Das Trio LIZZARD ist in der Heimat Frankreich schon ein großes Ding im Art Rock Sektor und konnte mit den bisherigen Alben für Aufsehen sorgen. „Shift“ soll nun den großen Durchbruch bringen, und das obwohl man hier fernab der Mainstream-Landschaft agiert. Argumente haben Mathieu, Katy und William aber dennoch, um das zu bewerkstelligen.

Der experimentelle Rock lebt vor allem durch seine emotionale Stimmung und ruhigen, sowie sehr atmosphärischen Klanglandschaften, die mit Bands wie LONG DISTANCE CALLING durchaus mithalten können, wie der instrumentale Titeltrack den Beweis antritt. Mathieu klingt stets verzweifelt und orientiert sich stilistisch gerne an FAITH NO MORE oder auch TOOL. LIZZARD können aber durchaus auch heavy, wie man gerade zu Anfang mit starken Riffs in „Seed“ und „Singularity“ zeigt. Spätestens im Mittelteil geht es aber dann vorrangig um triste, depressive Soundlandschaften, die LIZZARD aber perfekt beherrschen und Emotionen gepaart mit teils recht einprägsamen Melodien transportieren. Da dürfen instrumentale Passagen durchaus auch mal etwas länger dauern um die große Spannung aufzubauen. Gegroovt werden darf auch dank „Gemini“, das sich aber nahtlos in das Material eingliedert. Etwas sperriger, aber auch wieder mit heavy Riff lässt sich „Min(E)d“ viel Zeit um sich richtig zu entfalten. So benötigt „Shift“ auf jeden Fall ein paar Durchläufe um vollends zu zünden, liefert aber auch schon beim ersten Durchgang genügend Anhaltspunkte um haften zu bleiben.

LIZZARD haben ein interessantes Art Rock Album mit vielen Facetten und Details, das auch abseits des Genres gefallen könnte, geschaffen. Große Emotionen mit teils minimalistischen Mitteln hinterlassen einen überraschend starken Gesamteindruck, den das französische Trio bestimmt live nochmal übertrumpfen kann.