue Songs, die mehr an die früheren STATUS QUO erinnern, bietet das Album, und schon beim Opener „Twinkletoes“ startet das innere Tanzbein im Takt zu wippen und hört bis zum Schluss damit nicht auf. Ruhigere Nummern, wie z.B. „When I Was Fallin In Love“ (das mich stark an „Handle With Care“ von den TRAVELLING WILLBURYS erinnert und ich immer auf den Einsatz von Roy Orbison warte), „Without You“ oder der schon oben erwähnte Titeltrack, sind natürlich mit von der Partie und runden das Album perfekt ab. Da ist kein einziger Langweiler darauf auszumachen, sondern Musik die einen in eine gute Stimmung bringt. Und obwohl „Over And Out“ sein Vermächtnis wurde, hat man nicht den Eindruck, dass Rick Parfitt beim Komponieren, obwohl er einige gesundheitliche Rückschläge in den vergangenen Jahren erleiden musste, irgendwelche Abschiedsgedanken im Kopf hatte. Ganz im Gegenteil, diese Album steckt voller Leben und positiver Ausstrahlung.

Man wird ihn schmerzlich vermissen, aber „Over And Out“ wird den Fans helfen sich lange an ihn zu erinnern. Too soon gone, but not forgotten.