Der New Wave Of British Heavy Metal bescherte der Musikwelt zig Legenden die bis heute bestehen und wenn sie nicht zu den Größten der Szene gehören, immer noch ein gewaltiges Wort mitzureden haben. Es gab aber auch Bands im NWOBHM, die es aus unerklärlichen Gründen nie wirklich geschafft haben, dennoch so viel Eindruck hinterlassen haben, damit sie in diesen Tagen auch wieder an neuen Veröffentlichungen und Liveshows basteln.

TRESPASS sind mitunter einer dieser Bands. 1979 in Suffolk/England von den beiden Brüdern Mark und Paul Sutcliffe gegründet, wirbelten sie mit ihrem ersten Song „One Of These Days“ so viel Staub auf, dass sogar Lars Ulrich und James Hetfield (damals in der Gründungsphase von METALLICA), spontan im Fanclub eintragen ließen. Diese Single wurde auf „Metal For Muthas Vol. 2“ und auf „NWOBHM Compilation 2“ veröffentlicht. Es folgten ein paar Studio Recordings und die „Bright Lights“ EP im Jahre 1981, aber nie eine LP und 1982 wurde die Band, nach dem Tod des Vaters der Brüder, aufgelöst. Dadurch blieb TRESPASS der weitere und große Erfolg verwehrt.

Es gab auch noch ein paar Anthologien und Best Of Alben wo sich neu aufgenommene Versionen der alten Songs darauf befanden. Aber so einen richtigen Überblick der Veröffentlichungen von TRESPASS gibt es nicht wirklich. Auch auf der offiziellen Homepage findet man nur drei Alben. Aber egal, 2012 gab es eine Reunion und man tourte von 2015 -17 ausgiebig herum. Jetzt mit nur mehr Mark Sutcliffe als letztes verbliebenes Gründungsmitglied an der Gitarre und am Gesang, erscheint auch mit „Footprints In Rock“ das erste richtige Album mit lauter neuen Nummern von TRESPASS!

Stilistisch zieht die Band auf dem Album alle Register und man hat die Jahre gut zugehört. Der Opener „Momentum“ erinnert mich stark an die Band Y&T, andere wiederum („Mighty Love“ oder „Little Star“) an DEEP PURPLE, THIN LIZZY oder DEF LEPPARD. Nummern wie „Beowulf And Grendel“ oder „Weed“ haben dann einen Touch von JUDAS PRIEST vermengt mit neueren Bands wie ICED EARTH. Das abschließende „Music Of The Waves“ klingt dann wieder mehr nach RUSH, die auch zu den Einflüssen Sutcliffes zählen.

Alles in allem wird hier der Rock nicht neu erfunden, aber es kann sich hören lassen und unterhält auch ziemlich gut. Ob es jetzt weiter geht (was eigentlich zu wünschen wäre) oder ob die Band wieder in der Versenkung verschwindet, wird sich zeigen. Aber mit „Footprints In Rock“ haben sie schon mal einen guten Neuanfang hingelegt.