Bei "Beyond The Tomorrow" von THOTEN handelt es sich um ein Album, welches melodischen Metal deutsch-italienischer Prägung beinhaltet. Was das bedeutet, will ich, trotzdem es alle bestimmt wissen, erneut erwähnen. Da wären einerseits melodische Riffs und hoher Gesang, auf der anderen Seite der Einsatz von Keyboards. Womit THOTEN sich nun von der Konkurrenz zu distanzieren versuchen, ist eine progressive Gestaltung der Songstrukturen. Das Ergebnis dieses Unterfangens ist jedoch weder Fisch noch Fleisch. Die Songs werden dieser Art meist so zerfleddert, daß der sprichwörtliche rote Faden im Nirgendwo verlorengeht. So kommt es, daß man als Hörer davon mehr genervt denn angetan ist. Zwar befinden sich auch Lichtblicke auf "Beyond The Tomorrow", wie beispielsweise "Above The Law", doch wird man damit alleine noch lange nicht imstande sein, einen Blumentopf zu gewinnen. Auch in lyrischer Hinsicht versuchten THOTEN, andere Wege als das Gros der Genrevertreter zu beschreiten. In ihrem Falle mußte anstelle diverser Fantasygestalten ein Indianerhäuptling für das Coverartwork herhalten. Das die Verarbeitung derartiger Mythologie durchaus interessant sein kann, ist mit Sicherheit unbestritten, doch artet es in diesem Fall eher zu Kitsch aus. So könnte man beim Anblick dieses Bildes auch ohne weiteres meinen, den Soundtrack zu "Der Schatz im Silbersee" in Händen zu halten. Der Versuch THOTENs, sich von typischen, in dieser Szene vertretenen Klischees abzuwenden, führte leider zu keinem durchschlagenden Erfolg, weder musikalisch, noch textlich. Aus meiner Sicht gibt es deshalb keine wirklich schlagkräftigen Argumente, die für einen Kauf dieses Albums sprechen würden.