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END OF GREEN - Void Estate
Label: Napalm Records |
END OF GREEN, die Dark Rock Institution aus Stuttgart, feiert heuer mit dem Album „Void Estate“ ihr 25-jähriges Jubiläum. Dunkel, melancholisch, bedrohlich und herzzerreißend lieferten die Mannen rund um Vocalist Michelle Darkness incl. Neuerscheinung, neun Alben rund um Einsamkeit, Verlust und Verzweiflung und da uns diese Themen besser in den trüben November passen, gibt’s von uns das Review zu „Void Estate“ erst jetzt.
Man startet gleich sehr ruhig mit „Send In The Clowns“ und präsentiert unverblümt alle Trademarks, die END OF GREEN auzeichnen: schleppende Rhythmen, sich wiederholende Gitarrenmelodien und die charakteristische Stimme von Michelle Darkness, der sich hier giftig, gequält, teilweise sogar mehrstimmig, durch den Track raunzt. Parallelen zu den österreichischen JACK FROST sind schon hier nicht mehr von der Hand zu weisen, nicht ohne Grund sind die Bands die besten Spezis, und fischen im selben Fan-Gewässer. Bei „Dark Side Of The Sun“ wirkt Michelles Stimme dann wie tiefergestimmt und dunkel, die Geschwindigkeit des Tracks ist weiter schwer und träge bis der Refrain dann musikalisch etwas auflockert, obwohl der Fronter nach wie vor gedrückt und fast gepresst agiert.
Vom Tempo bleibt man sich eigentlich bei so ziemlich jedem Song auf „Void Estate“ treu, was man sowohl positiv als auch negativ bewerten kann. Es besteht keine Gefahr aus der Gedankenwelt gerissen zu werden, es sticht aber auch nichts so wirklich heraus. Kleine Ausnahme vielleicht „The Door“, der fast schon sehr alternativ klingt, beziehungsweise auch auf einem STONE SOUR Album nicht auffallen würde, am eingängisten ist, aber auch irgendwie komisch vertraut wirkt. Irgendwie schon öfter in diese Richtung gehört, und bleibt sogar kurz in den Gehörgängen hängen. Der nächste erwähnenswerte Track eröffnet sich dann mit „Crossroads“, der vom Tempo her dezent anzieht und ganz leichte Southern Anleihen im Gitarrenspiel liefert und man vor seinem inneren Auge gut den Hrn. Darkness mit seinem Bike an einer Kreuzung in der Wüste Nevadas stehen sieht. „The Unseen“ hingegen ist in kompletter THE 69 EYES Marnier; sowohl gesanglich, als auch von der Stimmung und liefert mit dezenten Elektro-Samples im Hintergrund einen gewissen Drive.
Das wars dann aber auch schon. Die letzten Tracks rauschen ob der Ähnlichkeit und trägen Geschwindigkeit irgendwie an einem vorbei. Kurz stechen mal wieder Passagen heraus, aber irgendwann ist dann das Album durch. Keine Frage, es sind immer wieder wunderbare Melodien, einprägsame Hooklines und Michelle zeigt sich überaus abwechslungsreich, aber es verkommt leider irgendwann zu einem Einheitsbrei und da kann einem der eindringliche Refrain vom letzten Song auch nicht mehr aus der Lethargie reißen – aber will man das überhaupt bei der Musik von END OF GREEN? Denn sie liefern definitiv den Soundtrack für gemütliche Couchabende mit Katze am Schoß und Weinglas in der Hand und man bleibt mit einem wohlig warmen Gefühl zurück.
www.endofgreen.de
Beitrag vom 24.11.2017 Zurück
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