MINDPATROL, aus dem kleinen Luxemburg, haben sich mit ihrem dritten Werk ein ambitioniertes Projekt geschaffen, denn nicht nur, dass man ein Konzeptalbum über eine dystopische Zukunft geschaffen hat, Frontmann Luc Francois hat dazu auch gleich seinen ersten Roman geschrieben. Ein Buch zum Album oder ein Album zum Buch – das kann man nun sehen wie man will. Entweder hat man einen Soundtrack zum Lese-Erlebnis oder eine gute Möglichkeit um in das Konzept des Albums rein zu lesen.

„Vulture City, Stadt der tausend Leiden. Vulture City das Ideale Pflaster für Drogen, Kälte und Gewalt.“ - Das ist die Rahmenhandlung für die Protagonisten Roger und seine Schwester. Ein Taugenichts und eine Prostituierte, die sich in dieser Welt durchs Leben schlagen müssen und das Unmögliche schaffen möchten – aus Vulture City fliehen.

Zum Buch, beziehungsweise dem literarischen Können von Luc kann ich nicht viel sagen, da ich leider noch nicht dazu gekommen bin, mich diesem zu widmen, darum stürzen wir uns auf die musikalische Seite, die MINDPATROL als Extreme Progressive Metal bezeichnen. Kurz gesagt, handelt es sich um melodischen Death Metal mit Ausflügen in andere Genres wie Thrash, Power Metal und sogar Doom und Old-School Death Metal. Das ist alles handwerklich sauber gemacht, ausgestattet mit allerlei Growls, cleanen Passagen und oftmals größer angelegten Arrangements. Wirklich neu oder revolutionär ist „Vulture City“ zwar nicht, doch spürt man in der vielseitigen Musik, die mit gleich drei Gitarren daher kommt und auch so manch melodischere Passage mit Keyboards bietet, dass hier eine Herzensangelegenheit angegangen wurde und man viel Zeit und Kraft investiert hat, um dieses medienübergreifende Werk zu schaffen.

Auch produktionstechnisch geht alles dank ORDEN OGAN Fronter Sebastian Levermann voll in Ordnung und so kann man MINDPATROL Freunden des progressiv angehauchten Melo-Deaths auf jeden Fall empfehlen.