HEAVATAR - Ous II: The Annihilation
Label: Edel (earMusic)
Ziemlich genau fünf Jahre ließ sich Stefan Schmidt, seines Zeichens Gründer der A capella Metal Band VAN CANTO, Zeit, um den Nachfolger seines Power Metal Projektes HEAVATAR aufzunehmen. Neben Ex-STRATOVARIUS´ler Jörg Michael und Sebastian Scharf, hat man nun statt Charles Greywolf (POWERWOLF) am Bass Daniel Wicke von IN LEGEND.

Thematisch und musikalisch setzt man mit „Opus II: The Annihilation“ dort an, wo man beim ersten Teil aufgehört hat. Außergewöhnlicher, traditionller Heavy Metal, inspiriert durch klassische Komponisten wie Beethoven, Puccini, Vivaldi oder Chopin. Wer nun ständiges MALMSTEEN-Gewichse erwartet, wird aber schnell eines Besseren belehrt. Die Songs selbst sind tief im Heavy/Power Metal verwurzelt, gehen gut nach vorne, sind geprägt durch eingängige Chöre, knackige Riffs und fette Double-Bass Gewitter, werden aber mit Melodien und Soli aus der Klassik aufgepeppt. Das braucht zwar eine gewisse Gewöhnungsphase und der Opener „None Shall Sleep“ will da noch nicht sogleich zünden, doch spätestens die flinke Hymne „Into Doom“ sollte Fans schnell überzeugen. Stefan übernimmt erneut den Gesang selbst, stellt sich dabei auch ganz gekonnt an, doch passt seine recht raue Stimme, die wohl am besten im modernen Thrash Metal funktionieren würde, irgendwie nicht ganz immer zum flotten und melodischen Metal. Recht viel mehr gibt es aber nicht zu bemängeln, denn die Tracks machen Spaß, sind gut arrangiert, meist eingängig und sind vollgepackt mit coolen Ideen. Dass man gerade in den Chören immer mal wieder VAN CANTO raus hört, stört auch nicht im Geringsten – vor allem da man ja weiß von wem es kommt.

Dass die Jungs auch Humor beweisen und ihren Fantasy Power Metal nicht zu ernst nehmen, beweist „Hijacked By Unicorns“, bei dem Stefan auch den einen oder anderen MANOWAR Schrei raus lässt – weshalb das „Metal Daze“ Cover auch nicht überrascht. Aber abseits von kleinen Späßen geht man schon sehr ambitioniert zur Sache, wie das 14-minütige Stück „The Look Inside“, das aber dankensweise in vier Parts unterteilt ist, schön zeigt. Eine epische Power-Nummer mit verschiedensten Nuancen und Stimmungen. Von ruhigen, melancholischen Parts bis hin zum Double-Bass Geballer, Chören, hymnische Gesänge und allerlei Spielereien mit Gitarre und Klavier ist hier alles zu finden. Als Bonus gibt es den Track dann nochmal als komplette Orchestral-Instrumental-Version, die absolut für Aufsehen sorgt.

HEAVATAR liefern klassischen Power Metal mit zahlreichen Ideen und einem eigentlich recht frisch klingenden Sound, was schon mal nicht so einfach ist auf dem Sektor. „Opus II: Annihilation“ wird nicht jedermanns Geschmack treffen, aber auf jeden Fall schnell Liebhaber finden.

www.heavatar.net


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. None Shall Sleep
2. Into Doom
3. Purpose Of A Virgin Mind
4. Hijacked By Unicorns
5. The Annihilation
6. Wake Up Now!
7. The Look Inside: I: A Broken Taboo
8. II: An Awakening
9. III: A Battle Against All Hope
10. IV: A Look Inside
11. Metal Daze
12. The look Inside (Orchestral)
Gesamtspielzeit: 58:33

maxomer
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Beitrag vom 22.02.2018
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