Seit 2008 geistern die Bochumer Herren von LYRA´S LEGACY bereits im Untergrund herum und haben sich anscheinend in ihrer Heimat auch dank unermüdlichen Touren einen gewissen Namen erspielt. Nach zwei Demos, die 2010 und 2014 veröffentlicht wurden, erscheint nun mit „Prisoner“ das erste Album der Power Metaller. `Metal mit Anspruch` prangt auf der Vorderseite ihrer Aussendung.

Irgendwo zwischen Bands wie MASTERPLAN, KAMELOT, EVERGREY oder auch BRAINSTORM oder MYSTIC PROPHECY zeigen die Deutschen einen Mix aus kraftvollen Vocals, verspielten Keyboards und knackigen bis eingängigen Riffs. Damit wäre eigentlich auch schon ziemlich alles gesagt, doch im Detail findet sich dann doch noch weiteres. Auch wenn man mit den genannten Bands ganz gute Anhaltspunkte hat, so haben die Jungs definitiv jetzt schon ihre eigenen Linie gefunden und zeigen sich als noch recht junge Band mit einem Erstling schon ziemlich professionell. Die Produktion ist auch druckvoll und unterstreicht die Kraft-geladene, aber auch stets gefühlvolle Linie der Bochumer. Auch für Abwechslung ist gesorgt, denn von düsteren Heavy Metal Stampfern, über flotten Bangern, bis hin zu episch angehauchten Hymnen, gibt es auf dem Debüt von LYRA´S LEGACY eigentlich alles zu finden, was das Power Metal Herz begehrt. Und vor allem die kräftige Stimme von Christian Casaccia ist immer wieder eine Freude. Mal mit tiefer Erzählstimme, dann wieder mit viel Gefühl bis hin zur Sirene hat der Mann eigentlich alles am Kasten. Dazu kommt natürlich auch die obligatorische Ballade in Form von „Dust In The Wind“, das natürlich kein KANSAS-Cover ist.

Wer mit den genannten Truppen etwas anfangen kann, der wird auch mit LYRA´S LEGACY seine Freude haben. Für ein Debüt ist „Prisoner“ schon eine große Überraschung und lässt auf weitere große Taten für die Zukunft hoffen. Um bei den ganz Großen mitspielen zu dürfen, fehlt aber noch ein kleines Stück vom „gewissen Etwas“, wenn auch nicht mehr viel.