DEFECTO - Nemesis
Label: Prime Collective
Die Dänen von DEFECTO existieren seit 2010, konnten seither ihr LineUp zusammenhalten und veröffentlichten vor kurzem mit „Nemesis“ ihr zweites Album. Auch wenn Dänemark dank ANUBIS GATE, PYRAMAZE oder ROYAL HUNT für starke Prog/Power Metal Bands bekannt ist, kam mir DEFECTO bisher noch nicht unter. Dabei haben die Jungs mit Niklas Sonne einen wirklich umtriebigen Sänger in ihren Reihen, der nun auch schon für EVIL MASQUERADE, SECTION A, THEORY und MALRUN gearbeitet hat.

Geliefert wird trotz wenig aussagendem Bandnamen, nach epischem Intro mit Streicher-Einsätzen düsterer, heavy Prog-Power Metal, der auch leicht thrashig daher kommt, mit zunächst relativ sperrigen Arrangements, was dezent an BEYOND TWILIGHT, die erwähnten EVIL MASQUERADE oder auch ADAGIO und manchmal MASTERPLAN erinnert. Das liegt auch daran, dass Niklas stilistisch Ähnlichkeiten mit Kelly Sundown Carpenter aufweist, der bekanntlich in zwei der genannten Bands trällerte, beziehungsweise bei einer nach wie vor tut. Gibt man den Nummern seine Zeit, gehen diese dann aber oftmals auch schon ganz gut ins Ohr. Die Dänen toben sich aber dennoch gewaltig aus und lassen sich nur schwer in eine typische Prog-Schublade schieben oder wirklich mit anderen Truppen vergleiche. Nachdem die ersten beiden Nummern eben mit sehr präsenten Keyboards, dynamischen Arrangements und eindringlichem Gesang die Richtung vorgeben, rockt „Savage“ dann gewaltig, ehe „The Nameless Apparation“ mit heavy Riffs im Kontrast mit modernem Refrain, gefällt. Aber vor allem sticht neben gelungenen Keyboard- und Gitarren-Solo-Exkursen Fronter Niklas Sonne immer wieder mit seinem kraftvollen Organ hervor und setzt dem Ganzen noch die Kirsche aufs sowieso schon dicke, instrumentale Sahnehäubchen. Ruhigere Stücke und gesprochene Parts lassen auch auf ein Konzept schließen. Ein gutes Stück eindringlicher kommt die Piano-Ballade „The Sacrificed“ daher, bei der Niklas nochmal sein Potential unter Beweis stellen kann. Etwas experimenteller aber auch eingängiger wird überraschenderweise der Longtrack „Ode To The Damned“, der viel mit Melodien und verschiedenen Tempi spielt, aber auch ein paar Grunts mit einbaut. Neben dem Titeltrack, dank Epik, Dramatik und doch der nötigen Härte, der wahrscheinlich stärkste Track des Albums.

Aber auch das restliche Material kann sich hören lassen und zeigt, dass die noch junge Band absolut Potential hat, bei den Großen des Genres mit zu spielen. Das große Meisterwerk ist „Nemesis“ zwar (noch) nicht, aber lässt erahnen, was die Truppe aus Dänemark womöglich bald noch zustande bringen wird.

www.facebook.com/defectoband


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Final Silence
2. Nemesis
3. Endlessly Falling
4. Savage
5. The Nameless Apparation
6. The Sacrificed
7. Ode To The Damned
8. Gravity
9. Ablaze
10. Before The Veil
11. We´re All The Enemy
12. Ascend To Heaven
Gesamtspielzeit: 56:30

maxomer
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Beitrag vom 11.03.2018
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