THAUROROD - Coast Of Gold
Label: Drakkar
Über vier Jahre lang ließen sich die finnischen Power Metal Senkrechtstarter mit dem sperrigen J.R.R.Tolkien Namen THAUROROD Zeit um ihr drittes Werk „Coast Of Gold“ fertig zu stellen. Nach dem starken Zweitling „Anteinferno“ eine recht lange Zeit, aber dennoch das Warten wert, denn Fans des flotten Melodic Power Metal kommen hier voll auf ihre Kosten. Denn die Zeichen stehen jetzt wieder auf Sturm und vor allem die Tatsache, dass die Truppe die zahlreichen Besetzungswechsel endlich hinter sich lassen konnte und im selben LineUp wieder auftritt, lässt absolut hoffen.

Auch wenn die Presse-Ausschreibung nichts darüber verrät, scheinen die Herren hier einem maritimem und geschichtlichen Konzept zu folgen, denn welchen Grund hätten Finnen sonst, über das Commonwealth zu singen? Doch zunächst beginnt man mit dem Doublebass-Brecher „Power“, der mit eingängigen Riffs, liebevollen Melodien und einem mitsingkompatiblen Refrain glänzt. Epic, Drama und Emotion sind hier allgegenwärtig und erinnert hier und da an die mächtigen DRAGONFORCE der Anfangstage, was vor allem an Andi Kravljacas Stimme liegen mag. Der Serbe hat sich seit dem Vorgänger nochmal mächtig gesteigert und macht vergessen, dass Michele Luppi (Ex-VISION DIVINE, SECRET SPHERE) fast den Zweitling einsang. Auch „The Commonwealth Lives“ kann das Niveau halten, liefert ein paar moderne Synthies und eine energische Herangehensweise sowie viel Tempo. Beim Titeltrack wird erstmals selbiges gedrosselt und THAUROROD bedienen sich hier plump der Keyboardmelodie von AVANTASIAs „Farewell“, modifizieren diese aber und weben die ikonische Melodie gekonnt in den Song. Neben DRAGONFORCE blitzen aber auch andere Truppen wie die Landskollegen SONATA ARCTICA oder DREAMTALE durch, dennoch haben sich die Jungs schon eine eigene Bresche ins Genre geschlagen, ohne großartig von bekannten und beliebten Formeln auszubrechen. Dazu kommt einfach der immer präsente Spielspaß, den die Finnen hier zur Schau stellen. Seien es die knackigen Riffs, flotte Soli oder filigrane Spielereien an Keyboard und Gitarre, man spürt zu jeder Zeit, dass man hier mit Leib und Seele zu Werke gegangen ist. Aufgepeppt wird alles mit dezenten Chören, einem Schuss Bombast und viel Liebe zum Detail.

Richtig flott wird es bei „Feed The Flame“, weshalb die britischen Hyperspeed-Power Metaller erneut in den Sinn kommen, aber das meistert die Band ebenso bravourös wie ihr Sänger mühelos mit dem Tempo mithalten kann und auch in schwindelnden Höhen überzeugt. Da überrascht dann das düstere MidTempo-Stück „Cannibal Island“ im Anschluss mit dichter Atmosphäre und hymnischem Chorus umso mehr. Außerdem zeigt sich hier Andi sehr vielseitig am Micro. Ein weiteres Highlight ist sicher auch „Into The Flood“, das mit verschiedenen Stimmungen und Tempi spielt, aber auch „My Sun Will Rise“, das sofort mitgebrüllt werden will und das länger ausgefallene „Illuminati“ überzeugen auf voller Linie. Einzig die am Schluss platzierte Ballade „Halla“ wirkt etwas gezwungen und macht einfach nicht so viel Spaß wie das restliche Material.

Dennoch liefern THAUROROD ein Album ohne Ausfall, vollgepackt mit Hits, Hymnen und Power Metal Krachern, wie es sich Fans der genannten Bands nur wünschen.

www.thaurorod.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Power
2. The Commonwealth Lives
3. Coast Of Gold
4. 24601
5. Feed The Flame
6. Cannibal Island
7. Into The Flood
8. My Sun Will Rise
9. Illuminati
10. Halla
Gesamtspielzeit: 50:20

maxomer
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Beitrag vom 16.02.2018
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