WATAIN - Trident Wolf Eclipse
Label: Century Media
„Trident Wolf Eclipse“ ist das sechste Studioalbum der berüchtigten schwedischen Black Metal Aushängeschilder WATAIN. Fünf Jahre nach der Veröffentlichung des von der Fangemeinde durchaus kontrovers aufgenommenem „The Wild Hunt“ gilt es nun weiter Öl ins Feuer zu gießen, oder die Wogen zu glätten.

Der Opener „Nuclear Alchemy“ komprimiert sogleich die geballte Wucht von WATAIN auf drei Minuten und sorgte damit schon als ausgekoppelte Single für gespitzte Ohren. Kompromisslos, ein ziemlicher Bahöl. „Sacred Damnation“ ist ähnlich brachial, läuft aber schon fast Gefahr durch Samples gegen Ende leicht ins Kitschige abzudriften. Man kratzt noch die Kurve. Das etwas langsamer gehaltene „Teufelsreich“ lässt streckenweise Anlehnungen an DISSECTION erkennen und bietet in einigen kurzen Passagen Melodien, die unter die Haut gehen. Einer der wenigen Anknüpfungspunkte an „Lawless Darkness“ oder „The Wild Hunt“. Solche sind vielleicht noch im Mittelteil von „Towards The Sanctuary“ zu finden. „The Fire Of Power“ lässt zunächst Erinnerungen an das grandiose „Waters Of Ain“ wach werden, endet aber bevor es sich tatsächlich dorthin entwickeln kann. Ein möglicherweise zu abruptes Ende.

In den meisten Aspekten bricht „Trident Wolf Eclipse“ mit den direkten Vorgängern. Der Klang ist rauer, weniger geschliffen. Nicht ganz so rau, wie „Rabid Death’s Curse“ in den Anfängen, aber doch eine deutliche klangtechnische Ansage. Die Lieder sind kürzer, keines länger als fünf Minuten. Ausflüge über die Genregrenzen hinaus, wie seinerzeit „They Rode On“ auf „The Wild Hunt“, sucht man vergeblich, oder findet man zu Glück nicht – je nachdem, wie man eben dazu steht. Wer Streit sucht, wird nicht fündig. Das Songwriting ist brillant in seinen starken Momenten und grundsolide in seinen schwächsten. Die Lieder sind vielschichtig, die aufsehenerregendsten Geistesblitze, wie der jähe Tempowechsel in „A Throne Below“, sind nur von kurzer Dauer, aber dafür umso intensiver. Bei der Arbeit an den Instrumenten ist man technisch versiert und scheut auch nicht davor zurück das zu zeigen. Auch wenn dieses Mal bei den Gitarrensoli etwas zurückgefahren wurde. Die stimmliche Darbietung von Erik Danielsson ist stark und lässt sich getrost als „savage“ beschreiben. Sie verleiht nicht zuletzt den schnelleren Songs wie „Nuclear Alchemy“ und „Ultra (Pandemoniac)“ noch das gewisse Etwas.

Alles in allem ist „Trident Wolf Eclipse“ ein Album mit wenigen Ecken und Kanten, auf dem WATAIN knapp 35 Minuten eben sehr komprimiert das bieten, was sie einfach sicher können: eine brachiale Kombination aus chaotischem Black Metal und fokussierten, düsteren Melodien, die mitunter für Gänsehaut sorgen können. Für Experimente bleibt dann eben kein Platz mehr. Es funktioniert aber auch so recht gut.

www.templeofwatain.com/


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Nuclear Alchemy
2. Sacred Damnation
3. Teufelsreich
4. Furor Diabolicus
5. A Throne Below
6. Ultra (Pandemoniac)
7. Towards The Sanctuary
8. The Fire Of Power
Gesamtspielzeit:

Asator
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Beitrag vom 09.01.2018
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