IMPERIOUS stammt aus Deutschland und wurde 2009 von Sänger/Bassist Sertorius gegründet, der nebenher auch Basser bei den bayrischen Pagan Metalern WOLFCHANT ist. Bald darauf erschien das Debüt-Album „Varus“. Danach widmeten sich die Epic Black Metaller auf zwei Alben den Geschichten rund um den großen Seefahrer Odysseus und dessen Abenteuern.
2015 erschien „Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades” und ein Jahr darauf der zweite „Teil Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part II: From Hades To Ithaca”. Beide wurde in Eigenregie veröffentlicht und blieben dadurch eher im Verborgenen. Nun fanden die Bayern endlich ein Label, und so wurden die beiden Platten für die breite Masse neu aufgelegt.

Und schon gleich der Opener „At The Shores Of Ilion” verweist auf den historischen Charakter des Albums und wäre für jeden Hollywood-Monumentalfilm geeignet, aber beim nachfolgenden „To Abjure Temptation“ landet man dann doch in der Black Metal-Realität. Die besteht aus eher langsamen, jedoch sehr druckvollen, intensiven Riffs, und kraftstrotzenden Growls. Herzstück der Platte ist das viertelstündige „Insidious Winds“ an dem sich WOLFCHANT-Vocalist Nortwin gesanglich beteiligt, wodurch nicht nur gegrowlt wird, sondern auch cleane Vocals und hohe Screams zu hören sind, was den Titel trotz Überlänge durchgehend spannend erhält.

Auch wenn sich innerhalb der einzelnen Tracks immer wieder epische Elemente finden, so gibt es auch kurze melodische Instrumentalstücke wie „At The Bay Of Telepylos“. Solch kurze Entspannungspausen tun den Ohren ja immer gut, auch wenn sie in diesem Fall gar nicht notwendig wären, weil einen auch die anderen Tracks nicht erschlagen.

Das zweite Album beginnt mit einem sehr langen, weniger historisch wirkenden Intro, das jedoch auch eine große Klangfülle aufweist. Sehr erstaunlich ist der zweite Track „Sirens“, eine melodische Ballade, die von einer Dame gesungen wird. Diese zauberhafte Stimme gehört Nadine Badewitz, die normalerweise als Schauspielerin und Sprecherin ihre Brötchen verdient. Erst ab Song drei, „The Isle Of The Solar God“, geht es in ähnlicher Tonart wie beim ersten Album weiter. Ein gut durchgemischter und epischer Track und dazu wechselvoller Gesang, bei dem jedoch die intensiven Growls den Ton angeben. Bei diesem Track beteiligt sich der zweite WOLFCHANT-Vocalist Lokhi gesanglich. Und auch auf dieser Platte findet sich mit „At The Shores Of Ithaca“ zwischendrin ein kurzes Instrumentalstück. Mit „Bloodbound - The Bow Of Odysseus“ gibt es noch einmal einen sehr harten, und mit 17 Minuten überlangen Track, bevor das Album mit „At The Olive Tree“ ein versöhnliches Ende findet.

IMPERIOUS schufen mit „Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades” ein sehr opulentes Epos der härteren Gangart, in dem sich viele abwechslungsreiche Riffs und gelungene musikalische Ideen finden, die stets fließend ineinander übergehen.

„Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part II: From Hades To Ithaca” ist von ähnlicher Machart, jedoch meist wesentlich mehr von Gefühlen geprägt. Man spürt förmlich die Sehnsucht des Odysseus nach seiner Heimat und seiner geliebten Gattin. Und das, obwohl es manchmal ganz schön hart zur Sache geht.
Man kann nur hoffen, dass IMPERIOUS mit der Neuveröffentlichung deutlich mehr Leute erreichen, verdient haben sie es sich auf jeden Fall!