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VOLTRON - Kollapsar
Label: The Finest Noise |
Ein Mix aus Doom, Thrash, Metal, Stoner und Punk soll es beim dritten Werk der Berliner VOLTRON sein und da wir alle so gerne Schubladen haben, nennen es diese „Doomcoreblutgrätsch“ – welch wunderschönes Genrebezeichnung. Aber was solls, es zählt was wir zu hören bekommen.
Ein Bandwurm von einem Doom-Album, das sich in überlangen Tracks voran und in Hirn und Mark schlängelt, doch einen Gag am Anfang ließ man sich trotz der Schwermut dank der Ansprache des „Großen Diktators“ Charly Chaplin nicht nehmen. Ansonsten geht es bitter ernst zur Sache, doch Neuerungen zu den Vorgängern gibt es im auch, wenn primär im Hintergrund, denn Sänger Señor Kato verließ 2014, sprich zwei Jahre nach dem letzten Release, die Truppe, woraufhin drei Viertel der restlichen Mannschaft sich ein Micro zulegten. Das fällt aber nicht sonderlich ins Gewicht, da allem voran lange Instrumentalparts regieren und die Stimmen, die oftmals irgendwo zwischen MASTODON und OBITUARY agieren, meist als weitere Instrumente eingesetzt werden. Da überrascht es auch nicht, dass gerade der längste Track und 12-Minüter „Vantablack“ – ok bei den Songtiteln, war man dann doch wieder lustig unterwegs – als spannendes Instrumental angelegt ist. Songtitel wie „Wo Der Teufel Seine Unterhosen Verlor“, „Targel Spartan“ oder „Süssstoffffotssssüs“ sprechen auch Bände – die Texte sind aber dennoch auf Englisch und zum Genre passend gehalten. Schabernack wird aber auf musikalischer Seite zum Glück nicht getrieben. So gibt es quasi straighten Doom, mit Sludge, etwas Stoner und dem einen oder andern cleanen Part, sowie ein paar eingestreute Melodien, die das Ganze etwas auflockern.
Fans des richtig zähflüssigen Dooms werden mit VOLTRON sicher ihre Freude haben, ich würde aber auch verstehen, wenn dem einen oder anderen doch zu wenig passiert auf „Kollapsar“, denn vom angekündigten Thrash und Punk ist eigentlich nichts zu spüren.
voltron-is-victory.de
Beitrag vom 24.02.2018 Zurück
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